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Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Titel: Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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heutzutage, aber es läuft aufs gleiche hinaus.«
    Ich sah zu Margaret hinüber und sagte: »Etwas anderes will Selma auch nicht.«
    Hatch schüttelte den Kopf, als er ihren Namen hörte. »Tja, also, Selma. Die ist ein anderer Fall. Ich möchte ja nichts Böses über sie sagen. Tom war verrückt nach ihr; er hat den Boden unter ihren Füßen vergöttert, ganz ehrlich.«
    Nun meldete sich Margaret zu Wort. »Wir anderen finden Selma ziemlich unerträglich.«
    »Weshalb?«
    »Ach, wissen Sie, sie ist schnell eingeschnappt und bildet sich Beleidigungen ein, die gar nicht so gemeint waren. Tom hat sich immer redlich bemüht, sie zu beruhigen, aber es war nie genug. Wenn man den beiden in der Öffentlichkeit begegnet ist, hat er immer dafür gesorgt, dass sie ins Gespräch mit einbezogen wurde, stimmt's?« sagte sie und wandte sich an Earlene, damit sie ihr das bestätigte. »Ich glaube, er wußte, dass sie unbeliebt war, und wollte, dass sie gut dastand.« »Das stimmt. Er hat immer versucht, sie aus der Reserve zu locken... sie zum Reden aufgefordert, als hätte das irgend jemanden einen feuchten Dreck interessiert. Alle mochten ihn, konnten aber mit ihr nichts anfangen.« »Also war ihre Unsicherheit gerechtfertigt«, sagte ich. Earlene lachte. »Sicher, aber wenn sie nicht so egozentrisch gewesen wäre, wäre sie vielleicht beliebter gewesen. Selma ist überzeugt davon, dass die Sonne in ihrem süßen Hinterteil auf- und wieder untergeht, und davon hat sie auch Tom überzeugt. Er ist sofort gesprungen, wenn sie nur mit dem Finger geschnippt hat. Außerdem ist sie eine soziale Aufsteigerin und tut so, als wäre sie etwas viel Besseres als wir anderen. In einer so kleinen Stadt wie dieser haben alle miteinander zu tun. Wissen Sie, wir gehen in dieselbe Kirche und sind Mitglieder im selben Country Club. Selma muß überall dabeisein, immer in der ersten Reihe. Die Frau ist unermüdlich, das muß man ihr lassen. Wenn man sie bittet, etwas zu erledigen, macht sie es im Handumdrehen.« Earlenes Mann Wayne hatte mir während ihres Berichts mehrmals einen Blick zugeworfen. Vermutlich war er verärgert darüber, dass sie mit mir sprach. Angesichts dessen, dass Hatch mit Tom zusammengearbeitet hatte, nahm ich an, dass es ihm nicht recht behagte, wenn seine Frau mit ihren Ansichten so freimütig hausieren ging. Er wirkte mißtrauisch und distanziert und hielt den Blick auf den Tisch gerichtet, während die anderen drei Anekdoten austauschten. Ich kam nicht dahinter, was der Grund für seine abweisende Haltung war. Womöglich hatte Rafer mit ihm gesprochen und ihm klargemacht, dass seine Hilfssheriffs auf keinen Fall mit mir kooperieren sollten. Oder vielleicht zeigte sich in seiner Ablehnung auch nur der übliche Widerwillen des Polizisten, seine Informationen zu teilen, selbst wenn dies nur auf der Ebene von Klatsch und einer persönlichen Meinung geschah. Ich fing seinen Blick auf. »Und was ist mit Ihnen, Wayne? Möchten Sie noch etwas hinzufügen?«
    Er lächelte, aber mehr in sich hinein als zu mir. »Wenn Sie mich fragen, schlagen sich die anderen drei schon ziemlich gut.« »Stimmen Sie ihrer Einschätzung zu?«
    »Prinzipiell bin ich nicht der Meinung, dass uns Toms Ehe irgend etwas angeht. Was ihn und Selma miteinander verbunden hat, ist eine Sache zwischen den beiden.«
    Earlene warf eine zerknüllte Papierserviette nach ihm. »Du alter Miesepeter.« »Du wirst mich nicht zu einer Antwort zwingen«, entgegnete er unbekümmert. »Ach, sei nicht so verkrampft! Ehrlich wahr. Du kannst Selma auch nicht besser leiden als wir, also warum gibst du es nicht einfach zu?« »Sag, was du willst. Du ziehst mich da nicht mit hinein.« »Lassen Sie ihn«, sagte ich. Auf einmal war ich müde geworden. Von der Mischung aus Anspannung und rauchgeschwängerter Luft hatte ich Kopfschmerzen bekommen. Ich hatte nach allgemeinen Informationen gefragt, und die besaß ich nun. Es war offensichtlich, dass mir niemand wesentlich mehr verraten würde. »Ich glaube, ich fahre ins Motel zurück«, erklärte ich.
    »Gehen Sie nicht im Zorn. Gehen Sie nur einfach«, sagte Wayne lächelnd. »Sehr witzig. Haha«, zischte Earlene ihm zu.
    »Wir sollten lieber auch gehen«, sagte Margaret und sah auf ihre Uhr. »O Gott! Ich muß um acht in der Arbeit sein, und jetzt seht mal, wie spät es ist. Viertel vor zwölf.«
    Earlene griff nach ihrer Jacke. »Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist. Außerdem müssen wir euch noch nach Hause

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