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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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genommen.«
    »Woran ist sie denn gestorben?«, fragte ich zerstreut.
    »Herz. Hat ein Beet mit Stiefmütterchen gejätet und ist umgekippt. War sofort tot. So ist das mit der Gartenarbeit. Ein dämlicher Zeitvertreib. Ich bin lieber drinnen. Seit jeher.«
    »Sonst noch was über das Mädchen?«
    Er blinzelte mich an und verlagerte das Gewicht. »Wie meinen?«
    »Sonst noch was über das Mädchen?«, wiederholte ich.
    Er musterte seine Hände, die sich wie von selbst zu bewegen schienen und an der Decke zupften. »Ich kann mich erinnern, dass die Pflegemutter sich über die Rechnung aufgeregt hat. Die war irrtümlich an sie geschickt worden – ein simpler Verwaltungsfehler. Die hätten sie mal schimpfen hören sollen. Meine Bürohilfe ist in Tränen ausgebrochen. Seitdem habe ich die Frau nicht mehr leiden können. Sie hat das Mädchen meistens hergebracht, aber ich bin nicht mehr rausgegangen, um sie zu begrüßen, wie bei allen anderen. Sollte sie ruhig alleine sitzen bleiben. Meine Hygienikerin hat behauptet, die Frau würde trinken. Unbegreiflich, dass das Sozialamt sie für geeignet gehalten hat. In meinen Augen war sie das zwar nicht, aber mich haben sie ja nie nach meiner Meinung gefragt.« Er schwieg einen Augenblick. »Das ist alles.«
    Ich berührte ihn am Arm. »Vielen Dank. Sie waren mir eine große Hilfe. Ich gebe Ihrer Tochter meine Telefonnummer. Sie können sie bei mir anrufen lassen, falls Ihnen noch was einfällt.«
    Sein unsteter Blick begegnete meinem. »Spielen Sie Schach?«
    »Nein, aber ich habe gehört, dass Sie gut darin sind.«
    »Muss ich wohl. Mein Pa hat es mir beigebracht, als ich sieben war, und jetzt bin ich dreiundneunzig. Mein Schwiegersohn spielt schlecht. Hat nicht den Kopf dafür, falls Sie wissen, was ich meine. Erfordert Nachdenken. Man muss vorausplanen, vielleicht zehn oder fünfzehn Züge. Ich bringe es Ihnen gerne bei, wenn Sie Lust haben, es zu lernen.«
    »Ich fürchte nein, aber trotzdem danke.«
    »Na gut.« Nach kurzem Schweigen zeigte er mit tanzendem Zeigefinger auf ein Glas, das auf der Kommode stand. »Sie könnten noch ein paar Sonnenblumenkerne für das Eichhörnchen rausholen. Ist ‘ne nette Gesellschaft für mich. Hat mehr Persönlichkeit als so manche Menschen, die mir begegnet sind, und außerdem lässt es sich leicht unterhalten.«
    Ich streute eine Hand voll Kerne auf das Sims. Dr. Nettleton verließen langsam die Kräfte, und die Energie schwand aus seinem Gesicht. Als ich die Tür aufmachte, sagte er: »Kann mich zwar nicht an Ihren Namen erinnern, aber ich danke Ihnen für Ihren Besuch. Ich habe das Gespräch genossen, und ich hoffe, Sie auch.« »Und wie, glauben Sie mir.« Am liebsten hätte ich ihn ins Auto gepackt und mitgenommen. Ich winkte ihm von der Tür aus noch zu, aber ich glaube nicht, dass er die Geste wahrnahm.
    Ich machte mich auf den Rückweg zum Motel. Bestimmt waren wir auf der richtigen Fährte. Obwohl mir Dr. Nettleton den Namen nicht hatte nennen können, passten die Details, die er mir gegeben hatte, zu dem, was wir bereits wussten. Auf einmal kam mir die Idee zu einem Abstecher, den ich noch einschieben konnte, bevor ich wieder zu Dolan stieß. Ich bremste ab, hielt am Straßenrand an, zog den Stadtplan heraus und suchte nach einem kleinen schwarzen Viereck mit einer winzigen Flagge obendrauf. Dann wendete ich auf der Chesapeake und fuhr zurück in die Richtung, aus der ich gekommen war.
    Die Highschool von Quorum, die zum Unified School District gehörte, befand sich auf einem flachen, zwei Blocks umfassenden Grundstück im nordöstlichen Teil der Stadt. Der Rasen war ungepflegt und der Flaggenmast kahl. Die Klassenzimmer verteilten sich auf eine Reihe niedriger, vermutlich aus Fertigbauteilen bestehender Einzelhäuser mit Wänden, die man wahrscheinlich mit einem Teppichmesser durchtrennen konnte. Ich zählte sechs Bäume auf dem Campus; zu wenig für eine richtige Anlage, aber genug für ein paar schmale Schattenplätze. Das Verwaltungsgebäude sah aus wie der erste Stock von etwas wesentlich Imposanterem. Vielleicht rang die Schule gerade darum, Gelder aufzutreiben, und nervte alle Welt mit endlosen Spendenaufrufsendungen im Lokalfernsehen. Die Zuschauer zeigen sich gerne großzügig, nur um ihre gewohnten Sendungen wiederzubekommen: Sitcoms und Seifenopern anstelle all dieser Amateur-Rockgruppen, die Songs spielen, die sie zusammengeschustert haben, ohne es je gelernt zu haben.
    Ich stellte den Wagen auf den Parkplatz, der

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