Kindermund (German Edition)
wunderschön in einem Park mit Swimmingpool und Tennisplatz. Dieser Tennisplatz übt eine große Anziehungskraft auf mich aus. Dort spielt ein Typ mit schulterlangen goldblonden Haaren. Ich habe mich erkundigt: Er heißt Stelvio, ist Schauspieler, 27 Jahre alt und der schönste Mann, den ich in meinem Leben gesehen habe. Den muss ich unbedingt kennenlernen!
Den Großteil meiner Zeit verbringe ich vor dem Spiegel. In ständig wechselnden Outfits gehe ich zum Tennisplatz in der Hoffnung, dass er dort ist. Sobald ich ihn entdecke, spaziere ich unauffällig in seiner Nähe auf und ab, werfe die Mähne nach hinten und tue so, als hätte ich Wichtigeres zu tun, als ihn zu bemerken. Dabei entgeht mir keiner seiner Blicke, keine Bewegung. Wenn er mit einer Frau spricht, bin ich eifersüchtig, reiße mir die Bänder aus den Haaren, stapfe zornig zwischen den Büschen davon. Ich bin mir meiner Wirkung bewusst, spüre, dass er mir nachschaut.
Heute Nachmittag habe ich mich besonders auffällig angezogen: Hot Pants, rote Bluse, bauchfrei geknotet. Die hüftlangen Haare habe ich zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Meine Füße stecken in Sandalen mit Pfennigabsätzen. Biggi hat sie mir geliehen. Hochkonzentriert setze ich einen Fuß vor den anderen und schiebe dabei die Hüften von rechts nach links. Es soll aussehen, als würde ich schon mein Leben lang in diesen hochhackigen Schuhen laufen. Ich darf jetzt keinen Fehler machen, auf keinen Fall darf ich umknicken oder stolpern. So stakse ich zum Platz. Der Blonde ist schon da, er lehnt lässig an der Bar, als hätte er auf mich gewartet. Kaum sieht er mich, lächelt er, läuft mirentgegen: »Hallo, wohnst du hier? Bist du öfter am Platz? Spielst du Tennis? Nein, willst du es lernen? Möchtest du etwas trinken? Ich heiße Stelvio, und du?« Ich finde jede seiner Fragen aufregend. Natürlich will ich was trinken! Und natürlich soll er mein Tennislehrer sein, das ist mein Traum! Er bestellt eine Cola für mich und fragt: »Wie alt bist du eigentlich?«
»Sechzehn«, lüge ich und spüre, dass ich rot werde. Ich bin in Wirklichkeit gerade erst vierzehn. Ganz unbeabsichtigt rutscht mir die Bluse von der Schulter. Sein Blick ruht einen Augenblick zu lange darauf, und natürlich entgeht mir nicht, dass ich ihm gefalle. Ich genieße das Gefühl und beginne ein Spiel. »Ich glaub, ich geh mal wieder.«
»Bitte noch nicht! Ich muss leider gleich eine Tennisstunde geben, aber hast du vielleicht Lust, danach ans Meer zu fahren?«
»Ich weiß noch nicht, ob ich Zeit habe«, sage ich kokett.
»Ach bitte, ich würde mich sehr freuen. Die Sonnenuntergänge hier sind phantastisch!«
»Ja, mal sehen.«
»Um sieben Uhr hier?«, fragt er.
»Vielleicht.« Ich werfe noch einen Blick über die nackte Schulter und bemühe mich, möglichst gekonnt mit den Hüften zu wackeln, als ich aus der Bar gehe.
Punkt sieben Uhr bin ich am Treffpunkt. Ein kleiner roter Sportwagen hält direkt vor mir. Stelvio strahlt mich an, öffnet mir die Tür.
Ich kann es nicht fassen. Ich sitze mit dem schönsten Mann Roms im Auto, und er fährt mich in den Sonnenuntergang!
»Das wird dir gefallen. Nirgendwo sonst hier hat man einen solchen Blick aufs Meer.«
Ich bin so aufgeregt, dass ich nicht weiß, was ich sagen könnte.
»Du bist sehr hübsch«, sagt er plötzlich und schaut mich lange von der Seite an. Das macht mich verlegen. Bitte jetztnicht rot werden, bete ich, aber ich glühe schon wieder. Ich bohre die Fingernägel in meine Schenkel, will mich an irgendetwas festhalten.
Dann sind wir da. Wohin ich schaue, nur Meer. Weit weg ein paar Autos am Strand. Die Sonne ist schon fast untergegangen. Das Licht wird blau, der Himmel kommt näher.
Eigentlich dachte ich, dass wir aussteigen und den Strand entlanglaufen werden, aber dafür hat Stelvio keine Zeit. Kaum hat er den Wagen ruckartig abgebremst und an der Mauer abgestellt, wirft er sich auf mich, reißt meine Bluse auf, verbeißt sich in meinen Hals und meine Brüste, greift zwischen meine Beine, während er mit der anderen Hand an seinem Gürtel zerrt. Er packt meinen Kopf mit beiden Händen, drückt ihn brutal in seinen Schoß, zwingt mich, seinen Schwanz in den Mund zu nehmen, ich bekomme kaum Luft. Er dirigiert meinen Kopf, dabei stöhnt und keucht er wie ein Bulle. Dieses Gebrüll kenne ich. Als er fertig ist, schiebt er mich weg und hat es sehr eilig, zurück in die Stadt zu kommen. Keine Berührung, kein Wort während der Fahrt.
Ich stehe
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