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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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auch egal. Du willst dich rächen und den Kerl ausschalten, aber deinen alten Freunden und Kollegen nicht weh tun. Deshalb gibst du mir die Gewächshäuser und warnst die Leute.
    BEN
    Ganz kalt.
    DENNIS
    Ach ja? Und warum sieht's dann jedes Mal so aus, als hätte jemand eine Neutronenbombe abgeworfen? Das Zeug ist noch da, die Leute nicht?
    BEN
    Weiß nicht. Vielleicht machen Sie zu viel Krach beim Reinkommen.
    DENNIS
    Weißt du, was noch Krach macht? Ein Hohlspitzgeschoss, wenn es deine Schädeldecke durchschlägt. Das blüht dir nämlich, wenn die Leute rausbekommen, dass du dahintersteckst, was sie wahrscheinlich längst getan haben. Du brauchst Schutz, und den kann ich dir nur bieten, wenn du einem Treffen zustimmst. Du musst die Leute hinter Gitter bringen. Ich versuche dir hier das Leben zu retten.
    BEN
    Sie versuchen, einen Fall zusammenzubekommen.
    DENNIS
    Nennen wir's eine symbiotische Beziehung.

123
    Symbiose, die : das Zusammenleben von Organismen verschiedener Arten zu gegenseitigem Nutzen.
    Zum Beispiel  – Drogenfahnder und Drogendealer.
    In Wirklichkeit kann keiner ohne den anderen.
    Ben erklärt sich zu einem Treffen mit Dennis bereit.

124
    O kommt durch die Tür, Paku ist in der Küche.
    »Hast du dir einen Job gesucht?«, fragt Paku.
    »Ich will meinen Vater kennenlernen.«

125
    Ben besteht auf einer Reihe von Bedingungen.
    Er kommt nicht in das scheiß Büro der DEA in Dago. Sie treffen sich an einem von Ben ausgewählten Ort.
    Dennis kommt alleine  – ohne Partner, ohne Überwachung.
    Es gibt keine Aufzeichnungen  – Dennis wird keine Informanten-Akte anlegen.
    Ben wird niemals aussagen, niemals vor Gericht erscheinen.
    Dennis erklärt sich mit allem einverstanden, weil  –
    Warum nicht?
    Letzten Endes macht er sowieso, was er will, und der Informant kann einen Scheiß dagegen tun.

126
    Dennis fährt langsam auf der Cabrillo Bridge im Balboa Park von San Diego hin und her.
    Beim dritten Mal öffnet ein junger Mann die Beifahrertür und steigt ein.
    »Hier treffen sich die Schwulen«, begrüßt ihn Dennis, »zum Schwanzlutschen.«
    »Es erschüttert mich, dass du das weißt«, sagt Ben. »Fahr zum Flughafen.«
    Dennis fährt über die Laurel Street durch Little Italy zum Lindbergh Field, wo Ben ihn auf dem Besucherparkplatz halten lässt.
    »Also, rede«, sagt Ben.
    Er ist nicht der, den Dennis erwartet hat. Die meisten Marihuanatypen sind ungepflegte Retro-Hippies. Der hier sieht aus, als käme er gerade von einem Leadership-Programm.
    »Erstens«, sagt Dennis, »wenn du nicht aussagst, kann ich dir keine Immunität garantieren.«
    »Wir sind hier nicht bei Survivor «, erwidert Ben. »Ich verlange keine Immunität.«
    »Kapiert. Aber ich bin verpflichtet, dir das zu sagen.«
    »Muss ich eine Einverständniserklärung unterzeichnen?«
    »Irgendwann vielleicht«, antwortet Dennis. »Hast du einen Namen?«
    »Ben.«
    »Ich brauche Festnahmen, Ben.«
    Ben schüttelt den Kopf. »Das ist nicht dein Problem.«
    »Was ist denn mein Problem?«
    »Egoismus«, antwortet Ben. »Du hast mich nicht gefragt, was ich brauche, Dennis.«
    »Also gut, Ben. Was brauchst du?«
    Ben sagt es ihm.
    Symbiose.

127
    Verwundet.
    Chon hasst das Wort.
    Verwundet : Partizip Perfekt von »Verwunden«.
            
1.  
An einer Wunde leidend, insbesondere einer im Kampf zugezogenen.
        
2.
An einer seelischen Verletzung leidend.
    Meine Seele ist wund, weil ich verwundet wurde.
    Er weiß natürlich, dass das Wort vom Altenglischen wund , dem Altsächsischen wunda und dem Altnordischen und kommt.
    Altnordisch.
    Die Wikinger glaubten, wenn man mit dem Schwert in der Hand stirbt, kommt man direkt nach Walhall, wo man wiedervereint mit den gefallenen Brüdern bis in alle Ewigkeit saufen, futtern und ficken darf.
    (Was ganz klar der Grund ist, weshalb sie mit den Christen kurzen Prozess gemacht haben. Also bitte  – Harfe spielen statt saufen, futtern und ficken?)
    Wenn man nicht mit dem Schwert in der Hand gestorben ist, war man im Prinzip gearscht.
    Deshalb wird Chon in der Reha zum Tier.
    Die Therapeuten müssen ihn zwingen, langsamer zu machen, kürzerzutreten, aber Chon fällt das schwer, weil er auf keinen Fall zu den Verwundeten gehören will. Ihm steht eine Untersuchung bevor.
    Er wird mit dem Schwert in der Hand abtreten.
    Apropos, er hat eine Karte von O bekommen, mit einem Foto von ihr.
    Sie trägt (sozusagen) die Uniform einer Schwesternschülerin (oder Teile davon).
    Er hat die

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