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Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht

Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht

Titel: Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Stunde, bevor wir irgend etwas hören.«
    »Ich kann nicht weg. Ich will hier sein, wenn sie aus dem OP kommt.«
    »Die Cafeteria ist hier den Flur entlang. Ich sage der Schwester, wo wir sind, dann kann sie uns holen, falls wir nicht rechtzeitig zurück sind.«
    »In Ordnung, aber sorg dafür, daß Serena Bescheid weiß. Ich habe sie vor kurzem dort hinten gesehen.«
    Die Cafeteria hatte seit zweiundzwanzig Uhr geschlossen, aber wir entdeckten eine Reihe Automaten, in denen es Sandwiches, Joghurts, frisches Obst, Eis sowie kalte und warme Getränke gab. Cheney kaufte zwei Dosen Pepsi, zwei Schinken-Käse-Sandwiches mit Roggenbrot und zwei Stück Kirschkuchen auf Styroportellern. Ich setzte mich wie betäubt an einen leeren Tisch in einer kleinen Nische an der Seite. Er kam mit einem Tablett zurück, auf das er neben dem Essen Strohhalme, Servietten, Plastikbesteck, Briefchen mit Salz und Pfeffer und Tütchen mit süßsaurem Relish, Senf, Ketchup und Mayonnaise geladen hatte. »Ich hoffe, du hast Hunger«, sagte er. Er begann den Tisch zu decken und arrangierte die Gewürze vor uns auf zusammenpassenden Papierservietten.
    »Es kommt mir zwar so vor, als hätte ich erst gegessen, aber warum nicht?« sagte ich.
    »Hierzu kannst du nicht nein sagen.«
    »Was für ein Festmahl«, sagte ich lächelnd. Ich war zu müde, um auch nur einen Finger zu rühren. Ich fühlte mich wie ein Kind und sah ihm dabei zu, wie er die Sandwiches auspackte und sie zubereitete.
    »Wir müssen sie richtig ekelhaft machen«, meinte er.
    »Warum?«
    »Weil wir dann nicht merken, wie fade sie sind.« Er zerrte mit den Zähnen an den Plastikverpackungen und quetschte grellrote und gelbe Kleckse über den Schinken. Salz, Pfeffer und Mayonnaisespritzer mit einer Spur Relish überzogen. »Willst du mir davon erzählen?« fragte er beiläufig, während er an der Arbeit war. Er machte eine Dose Pepsi auf und reichte mir ein aufgepepptes Sandwich. »Iß das. Keine Widerrede.«
    »Wer könnte da nein sagen?« Ich biß in das Sandwich und mußte beinahe weinen, so gut schmeckte es. Ich stöhnte und schob mir den Bissen in die Backe, damit ich beim Essen reden konnte. »Ich habe Danielle gestern abend gesehen. Wir haben zusammen bei mir gegessen. Bei der Gelegenheit habe ich ihr gesagt, daß ich heute abend eventuell vorbeikäme, aber im Grunde bin ich aus einer Laune heraus zu ihr hingefahren«, sagte ich. Ich legte mir eine Hand vor den Mund, schluckte und trank von meinem Pepsi. »Ich wußte nicht, ob sie Besuch hatte, deshalb bin ich mit laufendem Motor im Auto sitzen geblieben und habe versucht, es zu erkennen. Ich sah, daß Licht bei ihr brannte, und dann habe ich schließlich
    beschlossen, an die Tür zu klopfen. Im ungünstigsten Fall wäre sie mit einem Mann zusammengewesen, und ich hätte mich weggeschlichen.«
    »Er hat vermutlich deine Scheinwerfer gesehen.« Cheney hatte mit ungefähr drei Bissen die Hälfte seines Sandwiches verschlungen. »Unsere Mütter würden uns umbringen, wenn sie uns so schnell essen sähen.«
    Ich stopfte mir das Zeug genauso schnell in den Mund wie er. »Ich kann mich nicht beherrschen. Es schmeckt köstlich.«
    »Na gut, sprich weiter. Ich wollte dich nicht unterbrechen.«
    Ich hielt inne, um mir den Mund an einer Papierserviette abzuwischen.»Er muß mich zumindest gehört haben. Dieses Auto macht meistens ein Getöse wie ein Rasenmäher.«
    »Hast du ihn tatsächlich aus ihrem Haus kommen sehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn nur ganz kurz gesehen, als er wegging. In dem Moment war ich auf der Veranda und hörte sie i stöhnen. Anhand der Laute, die sie von sich gab, nahm ich an, daß sie einen >Gast< hatte. Als hätte ich sie in heftiger Leidenschaft ertappt, die sie vielleicht nur vortäuschte. Als ich den Kerl hinten in der Gasse sah, kam mir schon der Gedanke, daß etwas nicht stimmte. Ich weiß nicht, was es war. Oberflächlich betrachtet gab es keinen Grund zu der Annahme, daß er etwas mit ihr zu tun hatte, aber irgendwie kam es mir komisch vor. Und dann habe ich die Tür aufgemacht.«
    »Wahrscheinlich hätte er sie umgebracht, wenn du nicht aufgetaucht wärst.«
    »O Gott, sag das nicht. Ich war kurz davor zu gehen, als ich ihn sah.«
    »Wie steht’s mit einer Beschreibung? Ein großer Mann? Oder J eher klein?«
    »Da kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich habe ihn nur eine Se- ; künde lang gesehen, und das fast ausschließlich im Dunkeln.«
    »Bist du dir sicher, daß es ein Mann

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