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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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überhaupt versuchen soll.
    Er geht am Strand spazieren und zerbricht sich über dieses Dilemma den Kopf, als er einen Fischer sieht, der einen kleinen Fisch auf seinen Haken spießt und dann ins tiefe Wasser wirft.

117
    Man kann alles googeln.
    Sogar Drogenermittler von der DEA .
    Ben gibt Festnahme , Drogenbehörde und Kalifornien ein und erhält mehr als drei Millionen Treffer.
    Hier sind die Steuerdollars gelandet.
    Er scrollt runter, verwirft die meisten und stößt auf die Schlagzeile: »Große Mengen Marihuana in Jamul beschlagnahmt.«
    Dann sieht er ein Foto von triumphierenden Drogenfahndern neben ein paar Ballen Billighanf. Im Artikel dazu ist von einem »empfindlichen Schlag« die Rede, der dem Sánchez-Lauter-Kartell beigebracht worden sei, wobei das Zitat von einem DEA -Agenten namens Dennis Cain stammt, der ein ganz besonders triumphierendes Grinsen (»Mission accomplished«) im Gesicht trägt.
    Ben findet, Dennis sieht aus wie ein potenzieller Kandidat.

118
    Ben hängt sich an ein öffentliches Münztelefon und wartet drauf, dass Special Agent Dennis Cain abnimmt. Als er sich meldet, sagt Ben einfach nur: »5782 Terra Vista in Majeska Canyon. Gewächshaus. Erstklassiges Hydro.«
    »Wer ist da?«
    »Wollen Sie's oder nicht?«
    »Können Sie die Information wiederholen?«
    »Kommen Sie schon, der Anruf wird aufgezeichnet.«
    Ben legt auf.
    Dann ruft er seinen Farmer in Majeska Canyon an.
    »Hau ab.«
    »Was?«
    »Verschwinde«, wiederholt Ben. »Nimm so viel guten Shit mit, wie du in deinen Wagen kriegst, und lass den Rest da. Und zwar sofort, Kev.«

119
    Dennis hört sich die Aufnahme an, erkennt aber die Stimme nicht.
    Er steht nicht auf anonyme Anrufe.
    Meistens ist es ein Streich, jemand will einer Ex-Freundin oder Frau Ärger machen, oder jemand ist neu in der Szene. Als er den Anruf zurückverfolgt, stellt sich heraus, dass er von einem Münztelefon am John Wayne Airport kam. Er überlegt, die Info an die OC Task Force weiterzugeben, sollen die doch ihre Zeit verschwenden, aber es ist nicht viel los, also denkt er, dass sich ein Ausflug raus nach Orange County lohnen könnte, mal nachsehen, was da los ist. Die Fahrt an der Küste entlang durch Camp Pendleton ist immer schön, und er kommt endlich mal raus aus dem Büro, also was soll's.
    Die anonyme Quelle erweist sich als pures Gold.
    Na ja, pures Marihuana.

120
    Ben wartet zehn Tage, dann ruft er wieder an, diesmal von einem Bahnhof in der Stadtmitte von San Diego.
    »Wer sind Sie?«, fragt Dennis.
    »Der Mann, der Ihnen die nächste Beförderung verschafft«, erwidert Ben. »Es sei denn, Sie fragen mich noch mal, wer ich bin.«
    »Wir sollten uns treffen.«
    »Sollten wir nicht.«
    »Ich kann für Ihre Sicherheit garantieren«, sagt Dennis. »Keine Überwachungskameras, keine Mikros.«
    »Kann ich Ihnen vertrauen?«
    »Das können Sie, absolut.«
    »Wollen Sie den Tipp jetzt oder nicht?«
    Dennis will.

121
    Das nächste Mal macht's Ben ein bisschen komplizierter.
    Er schickt Dennis einen maschinegeschriebenen Brief mit falschem Absender  –
    »Orange County Register, Kleinanzeigen, Häuser zur Miete. Sie kriegen das raus.«
    Dennis kriegt es raus  – so viele vermietete Häuser gibt es nicht, und nur zwei davon sind so gelegen, dass es sich um Gewächshäuser handeln könnte. In einem wohnt ein Rentnerehepaar, das andere ist ein Gewächshaus.
    Dennis verknallt sich.
    Aber in wen?
    Irgendwie macht es Spaß, einen heimlichen Verehrer zu haben, gleichzeitig hat er aber die Nase schon ein bisschen voll vom Flirten. Bislang hat ihm der Kerl nur Ware geliefert, keine Dealer.
    Keine Festnahmen.
    Er holt das Dope von der Straße, nicht aber die Dealer.
    Das sagt er Ben, als dieser das nächste Mal anruft.

122
    INNEN  – DENNIS' BÜRO  – TAG
    Dennis telefoniert mit Ben.
    DENNIS
    Hör mal, es macht Dir offenbar Spaß, einen Bundesbeamten rumzuscheuchen, aber das Spiel ist vorbei. Ich bin nicht deine rechte Hand  – geh und hol dir selbst einen runter.
    BEN
    Einen Moment, ich leg das Telefon kurz weg.
    DENNIS
    Falls du suchen musst, das ist das dürre Ding in deiner Hose. Ich warte so lange.
    BEN
    Du lieber Gott, welche Laus nagt Ihnen denn am Sack?
    DENNIS
    Ich spekuliere jetzt mal, und du sagst mir, ob ich richtig liege. Du bist stinksauer auf irgendeine Dope-Gang. Keine Ahnung  – die zahlen nicht genug, du bist rausgeflogen, der Boss hat deine Freundin in den Arsch gefickt, obwohl du selbst nie durftest, wen intressiert's? Ist

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