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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Geflügel. Da Vitamin C die Aufnahme von Eisen im Darm verbessert, sollten Sie trotzdem beides kombinieren – ein gutes Beispiel dafür, wie sinnvoll eine ausgewogene Ernährung ist, die aus verschiedenen Anteilen besteht.
    Als Getränke eignen sich – neben Obst- und Gemüsesäften allgemein – besonders roter Traubensaft und im Reformhaus erhältliche Frischpflanzensäfte aus Löwenzahn oder Brennnessel. Mischen Sie Letztere mit Fruchtsäften im Verhältnis 1:5 als schmackhaften »Hexentrunk«. Auch Rooibos-(Rotbusch-)Tee eignet sich mit seinem vergleichsweise hohen Gehalt an Eisen und Vitamin C für Kinder, zumal er koffeinfrei ist, wenig Gerbstoffe besitzt und ein fruchtiges, leicht süßes Aroma hat.
    Besprechen Sie Ihren Speiseplan am besten mit Ihrem Therapeuten. Im Reformhaus oder in der Apotheke erhalten Sie eisenhaltige pflanzliche Mischungen, z. B. Floradix Kräuterblut ® , das die Versorgung mit ernährungsüblichen Mengen Eisen unterstützt.
    HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
    Eisenräuber
    Besonders in vielen Fertigprodukten finden sich »Eisendiebe«, die mit Eisen und anderen Mineralstoffen (Kalzium, Magnesium, Zink) schwer lösliche Verbindungen bilden, die nicht mehr gut aus dem Darm aufgenommen werden können. Solche Lebensmittelzusatzstoffe wie Alginsäure bzw. Alginate (E 400–405) und Karaya (E 416) gehören zu den Gelier- und Verdickungsmitteln, die sich besonders in Pudding, Instantsuppen und Fertigsoßen, Fleisch- und Gemüsekonserven, Lightprodukten und Speiseeis verstecken. Auch Spinat ist nicht so gut wie sein Ruf: Er enthält zwar recht viel Eisen, aber ebenso Oxalsäure, die dessen Aufnahme hemmt. Kombiniert man Spinat also mit anderen eisenhaltigen Lebensmitteln, vermindert sich auch deren Wirkung.
    Vollkornprodukte und Brot, Nüsse und Hülsenfrüchte werden zwar immer wieder als Eisenspender angepriesen, enthalten aber Phytate, die ähnlich wie die Alginate schwer lösliche Komplexe bilden. Selbst wenn sie gleichzeitig ein Enzym besitzen, das diese Verbindungen wieder aufspaltet, ist die Eisenaufnahme vermutlich behindert. Was hilft ist, bei der gleichen Mahlzeit an Vitamin C reiches Obst und grünes Blattgemüse zu essen.

Blutungsneigung
    Andere Bezeichnung: hämorrhagische Diathese
    Kleine Entdecker spielen meist ohne Rücksicht auf Verluste – kein Wunder, dass sie oft blaue Flecken und Schrammen haben. Treten Einblutungen allerdings besonders häufig oder an untypischen Stellen auf, könnte eine Blutungsneigung vorliegen.
    HAUPTSYMPTOME
    Immer hab ich blaue Flecken
    Die Blutungen sind je nach Ursache kleine stecknadelkopfgroße Stippchen bis flächige Einblutungen in der Haut.
    Doch auch Organe und Gelenke können betroffen sein: So kann sich Blut im Urin zeigen, der Bauch kann schmerzen oder die Gelenke können anschwellen. An eine Blutungsneigung ist zu denken, wenn folgende Symptome auftreten:
Standig blauen Flecken, auch ohne dass sich das Kind an deren Herkunft erinnert, oder kleinen Blutungen überall in Haut und Schleimhauten.
Neigung zu starkem, häaufigem Nasenbluten (→ S.409) und heftiger, langer Blutung auch aus kleinen Wunden.
Starke, lange Regelblutungen bei älteren Mädchen.
    Auch kleinste Verletzungen der Blutgefäße stoßen verschiedene Prozesse an, um den Schaden zu begrenzen und schnellstmöglich zu beheben. Dies läuft in mehreren Schritten ab, an denen das Blutgefäß selbst, Blutplättchen (Thrombozyten) und die Gerinnungsfaktoren beteiligt sind: Zuerst zieht sich die Wand des verletzten Gefäßes zusammen – ähnlich wie eine Schnecke, deren Fühler man berührt. Dadurch wird das Loch provisorisch verschlossen. Als Nächstes eilen – u. a. angelockt durch einen Gerinnungsfaktor (Von-Willebrand-Faktor), der auf der Suche nach Defekten durch die Gefäße patrouilliert – die Blutplättchen herbei, ballen sich zusammen und stopfen die Lücke bereits etwas besser. Die durch diese Aktionen herbeigerufenen Gerinnungsfaktoren bilden schließlich Fibrin, eine Art Klebstoff, der den Blutplättchenpfropf richtig abdichtet und undurchlässig macht. Die sich anschließenden Heilungsvorgänge stellen innerhalb von wenigen Tagen die Struktur der Gefäßwand wieder her. Eine erhöhte Blutungsbereitschaft kann somit drei Ursachen haben sowie angeboren oder erworben sein:
1. Erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße (Vasopathie): Diese entsteht meist durch eine überreaktion des Immunsystems bei manchen Infektionskrankheiten, die zu einer Entzündung an den Gefäßen

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