Kinderkrankheiten von A–Z
Kind benutzt und separat gewaschen. Auf Reisen gelten die gleichen Regeln wie zur Vorbeugung von Magen-Darm-Infekten (→ S. 256 ). Daneben gibt es eine Hepatitis-AImpfung.
Hepatitis B Gefährlich sind hier nur blutende Verletzungen – tragen Sie beim Versorgen Ihres Kindes Handschuhe. Klären Sie Ihr älteres Kind über die Übertragungswege und vorbeugende Maßnahmen z. B. beim Geschlechtsverkehr auf; Küssen und Schmusen sind erlaubt.
Gegen die Hepatitis B wird eine Impfung im 1. Lebensjahr empfohlen. Viele Eltern verzichten im Säuglingsalter jedoch dann darauf, wenn keine Ansteckungsmöglichkeiten in der Familie bestehen; Alternative ist eine Nachimpfung im Alter von 12–15 Jahren. Mütter mit einer Hepatitis B oder C können Ihr Baby über die Muttermilch anstecken und sollten deshalb auf das Stillen verzichten.
Informationen und Hilfestellung, insbesondere auch zu den im Kindesalter seltenen chronischen Leberkrankungen, geben unter anderem die Bundes-Arbeits-Gemeinschaft Leber ( www.bag-leber.de ), der Verein Deutsche Leberhilfe (www.leberhilfe.org) und der Verein leberkrankes Kind (www.leberkrankes- kind.de).
Lernprobleme
Andere Bezeichnung: Lernschwächen
Mal eine Fünf in Mathe ist noch kein Weltuntergang. Hat Ihr Kind jedoch bereits in der Grundschule Probleme mit dem Lernen, kann eine Teilleistungsstörung dahinterstecken.
Lernen ist ein komplexer Vorgang, der die individuellen geistigen Fähigkeiten wie Intelligenz und Aufmerksamkeit jedes Mal wieder von Neuem fordert.
Der Erwerb neuer Verhaltensweisen und das Abspeichern und Erinnern neuer Informationen hängen stark vom Alter ab. Bis zum elften Lebensjahr verbessern sich die geistigen und feinmotorischen Fähigkeiten, bis sie nahezu Erwachsenenniveau erreicht haben. Danach steigt die Hirnleistung kaum noch an, Gelerntes scheint hauptsächlich gefestigt zu werden. [ 114 ] Die Leistung des verbalen Kurzzeitgedächtnisses verbessert sich bis zum siebzehnten Lebensjahr, Lernstrategien hingegen werden in den ersten Schuljahren erlernt, später lediglich verfeinert.
Mädchen und Jungen lernen unterschiedlich – Mädchen scheinen besser abstrakt Sprachen im Gehirn dekodieren zu können, was ihnen gegenüber Jungen einen Lernvorteil verschafft. Jungen hingegen scheinen einfacher zu lernen, wenn sie Informationen gleichzeitig hören und sehen. [ 115 ]
Lernen ist für uns selbstverständlich und ein alltäglicher Vorgang – fast jeden Tag entdeckt man etwas Unbekanntes, lernt etwas Neues aus der Zeitung, aus dem Internet odervon seinen Mitmenschen. Doch gezieltes Lernen über Jahre hinweg ist für Kinder die Tätigkeit, die sich wesentlich auf das weitere Leben auswirkt. Umso bedenklicher ist es, dass Schulprobleme bei vielen Kindern vorkommen und bereits bei Grundschulkindern abzusehen ist, dass sie nur bei optimaler Förderung einen Schulabschluss erreichen werden.
Heute ein König – motiviert klappt das Lernen besser
HAUPTSYMPTOME
Drei mal drei sind acht
Ungefähr 35 000 Kinder eines Jahrgangs haben eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, weitaus häufiger sind Jungen betroffen. Diese Störung wirkt sich auf alle Schulfächer aus, da beispielsweise auch im Matheunterricht Textaufgaben vorkommen. Typisch sind
Buchstabenverdrehungen,
Auslassungen von Buchstaben, Silben oder ganzen Wörtern,
eine niedrige Lesegeschwindigkeit, die sich auch nach vielem Üben nicht bessert
und Wortersetzungen beim Vorlesen.
Falls ein Kind nicht in der Lage ist, sich einfache Reime zu merken, Gelesenes nicht wiedergeben kann und auf Fragen mit Allgemeinwissen statt Textinformationen antwortet, sollten Sie an eine Teilleistungsstörung denken.
Seltener ist die Rechenschwäche, die etwas häufiger bei Mädchen vorkommt und nicht so ins Auge fällt wie die Legasthenie. Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, die Uhr zu lernen, auch in der zweiten Klasse noch die Finger zum Rechnen nimmt oder Plus und Minus vertauscht, sollten Sie hellhörig werden. Denn normalerweise haben Kinder bereits mit 5 oder 6 Jahren ein intuitives Zahlenverständnis und sind in der Lage, Zahlenverhältnisse und Mengen grob abschätzen, auch wenn sie noch nicht rechnen können. [ 116 ]
Ursachen
Viele Faktoren können dazu führen, dass ein Kind Schulprobleme entwickelt: Konzentrationsstörungen (→ S. 222 ) oder gar ein ADHS (→ S. 57 ), Angst (→ S. 72 ), Kopfschmerzen (→ S. 227 ), Aggressionen (→ S. 60 ) und Stress im Elternhaus oder mit Freunden. Problematisch sind besonders
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