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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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dem anderen lagert er Dope.
    Er fährt häufiger nach Mexiko als der Linienbus und vertickt auch keine Skateboard-Joints mehr (das erledigen drei andere Grems für ihn, die tierisch froh sind um das Geld.) Er verkauft en gros an Straßendealer und verdient sich dumm und dämlich. In seinem Zweitdomizil lagert so viel Gras, dass es als »The Shit Brick House« bekannt ist.
    Seine Freundin ist dreiundzwanzig, heißt Lacey, wohnt bei ihm, ist schlank und geschmeidig und nur deshalb nicht grün im Gesicht, weil sie nicht mal weiß, was Eifersucht ist. Er darf jetzt selbst fahren und besitzt drei Autos, den Plymouth, ein Mustang Cabrio Baujahr '65 und einen alten Chevy Pick-Up, mit dem er seine Surfboards transportiert. (Er hat eine Sammlung von Spezialanfertigungen.) Wenn The Grateful Dead in der Stadt sind, trifft er sich mit ihnen. Er macht mit dem Doc Ausflüge nach Maui, wo sie stoned am Strand rumhängen.
    Er ist immer noch das Baby vom Doc, aber man sagt, dass er jetzt bei den Großen mitspielt.
    John ist Junior-Partner der Association.

49
    Währenddessen spielt das ganze verfluchte Land verrückt.
    John entwickelt sich vom kleinen Tacodieb zum erfolgreichen jungen Geschäftsmann und die Vereinigten Staaten machen auf McMurphy in Einer flog über das Kuckucksnest  – die Rede ist von den Jahren 1968 bis 1971.
    Has anybody here seen my old friend Martin, has anybody here seen my old friend Bobby, Tet-Offensive, Unruhen in Cleveland, Unruhen in Miami, die Unruhen schlechthin in Chicago, Bürgermeister Daley, Hippies und Yippies, wir setzen die Medikamente ab und wählen Richard Nixon (die Schwester Ratchett der amerikanischen geschlossenen Politikanstalt), der Heidi Bowl, Ed Kennedy auf tödlicher Fummelfahrt, die Chicago Eight, My Lai, I came upon a Child of God: He was walking along the Road, Altamont, Janis stirbt, Charles Manson, Kambodscha, tin soldiers and Nixon coming, Angela Davis, Alles was sie schon immer über Sex wissen wollten, Apollo 13, Batik- T -Shirts, Wallekleider, Attica Prison Riot.
    Abgesehen von Woodstock und Janis' Tod kriegt John nichts von alldem mit.
    Kommt schon, er lebt in Laguna.

Laguna Beach, Kalifornien
2005
    »Don't let the Devil ride
I said don't let the Devil ride
'cuz if you let him ride
He will surely want to drive.«
    The Jordanaires,
»Don't let the Devil ride«

50
    Die Gold Coast schimmert silbern.
    Die Straßenlaternen von Laguna versinken im Nebel, und der Rettungsturm am Main Beach sieht aus, als würde er auf einer Wolke schweben.
    Ben mag die Stadt so.
    Eine sanfte, geheimnisvolle Nacht.
    Gerade hat er O zu Hause abgesetzt und überlegt jetzt, ob er ausgehen, schlafen oder doch lieber Kari, die Kellnerin, anrufen soll.
    Ah, ja.
    »Kari? Hier ist Ben Leonard. Aus dem Coyote.«
    Kurzes Schweigen, dann eine herzliche Reaktion.
    »Hey, Ben.«
    »Hab mich gefragt, was du so treibst.«
    Längeres Schweigen. »Ben, das wär nicht gut. Ich bin mit jemandem zusammen.«
    »Bist du verheiratet?«, fragt Ben. »Verlobt?«
    Weder noch.
    »Dann bist du Single. Frei wie ein Vogel.«
    Aber sie hätte so ein schlechtes Gewissen.
    »Dann wird der Sex umso besser«, sagt Ben. »Glaub mir, ich bin Jude.«
    Sie ist katholisch.
    »Dann haben wir fast schon die heilige Pflicht, es zu tun«, sagt Ben. »Das sind wir dem Sex schuldig.«
    Sie lacht.
    Ben fährt an der Brooks Street vorbei und weiter nach South Lagoo, Richtung Kari.
    Bis  –

51
    Was man im Rückspiegel nicht sehen möchte:
            
a)  
Das neue Handy, überrollt.
        
b)
das Hündchen der Freundin, überrollt.
        
c)
eine Eishockey-Torwartmaske.
        
d)
Blaulicht.
    Ben sieht d).
    »Scheiße.«
    Er fährt rechts ran, nicht weit von der Einfahrt zum Aliso Creek Beach.
    Ein verlassener Straßenabschnitt in einer nebligen Nacht.
    Er wirft noch einmal einen Blick in den Spiegel und sieht, dass es ein Zivilfahrzeug mit Blaulicht auf dem Dach ist.
    Aber er hat nichts dabei und der Wagen ist sauber.
    Das Gesicht des Zivilbullen taucht am Fenster auf. Er zeigt seine Marke, und Ben lässt die Scheibe runter.
    »Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.«
    »Darf ich fragen, warum Sie mich angehalten haben?«
    »Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.«
    Ben zieht seinen Führerschein aus der Brieftasche, übergibt ihn und greift dann zum Handschuhfach um die Fahrzeugpapiere rauszuholen.
    »Lassen Sie die Hände da, wo ich sie sehen kann«, sagt der Cop.
    »Wollen Sie die

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