Kinderkrankheiten von A–Z
gerötet.
Zwischen den Wimpern zeigen sich zahlreiche Schuppen.
Bei einer bakteriellen Infektion sind mehrere Eiterpünktchen, gelbe Krusten und kleine offene Stellen zu sehen; evtl. fallen die Wimpern aus.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Suchen Sie den Kinderarzt auf. Bei einer Besiedlung mit Keimen verschreibt er antibiotikahaltige Augentropfen. Wischen Sie die Lidränder zweimal täglich vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch, das Sie mit lauwarmem abgekochtem Wasser oder Augentrosttee tränken, von außen Richtung Nase ab (bevor Sie Augentropfen einbringen) und entfernen Sie so die Krusten. Benutzen Sie für jedes Eintauchen eine unbenutzte Stelle. Vorbeugend sollte Ihr Kind trockene Luft meiden, da sie die Augen reizt.
Homöopathie
Stehen Juckreiz und Brennen im Vordergrund, geben Sie Sabadilla D6, insbesondere wenn Ihr Kind zu allergischen Hautreaktionen neigt. Kehren die Entzündungen immer wieder, versuchen Sie Euphrasia D6. Bei ausgeprägten weiß-gelblichen Absonderungen könnte Pulsatilla D6 angezeigt sein; treten diese – vor allem beim Säugling – im Rahmen einer Erkältung auf, könnte auch Sambucus D3 helfen.
Schüßler-Salze
Im akuten Fall hilft Nr. 3 Ferrum phosphoricum kombiniert mit Nr. 4 Kalium chloratum, bei immer wiederkehrenden Entzündungen ist Nr. 11 Silicea angezeigt. Geben Sie alle 1–2 Stunden, mit dem Nachlassen der Symptome 3- bis 6-mal täglich eine Tablette. In der Apotheke erhalten Sie auch eine fertige Wirkstoffkombination aus Nr. 3, Nr. 4, Nr. 8 (Natrium chloratum) und Nr. 9 (Natrium phosphoricum) als Gel zum Auftragen auf die Lidränder.
Augentropfen – unangenehm, aber nötig: Lassen Sie den Tropfen einfach ins geöffnete, ggf. von Ihnen offen gehaltene Auge fallen
Lungenentzündung
Andere Bezeichnung: Pneumonie
Eine Lungenentzündung folgt bei Kindern oft auf eine Infektion der oberen Luftwege, die erst die Bronchien, dann das Lungengewebe mit den Lungenbläschen angreift.
Erreger einer infektiösen Lungenentzündung sind vor allem Bakterien und Viren, wobei das Spektrum je nach Alter des Kindes variiert: bei Neugeborenen oft Streptokokken , bei Kleinkindern z. B. RS-Viren und Haemophilus influenzae und bei Schulkindern Mykoplasmen. Meist geht der Lungenentzündung ein Atemwegsinfekt voraus, sie kommt aber auch bei Erkrankungen wie Masern vor. Besonders gefährdet sind Kinder mit Vorerkrankungen der Atemwege (z. B. → Mukoviszidose, S. 268 ) oder einer Abwehrschwäche, zumal sich bei ihnen auch Keime niederlassen, die sonst keine Krankheiten verursachen. Daneben kann ein Fremdkörper. vorwiegend bei kleineren Kindern – einen Atemwegsabschnitt verlegen und eine Entzündung hervorrufen.
Komplikationen
Auch wenn eine Lungenentzündung meist nach 3–6 Wochen folgenlos ausheilt, sind Komplikationen möglich: Wenn die Entzündung auf das Brustfell übergreift (Pleuritis ), wird es schmerzhaft. Auch kann sich Flüssigkeit im Spalt zwischen den beiden Brustfellblättern ansammeln (Pleuraerguss) und die Lungenbewegung einschränken oder es bildet sich im Lungengewebe eine schwer zugängliche Eiterkapsel (Lungenabszess). Vor allem bei Babys entsteht schnell ein lebensgefährlicher Sauerstoffmangel, so dass sie immer zumindest zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben sollten. Ältere Kinder werden – je nach Schwere der Erkrankung – evtl. auch zu Hause betreut.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Bei verdächtigen Symptomen suchen Sie den Kinderarzt auf. Er wird bereits durch das Abhören der Lunge meist die entsprechende Verdachtsdiagnose stellen können. DieBlutuntersuchung und ein Röntgenbild der Lunge schließen auch Komplikationen aus. Andere Lungenkrankheiten wie Mukoviszidose oder Tuberkulose sind zunächst nicht immer sicher abzugrenzen. Auch wenn die Erreger häufig nicht identifiziert werden, erscheint die Verordnung von Antibiotika oft gerechtfertigt (auch wenn diese nicht gegen Viren wirken). Sprechen bei älteren Kindern in leichten Fällen auch die Umstände für eine Virusinfektion, kann – unter enger Kontrolle durch den Arzt – auch erst einmal damit abgewartet werden.
HAUPTSYMPTOME
Husten, Auswurf, Atembeschwerden
Ältere Kinder haben häufig zunächst eine Erkältung mit trockenem Husten, die sich nicht bessert oder nach anfänglicher Besserung wieder verschlechtert. Der Husten geht dann mit Schleimbildung oder sogar blutigem Auswurf einher, die Kinder bekommen oft Fieber. Das Atmen ist schmerzhaft oder mit dem Gefühl verbunden, nicht genug
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