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Kinsey Millhone 05 - Kleine Geschenke

Kinsey Millhone 05 - Kleine Geschenke

Titel: Kinsey Millhone 05 - Kleine Geschenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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mit Berichten gab, die seitdem verschwunden sind.«
    Sein Blick flackerte, und ich beobachtete, wie er sich seine Antwort zurechtlegte, ehe er sprach. »Soviel ich weiß, ist Ava ausgesprochen korrekt. Arbeitet hart, ist ehrlich und der Firma ergeben.«
    »Was ist mit Lance? Wie kommt sie mit ihm zurecht?«
    »Ich habe sie nie ein böses Wort miteinander wechseln hören. Tatsächlich war er derjenige, der sie eingestellt hat, als es offensichtlich wurde, daß wir eine Bürovorsteherin brauchten.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Cott, das müssen jetzt zwei, drei Jahre sein.« Er blickte auf Olive herab, die dicht bei ihm saß. »Was meinst du? Stimmt das, was ich sage?«
    Olive zuckte die Achseln. »Nun ja, ich würde nicht behaupten, daß sie verrückt nach ihm ist. Sie findet, daß er zuviel herumspielt, anstatt seine Arbeit zu erledigen, aber ich glaube nicht, daß sie sich eine Intrige gegen ihn ausdenken würde.« Olive reichte das Tablett mit den Horsd’œuvres an mich weiter. Ich fand es nur richtig, jetzt etwas anderes zu probieren. Also wählte ich eine Kartoffelhälfte und schob sie in den Mund.
    »Wer könnte dann dahinter stecken?« fragte ich und schleckte saure Sahne vom Daumen. Das Zeug war prima. Wenn die das Zimmer ’ne Minute verließen, würde ich mich über den Rest hermachen.
    Beide schienen darauf keine Antwort zu wissen.
    »Kommt schon! Er muß doch Feinde haben. Jemand hat sich ’ne Menge Mühe gemacht.«
    »Im Augenblick fällt mir niemand ein«, meinte Terry. »Aber wir können ja weiter darüber nachdenken. Vielleicht finden wir dann etwas.«
    »Was können Sie mir über den Wood/Warren-lngenieur erzählen, der Selbstmord begangen hat?«
    »Hugh Case«, bemerkte Olive.
    Terry schien überrascht. »Was hat der damit zu tun? Ich habe heute nachmittag erst einen Anruf von Lyda Case erhalten.«
    »Tatsächlich? Was hatte sie denn zu sagen?«
    »Es war nicht so sehr, was sie gesagt hat, als vielmehr ihre Haltung. Sie war vollkommen außer sich, schrie sich die Lunge aus dem Leib. Behauptete, sein Tod wäre meine Schuld.«
    Olive starrte ihn ungläubig an. »Deine? So ’n Quatsch! Wie kommt sie bloß darauf?«
    »Keine Ahnung. Sie klang betrunken. Hat getobt, boshaft, schrill.«
    »Das ist komisch«, bemerkte ich. »Ist sie hier in der Stadt?«
    Terry schüttelte den Kopf. »Das hat sie nicht gesagt. Aber es hörte sich an wie ein Ferngespräch. Wo wohnt sie denn?«
    »Ich glaube, in Dallas.«
    »Ich hatte den Eindruck, sie beabsichtigte, herzufliegen. Wollen Sie mit ihr sprechen, wenn sie hier auftaucht?«
    »Ja, gern.« Ich paßte sorgfältig auf, nicht zu verraten, daß ich mich am Vorabend mit ihr getroffen hatte. Sie war mir nicht paranoid vorgekommen, und sie hatte Terrys Namen nicht einmal erwähnt.
    Olive bewegte sich auf der Couch, setzte sich anders hin. »Gerade rechtzeitig zu Silvester. Alle werden hier sein.« Sie warf Terry einen Blick zu. »Hab’ ich dir erzählt, daß Bass heute ankommt?«
    Ärger zuckte über sein Gesicht. »Ich dachte, er wäre pleite. Ich hoffe, du hast sein Ticket nicht bezahlt.«
    »Ich! Aber wirklich nicht. Ebony schickt ihm Geld, aber mich würdest du nie dabei erwischen«, erklärte sie. Und dann, an mich gewandt: »Bass und ich haben uns Thanksgiving gestritten und seitdem nicht mehr miteinander geredet. Er reißt das Maul auf in Angelegenheiten, die ihn überhaupt nichts angehen. Ich finde ihn abscheulich, und er liebt mich ungefähr genauso.«
    Terry sah auf die Uhr, und ich nahm das als Hinweis an mich. »Ich lasse euch dann jetzt besser zu dieser Party gehen«, meinte ich.
    »Ich habe nicht das Gefühl, dir geholfen zu haben«, sagte Olive.
    »Mach dir deshalb keine Gedanken. Ich habe ja noch andere Quellen. Laßt es mich nur wissen, wenn euch noch irgend etwas einfällt, was mir helfen könnte.«
    Ich ließ meine Karte auf dem Tisch liegen. Terry begleitete mich zur Tür, während Olive sich entschuldigte, um ihren Mantel zu holen. Er sah ihr nach, als sie im Schlafzimmer verschwand. »Ich wollte das vor ihr nicht sagen, aber Lyda Case hat mir heute nachmittag verdammt Angst eingejagt.«
    »Wie denn das?«
    »Ich will Olive ja nicht nervös machen, aber die Frau hat mich bedroht. Ich glaube nicht, daß es irgendwas mit Lance zu tun hat, sonst hätte ich das gleich erzählt. Hier geht es um was anderes. Ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, aber sie hörte sich wirklich an, als wäre sie verrückt.«
    »Was war das für eine Drohung?«
    »Aus

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