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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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sowieso eine Feuerfalle.
    Man braucht nur ein kleines bisschen Kerosin und ein Streichholz.
    The Fire this Time.

105
    »Dein Freund ist ganz schön hinüber«, sagt der Doc zu Kim.
    Sie sieht zu Brad rüber, der zusammengesunken auf dem Sofa sitzt, seine Augen sind glasig vom Koks und vom Alkohol. Er ist kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
    »Mein Verlobter«, korrigiert sie ihn.
    »Du willst den Penner heiraten?«, fragt der Doc.
    »Eine Zeitlang«, antwortet sie.
    »Komm mit«, sagt der Doc und nimmt sie an den Händen.
    »Wohin gehen wir?«
    »Das weißt du.«
    In seinem Schlafzimmer sagt er: »Zieh sie aus, Kim.«
    »Zieh was aus?«
    »Die hübschen Kleider.«
    Das macht sie und stellt sich vor ihn.
    Dreht Pirouetten.
    »Mein Gott«, sagt der Doc.
    Ein paar Sekunden lang bewundert er ihren perfekten Körper, dann legt er sie aufs Bett.
    »Sieh sich das einer an«, sagt er.
    Sie legt die Hand auf ihr Geschlecht und sagt: »Nein, Doc, wenn du das willst, musst du  –«
    Er lacht.
    Ließ ganz schön lange auf sich warten, das Rendezvous.
    Sie schlingt die Arme um seinen breiten Rücken.
    Erinnert sich daran, wie sie in einer Höhle gelegen und ihn mit ihrer Mutter gehört hat.
    Schon bald hat sie das Gefühl, einen Wasserfall hinunterzustürzen, und sie klammert sich noch fester an ihn.
    Dreht den Kopf und sieht die Charles Jourdans.
    Ihre hübschen Schuhe.

106
    John zieht die Hose hoch und geht zurück ins Wohnzimmer.
    Er hat sich leer gefickt.
    Taylor war keine Achterbahnfahrt, sie war ein ganzer Freizeitpark.
    Six Flags.
    Magic Mountain
    Knott's Pussy Farm
    Dieses Mädchen, Kim, das die Drogen geschmuggelt hat, sitzt auf der Couch neben einer lebensgroßen Ken-Puppe, die aussieht, als hätte ihr gerade jemand den eigenen Schädel auf einem Tablett gereicht.
    Sitzt da, als würde um sie herum keine völlig irre Drogenorgie gefeiert, als läge auf dem Wohnzimmertischchen vor ihren sittsam aneinandergepressten Knien keine Pistole. Sie guckt, als wollte sie gleich die Fragen der Jury zur Miss-Amerika-Wahl beantworten, anschließend mit Fackeln jonglieren und dazu ein Medley aus Oklahoma anstimmen, aber egal, denn
    apropos Fackeln:
    Draußen brennt der Himmel.

107
    Der Bread and Marigold Bookstore steht in Flammen.
    Sie stellen sich alle gegenüber auf die andere Straßenseite und sehen zu, wie die Feuerwehrmänner mehr oder weniger nichts tun, außer das Feuer einzudämmen, damit es nicht auf die Gebäude übergreift, die sie nicht für ein öffentliches Ärgernis halten.
    Mit im reflektierenden Licht der Flammen roten Gesichtern stehen sie da und schauen zu.
    Der Doc.
    Kim.
    John.
    Stan und Diane, die Arme umeinandergeschlungen.
    Der Doc fragt: »Hat jemand Marshmallows?«
    Sie lachen, sogar Stan.
    Sie sind
    Stardust
    Golden.
    Vereint durch einen teuflischen Pakt.

Laguna Beach, Kalifornien
2005

108
    Die Sonne steigt rot über die Hügel von Laguna.
    Ben marschiert zu Chons Wohnung.
    Klopft an die Tür.
    Wartet.
    Eine verschlafene O kommt in einem von Chons T-Shirts an die Tür, macht auf, sieht Bens Gesichtsausdruck und  –
    Neeeeeeeeiiiiiiinnnn!

109
    »Er ist okay«, sagt Ben, packt sie, führt sie zum Bett und zwingt sie, sich hinzusetzen.
    Er ist verletzt.
    Granatsplitter, das meiste haben sie rausgekriegt, jetzt ist er im Krankenhaus, er wird wieder gesund.
    »Gott.«
    Ben gestattet sich den Anflug eines Lächelns. »Er hat angerufen, typisch Chon, und gesagt  –«

110
    »Ich hab's vermasselt.«

111
    »Kommt er nach Hause?«, fragt O.
    »Nein«, sagt Ben. »Auch typisch Chon. Er hofft, dass sie ihn zusammenflicken, damit er wieder zu seinem Team kann.«
    »Vollidiot«, sagt O.
    Als Chon sie ein paar Stunden später anruft, fragt sie: »Die haben dir aber nicht den Schwanz abgeschossen, oder?«
    »Nein, der ist noch dran.«
    Fühlt sich gut an, ihn lachen zu hören. Sie sagt: »Okay, ich zieh los und kauf mir eine Schwesterntracht.«
    Er lacht wieder. » In einem andern Land .«
    »Ist das irgendein kranker Scherz?«
    »Nein, ein Buch.«
    »Nicht mein Metier«, sagt sie. »Also, Oberschwester oder Schwesternschülerin?
    »Ganz klar Schwesternschülerin.«

112
    Ben geht nach Hause.
    Er wollte Chon erzählen, dass er gerade ziemlich durch den Wind ist, aber jetzt kann er's nicht.
    Auf keinen Fall will er ihn damit belasten.
    Also muss er selbst klarkommen.
    Er braucht einen Plan.
    Der mit Chon nichts zu tun hat.

113
    Chon legt auf, schwelgt noch ein paar Minuten in Gedanken an O und

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