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Kinsey Millhone 04 - Ruhelos

Kinsey Millhone 04 - Ruhelos

Titel: Kinsey Millhone 04 - Ruhelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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seine Sache, verstehen Sie?«
    »Dann weiß ich wirklich nicht, warum Sie mir was verschweigen.«
    Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Hören Sie auf, okay? Ich weiß sonst nichts, also lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Komm schon, Billy. Was gibt es sonst noch?« fuhr ich ihn an.
    »Ach, Scheiße. Es war nicht Donnerstag«, platzte er heraus. »Ich hab Daggett Dienstag getroffen, und da hat er mich auch gebeten, ihm zu helfen.«
    »Sich vor den Jungs aus San Luis zu verstecken«, sagte ich, um sicherzugehen, daß ich ihn begriff.
    »Ja. Ich meine, sie haben ihn Montag morgen angerufen, und deshalb ist er hier aufgetaucht. Wir haben uns Montag spät am Telefon unterhalten. Er war betrunken. Ich hatte keine Lust, noch mal rauszugehen. Ich war gerade heimgekommen und war müde. Deshalb hab ich ihm gesagt, ich würde ihn am nächsten Abend treffen.«
    »Im Hub?«
    »Genau.«
    »Und das haben Sie dann getan«, drängte ich.
    »Klar. Wir haben uns getroffen und miteinander geredet. Er war schon in Panik, und da hab ich das Feuer noch ‘n bißchen geschürt, hab ihn einfach angestachelt. Da ist doch nichts dabei.«
    »Warum haben Sie mich belogen? Warum haben Sie mir das nicht gleich erzählt?« Ich trieb ihn in die Enge, aber ich hielt es für an der Zeit, beharrlich zu sein.
    »Irgendwie schien es nicht richtig. Ich wollte nicht, daß mein Name damit in Zusammenhang gebracht wurde. Donnerstag abend klang besser. Als hätte ich es nicht so eilig gehabt, ihn zu treffen. Besser kann ich das nicht erklären.«
    Es war gerade lahm genug, um in meinen Augen einen Sinn zu ergeben. »Also gut. Ich nehm Ihnen das erst mal ab. Was weiter?«
    »Das ist alles. Danach hab ich ihn nicht mehr gesehen. Er kam Freitag abend noch mal herein, Coral hat ihn entdeckt und rief mich an, aber als ich dort ankam, war er bereits fort.«
    »Mit der Frau?«
    »Richtig.«
    »Dann hat Coral die also gesehen.«
    »Klar, aber sie wußte nicht, wer das war. Sie dachte, eine Kleine hätte sich an ihn rangemacht, ’ne Nutte oder so. Die Kleine hat ihm all seine Drinks gekauft, und Daggett hat die aufgeschleckt. Coral machte sich Sorgen. Nicht, daß es einem von uns wirklich wichtig gewesen wäre, aber Sie wissen ja, wie das so ist. Man will einfach nicht Zusehen, wie ein Knabe reingelegt wird, selbst wenn man ihn nicht besonders mag.«
    »Vor allem, wenn man gehört hat, daß er dreißigtausend Dollar hat, was?«
    »Es waren nicht dreißig. Das haben Sie selbst gesagt. Es waren fünfundzwanzig.« Jetzt, da er zu reden angefangen hatte, wurde Billy offensichtlich knauserig. »Überhaupt, warum bohren Sie weiter und weiter? Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß.«
    »Was ist mit Coral? Wenn Sie gelogen haben, tut sie das vielleicht auch.«
    »Das würde sie nie tun.«
    »Was hat sie gesagt, als Sie dorthin kamen?«
    Der Ausdruck auf Billys Gesicht veränderte sich leicht, und ich hatte das Gefühl, auf etwas gestoßen zu sein. Ich wußte nur nicht, was. Mein Verstand machte einen Satz vorwärts. »Ist Coral ihnen gefolgt ?« wollte ich wissen.
    »Natürlich nicht.«
    »Was hat sie dann gesagt?«
    »Coral fühlte sich nicht so gut.«
    »Also, was hat sie getan? Heimgegangen?«
    »Nicht direkt. Da war diese Grippe im Anzug, und sie hat gefroren. Und als es immer schlimmer wurde, ist sie nach hinten gegangen, ins Büro, und hat sich auf die Couch gelegt. Der Barkeeper dachte, sie wäre gegangen. Ich komm also an und bin wütend, weil ich sie nicht finde, und Daggett auch nicht. Ich weiß nicht, was los ist. Häng ‘ne Weile da rum und komm dann hierher zurück, weil ich denke, sie ist hier. Bloß — das ist sie nicht. Es war einfach alles Scheiße, ein Riesendurcheinander, mehr nicht. Sie war die ganze Zeit im Hub.«
    »Wann ist sie heimgekommen?«
    »Weiß nicht. Spät. Gegen drei. Sie mußte warten, bis der Besitzer den Kassenabschluß gemacht hatte, und dann hat er sie nur ein kleines Stück mitgenommen, und sie mußte im Regen noch sechs Blocks laufen. Seitdem ist sie so krank.«
    Ich starrte ihn an, während sich die Räder drehten und drehten. Ich stellte sie mir mit Daggett an der Werft vor, und es paßte hervorragend.
    »Warum sehen Sie mich so an?« fragte er
    »Sagen wir, ich denke mal laut. Es könnte Coral gewesen sein, nicht wahr? Die Blondine, die das Hub mit ihm verlassen hat? Das hat Sie die ganze Zeit über so beunruhigt.«
    »Neenee. So läuft das nicht.« Sein Blick ruhte fasziniert auf mir. Ihm gefiel die Richtung

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