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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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achtzehn volljährig geworden wäre.
    Am Mittwoch, dem 6. August, übergab Sergeant Galloway dem für die Asservatenkammer verantwortlichen Beamten folgende Kleidungs- und Beweisstücke:
    eine marineblaue, hüftlange Bluse mit Puffärmeln aus Dacron-Voile – Hersteller unbekannt – mit Blutflecken.
    eine selbst genähte weiße Damenhose mit blauen Blumen mit roten Tupfen in der Mitte – Größe unbekannt.
     
    einen Bikini-Slip, pinkfarben, Größe M, Marke Penney’s.
    einen schwarzen BH Größe 85 A, Marke Lady Suzanne.
    ein Paar braune, lederne Damensandalen mit Schnallen und vier Messinggliedern an Lederriemen. Größe 38. Mit Goldaufdruck »MADE IN ITALY« auf der Decksohle.
    eine verschmutzte Plane aus Segeltuch mit Blut und verschiedenen anderen Flecken.
    Die Ohrringe des toten Mädchens, eine abgeschnittene Haarsträhne und das mit Plastik bezogene Kabel, das man ihr von den Handgelenken gewickelt hatte, wurden ebenfalls als Beweismaterialien aufbewahrt.
    Das Sheriffbüro musste die grundlegenden Angaben über die Tote an andere Polizeidienststellen geschickt haben, da eine Reihe nachfolgender Berichte in den nächsten Wochen alle möglichen Vermissten erwähnte, von denen man glaubte, dass sie der Beschreibung der Unbekannten entsprächen. Drei gestohlene Autos wurden in der Gegend aufgefunden, wobei in einem verschiedene weibliche Kleidungsstücke auf dem Rücksitz lagen. Handschriftlichen Anmerkungen zufolge, die später hinzugefügt worden waren, erwies sich dies als irrelevant für den vorliegenden Fall. Das zweite Fahrzeug, ein rotes Mustang-Cabrio Baujahr 1966 mit Kennzeichen aus Arizona, das von einer Autosattlerei in Quorum, Kalifornien, als gestohlen gemeldet worden war, wurde anschließend seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Der dritte gestohlene Wagen, ein roter Chevrolet Baujahr 1967, wurde mit einem Mord in Venice, Kalifornien, in Verbindung gebracht. Der Fahrer wurde unverzüglich verhaftet und später wegen dieses Mordes verurteilt.
    Ein Landstreicher wurde aufgegriffen und verhört, aber wieder frei gelassen. Es gab auch einen Bericht über einen fünfundzwanzigjährigen Angestellten, der mit 46 Dollar und 35 Cent durchgebrannt war, die er einem Tankstellenbesitzer bei Seagate gestohlen hatte. Der Aufseher einer öffentlichen Strandanlage in der Nähe wurde angesprochen und befragt, ob ihm irgendwelche Personen in der Umgebung aufgefallen seien, doch wusste er nichts Außergewöhnliches zu berichten. Unabhängig voneinander wurden drei Tramper aufgegriffen und verhört, aber keiner von ihnen wurde inhaftiert. Das alles spielte sich im Sommer 1969 ab, als ein ständiger Strom von Hippies auf dieser Route nach Norden zog. Hippies wurden gemeinhin mit Argwohn betrachtet, da man vermutete, dass sie alle high waren, was vermutlich zutraf.
    Um 10 Uhr 30 am 6. August 1969 verhörte Detective Crouse eine Angestellte namens Roxanne Faught, die in einem kleinen Lebensmittelladen am Highway 101 arbeitete. Sie hatte sich beim Sheriffbüro gemeldet, nachdem sie in der Zeitung von dem Mord gelesen hatte, und berichtet, dass sie am Freitag, dem 1. August, ein Mädchen gesehen habe, auf das die Beschreibung der Unbekannten passte. Miss Faught sagte aus, dass sich das Mädchen Kaffee und einen Doughnut genommen habe, aber nicht dafür bezahlen konnte. Faught hatte die Sachen dann aus ihrer eigenen Tasche bezahlt, weshalb ihr der Vorfall im Gedächtnis geblieben war. Zuvor hatte sie gesehen, wie dasselbe Mädchen versucht hatte, in Richtung Norden zu trampen, allerdings war sie verschwunden, als Faught um drei Uhr nachmittags zu arbeiten aufhörte. Das Mädchen im Laden hatte weder Gepäck noch Geldbörse oder Handtasche bei sich gehabt. Mehrere weitere Personen hatten sich mit Hinweisen bei der Polizei gemeldet, aber keiner davon führte zu etwas.
    Als die Tage ins Land zogen, kamen immer wieder Anrufe, in denen von Fahrzeugen verschiedenster Marken, Bauart und Beschreibung berichtet wurde, die sowohl vor als auch nach Entdeckung der Leiche in der Nähe des Steinbruchs gesehen worden waren. Wie bei allen Ermittlungen förderten die Nachforschungen in Bezug auf das Verbrechen eine Reihe geringfügigerer Vergehen zutage – Landstreicherei, widerrechtliches Eindringen, öffentliche Trunkenheit, Kleindiebstahl –, die sich allesamt als irrelevant für den Fall erwiesen. Es war nicht zu übersehen, dass viele Einheimische bemüht waren, sich an seltsame und ungewöhnliche Vorfälle zu erinnern, die

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