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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Programm
Einige Tage nach der Ansteckung entwickelt sich leichtes Fieber. Das Allgemeinbefinden ist nicht oder kaum beeinträchtigt, selten treten kurz Übelkeit und Bauchschmerzen auf.
An den Händen, den Füßen – vor allem den Großzehen und Fersen – sowie im und am Mund (aber nicht auf den Mandeln) entwickeln sich 3–7 Millimeter große Bläschen mit einem roten Rand. Diese finden sich allerdings im Gegensatz zum Herpes nicht an den Lippen. Sie können jucken.
Die Blasen heilen im Normalfall innerhalb von zwei Wochen ohne Krusten und Narben ab.

Harnwegsinfektionen
    Andere Bezeichnung: HWI
    Die Harnwege besitzen über die Harnröhre eine Verbindung zur Außenwelt – schließlich wird der Urin ja aus dem Körper ausgeschieden. Leider können Keime so aber auch in den Organismus hineingelangen.
    Infektionen der Harnwege führen zu Schleimhautentzündungen von Harnblase und Nierenbecken. Sie kommen bei Kindern vergleichsweise häufig vor – im Säuglingsalter eher bei Jungen, später dann sind 5- bis 10-mal mehr Mädchen betroffen.
Ursachen
    Im ersten Lebensjahr überwiegen angeborene Fehlbildungen der Harnwege, später sind die normalen anatomischen Gegebenheiten ein entscheidender Faktor: Bei Mädchen ist die Harnröhre erheblich kürzer als bei Jungen, so dass die Erreger es leichter haben, auch gegen den Strom bis in die Harnblase zu wandern. Dort können sie eine Blasenentzündung (Zystitis) verursachen, oft auch als untere HWI bezeichnet. Manchmal wandern sie dann über die Harnleiter bis ins Nierenbecken und Nierengewebe und rufen eine Nierenbeckenentzündung oder obere HWI hervor (Pyelonephritis).
    Keime aus der Umgebung Die Erreger sind meist Bakterien, die z. B. aus dem Darm kommen und durch Abwischen des Pos in die falsche Richtung in die Harnwege gelangen. Auch in warmen Planschbecken im Sommer tummeln sich solche Keime gern, die durch die nasse Badekleidung, gefolgt von Unterkühlung, besonders günstige Bedingungen vorfinden.
    Doch auch Pilze z. B. bei einem Windelausschlag (→  S. 386 ) oder einer Scheidenentzündung (→  S. 320 ) können einen Harnwegsinfekt hervorrufen; ebenso werden Keime – besonders bei Säuglingen – auf dem Blutweg bis in die Nieren »verschleppt« und rufen hier eine Entzündung hervor.
    Fehlbildungen Neben der normalen Anatomie können auch anatomische Verhältnisse, bei denen der Urinabfluss gestört ist, das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöhen:
Beim Blasen-Harnleiter-Rückfluss (vesikoureteraler Reflux = VUR) mündet der Harnleiter falsch in der Harnblase ein, so dass der Ventilmechanismus, der einen Rückfluss vermindert, gestört ist. Durch den Druck beim Wasserlassen oder nachts im Liegen kann Urin dann auch in Richtung der Nieren zurückgelangen und dabei gleichzeitig Keime nach innen tragen, außerdem weiten sich durch den ständigen Rückstau die Harnleiter auf (Mega ureter) und schädigen die Nieren.
Harnröhrenklappen sind Fehlbildungen in der Harnröhre, die zu deren Verengung führen und damit ebenfalls eine Abflussstörung und Rückstau erzeugen. Die Blase wird dann nicht vollständig entleert. Harnröhrenklappen sind häufiger bei kleinen Jungen Ursache einer HWI.
Komplikationen
    Wird eine untere Harnwegsinfektion nicht rechtzeitig, nicht konsequent genug oder nicht richtig behandelt, besteht immer das Risiko, dass sich die Infektion bis zum Nierenbecken ausbreitet. Von dort können die Keime auch in die Blutbahn gelangen und eine lebensgefährliche Blutvergiftung (→  S. 103 ) hervorrufen. Daneben kann bei einer Nierenbeckenentzündung auch immer Gewebe durch die entstehenden Narben irreparabel geschädigt werden, so dass – besonders bei chronischen oder immer wiederkehrenden Infekten der oberen Harnwege – ein Funktionsverlust der Niere resultiert.
    HAUPTSYMPTOME
    Wasserlassen: häufig, schmerzhaft, wenig Urin
Harnblasenentzündungen verursachen meist eher lokale Beschwerden: Das Kind muss häufig Wasser lassen, aber es kommen immer nur geringe Mengen. Pipimachen brennt oder tut weh, nicht selten klagt das Kind stattdessen über Bauchweh. Oft nässen Kinder, die bereits trocken waren, wieder ein. Der Urin riecht häufig streng oder ist trübe.
Nierenbeckenentzündungen zeigen zusätzlich oder alternativ Fieber und Abgeschlagenheit. Die Kinder haben oft Flanken- oder Rückenschmerzen.
    Je jünger das Kind, desto unspezifischer sind die Symptome. Bei Babys, die schlecht trinken, ungewöhnlich unruhig sind oder plötzlich unerklärliches

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