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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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oder sind sogar so schwierig, dass sich der Aufwand kaum lohnt.
    Der Klassiker Für einen Aufguss werden meist getrocknete, manchmal auch frische Blüten, Blätter oder Samen mit kochendem Wasser übergossen und einige Minuten stehen gelassen. Damit die ätherischen Öle nicht verfliegen, decken Sie das Gefäß ab und streifen am Schluss auch die Kondenstropfen ab. Der Tee wird meist getrunken – man kann damit aber auch Gurgeln oder eine Kompresse tränken und diese auf erkrankte Hautstellen auflegen.
    Die Aufwendigeren Eine Abkochung löst Wirkstoffe aus besonders harten Pflanzenteilen. Das bietet sich an, wenn man z. B. Rinde verarbeitet. Dafür wird die Droge mit kaltem Wasser aufgesetzt, zusammen aufgekocht und evtl. noch ziehen oder köcheln gelassen. Bei einem Auszug werden die Blüten oder Blätter für eine bestimmte Zeit in kaltes Wasser gelegt. Zum Trinken wird die Lösung höchstens leicht angewärmt. Auszüge eignen sich für empfindliche Pflanzen wie z. B. Baldrian, deren Wirkstoffe beim Erhitzen zerstört werden. Um Wirkstoffe in Öl zu lösen, benötigen Sie ein Basisöl, z. B. Olivenöl, in das Sie die Pflanzenteile geben. Nach mehreren Wochen haben sich alle wichtigen Pflanzenstoffe mit dem Öl vermischt, Sie können es mit einem sauberen Baumwolltuch (z. B. Geschirrtuch) abfiltern und benutzen. Um frischen Pflanzenpresssaft herzustellen, benötigen Sie eine Presse und meist Unmengen von Pflanzenteilen, damit überhaupt eine nennenswerte Menge Saft entsteht. Das lohnt sich also kaum – höchstens bei Holunderbeeren. Um eine Salbe oder Creme herzustellen, müssen Sie einerseits eine Salbengrundlage herstellen, andererseits die Wirkstoffe aus der Pflanze in Form von Öl, Tinktur oder ätherischem Öl dazugeben. Für die Salbengrundlage mischen Sie etwas Mandel- oder Jojobaöl unter erwärmtes Bienenwachs – dabei legen Sie die Konsistenz selbst fest. Für eine Creme mischen Sie unter die Salbengrundlage eine wässrige Lösung, z. B. etwas Tee. Für einen Sirup nehmen Sie den fertigen Aufguss oder eine Abkochung und geben ca. 400 g Zucker dazu. Erhitzen Sie die Mischung, bis sie zähflüssig wird. Eine Tinktur gewinnen Sie, indem Sie Pflanzenteile mit hochprozentigem Alkohol, z. B. Weingeist oder Doppelkorn, übergießen und diese Mischung für 14 Tage stehen lassen.
    Die Besonderen Besonders für Kinder geeignet sind Kräuterkissen oder -säckchen für einen ruhigen Schlaf. Die Bettwärme setzt die ätherischen Öle frei – vergleichbar mit den Wirkungen der Aromatherapie. Füllen Sie dafür entweder eine Kissenhülle oder ein Baumwollsäckchen mit gut zerkleinerten Kräutern, die eine beruhigende Wirkung haben und deren Geruch Ihr Kind mag. Geeignet sind z. B. Thymian, Lavendelblüten, Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Orangen- oder Rosenblüten, Kamillenblüten, Dillsamen, Melissen- oder Zitronenverbenenblätter.
Dosierung
    Da Sie bei der Verwendung von Heilpflanzen eine therapeutische Wirkung erzielen wollen,ist es notwendig, dass Sie Ihrem Kind genügend Wirkstoff zuführen – umgekehrt ist gerade bei kleinen Kindern wichtig, die Pflanzenheilmittel nicht zu stark zu dosieren, da diese häufig ätherische Öle enthalten, die in hoher Dosis starke Nebenwirkungen haben können.
    Einnahme bei Kindern In der Tabelle (→  S. 173 – 178 ) finden Sie viele Teezubereitungen mit der Dosierung, die Erwachsene vertragen. Kinder haben eine andere Stoffwechselleistung, ihre Leber kann Wirkstoffe noch nicht so schnell entgiften, die Nieren scheiden diese nicht so schnell aus. Daher dürfen Sie Kindern nur geringere Wirkstoffmengen zuführen. Als Faustregel geben Sie nach Alter gestaffelt folgende Mengen an Tee:
Säuglingen bieten Sie außer Fenchel-Anis-Kümmel-Tee keinen anderen Heilpflanzentee an – die richtige Dosierung für das geringe Körpergewicht zu ermitteln ist äußerst schwierig.
Kleinkinder und Kinder bis 6 Jahre erhalten ca. ein Achtel bis ein Drittel der Erwachsenendosis; allerdings sind Tees aus z. B. Faulbaumrinde oder Pfefferminze wegen ihrer Wirkstoffe (Glykoside und ätherische Öle) nicht für kleine Kinder geeignet, andere schmecken bitter und werden von Kindern nicht angenommen.
Kinder zwischen 6 und 9 bekommen die Hälfte der Dosis,
Kinder bis 12 in etwa zwei Drittel;
älteren Kindern können Sie die Erwachsenendosis geben.
    ZUM WEITERLESEN
    Buchtipp
    Annette Kerckhoff: Die Zwiebel Bolle erzählt. Ein Geschichten-, Bastel- und Malbuch über die Heilkraft von Pflanzen. Natur und

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