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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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vertreibt sie wieder, als eine echte Krankenschwester mit seiner Medizin kommt.
    Ein sauberes Wort für Drogen.
    Gegen die ein Krieg tobt. Und außerdem gibt's auch noch einen gegen den Terror und beide hängen zusammen, überlegt Chon, während die Medikamente zu wirken beginnen  – entweder sind die Politiker auf Droge oder sie sollten es sein.
    Ein paar größtenteils aus Saudi-Arabien stammende religiöse Fanatiker fliegen Flugzeuge in Hochhäuser, und wir marschieren ein im ...
    Irak.
    Das zieht sich über Generationen, denkt Chon.
    Bush Sr. zieht gegen Saddam Hussein in den Krieg und stationiert Truppen in Saudi-Arabien (was für Bin Laden der Anlass war, gegen Amerika in den Krieg zu ziehen), und Hussein versucht Bush Sr. zu töten, und dann dient Bin Ladens Angriff Bush jr.  – dem treuen, loyalen Sohn, der er ist  – als Vorwand, um Husseins Mordversuch an seinem Dad zu rächen.
    41 als Brando
    43 als Pacino
    mit Saddam Hussein als Virgil ›der Türke‹ Solozzo (ungefähr). Und den USA kollektiv als gutgläubige Diane Keaton.
    Nur dieses eine Mal, Kay, darfst du mich nach meinen Geschäften fragen.
    Knall ihr die scheiß Tür vor der Nase zu und mach weiter, schließ dich ein mit dem Kabinett und dem Kongress und vertrau auf Gott.
    Nein, findet Chon, das Problem mit Politikern ist nicht, dass sie auf Droge sind, sondern dass sie's nicht sind.
    Dabei gibt es jetzt so gute Mittel gegen bipolare, schizophrene, paranoide Wahnvorstellungen.
    Und sie wirken.
    Das Problem ist nur, sie wirken so gut, dass die Patienten glauben, sie seien geheilt, sie absetzen, dann wieder krank werden und verrückten Scheiß machen, wie zum Beispiel im Irak einfallen, weil sie der wahrhaftigen Überzeugung sind, sie würden dann von ihrem Vater geliebt.
    Also bitte, Mr. President  –
    Denkt Chon, während er in eine Drogenwolke gleitet  –
    Setzen Sie Ihre Medikamente nicht ab.

114
    Drogenkrieger Dennis Cain.
    Steht am Morgen auf und fühlt sich nicht anders, was fast schon eine Enttäuschung ist, nachdem er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und seine Seele verkauft hat.
    Ich meine, man denkt doch, man würde es merken, oder? Dass irgendwas anders ist.
    Aber nein, eigentlich gar nicht.
    Er kocht sich seinen Kaffee, trinkt seinen Orangensaft, gibt seiner Frau ein Küsschen auf die Wange, macht sich Rührei und isst es, während er ein leicht verschlafenes frühmorgendliches Gespräch mit seinen Töchtern führt und zu seiner Frau sagt:
    »Die Arbeitsflächen  – ich hab noch mal drüber nachgedacht. Eigentlich können wir sie uns doch leisten.«
    »Wirklich? Bist du sicher?«
    »Klar, warum nicht? Man lebt nur einmal.«
    Er trinkt seinen Kaffee, verabschiedet sich, steigt in den Wagen, sagt hallo zum Nachbarn, der ebenfalls in seinen Wagen steigt, und reiht sich in die Schlange der Pilger ein, die im Berufsverkehr auf dem Interstate 15 in Richtung Süden kriechen.
    Das ist doch ein Haufen Scheiße.
    Du verkaufst deine Seele, und niemand merkt was.
    Nicht einmal du selbst.

115
    Judas nahm die dreißig Silberstücke, aber
    was hätte Jesus getan?
    Hätte man ihm das Angebot gemacht?
    Und wenn Judas dreißig wert war, dann wäre Jesus doch, was?
    Dreihundert wert gewesen, locker.
    Nur mal als Gedankenspiel.
    Egal, die Geschichte hat gezeigt, dass sie den falschen Juden gekauft haben.

116
    Ben wird nicht denselben Fehler machen.
    Ben ist ein vorsichtiger Konsument. Er hat O fast mal in den Wahnsinn getrieben, als er sich wochenlang nicht für einen Flachbildfernseher entscheiden konnte und ewig über Samsung und Sony im Vergleich diskutieren wollte. Allerdings gibt es für Drogen-Cops keine Verbraucherberichte.
    Er weiß, dass sein Mann über Bezirksebene stehen muss. Naheliegend wäre ein State-Cop, aber Ben betrachtet das Ganze auf lange Sicht  – wenn er mit einem State-Cop ankommt, hat Old Guys Rule immer noch genug Spielraum, um ihn fertigzumachen.
    Also braucht er einen von der Bundespolizei.
    Gar nicht so einfach.
    Erstens sind Bundespolizisten berüchtigt für ihre Ehrlichkeit.
    (Chon hätte wahrscheinlich was auszusetzen an der Verbindung der Begriffe »berüchtigt« und »Ehrlichkeit«, aber er ist in Afghanistan, also scheiß drauf.)
    Zweitens sind Bundespolizisten berüchtigt für ihren Verfolgungswahn (grünes Licht von Chon), weshalb sie sich ständig gegenseitig auf die Finger gucken.
    Drittens hat Ben keine Ahnung, wie er sich an einen Bundespolizisten ranmachen oder, viertens, bei wem er's

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