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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Abendessen an. Sind Sie dafür zu haben?«
    »Klar, aber Sie müssen mir eine halbe Stunde Zeit lassen. Ich will kurz Henry anrufen und dann unter die Dusche hüpfen. Wenn Sie ins Quorum Inn gehen, treffen wir uns doch einfach dort.«
    »Gut.«
    Mein Anruf erreichte Henry, als er gerade zur Tür hinausgehen wollte. Ich schilderte ihm in kurzen Worten meine Reise und die mangelnden Fortschritte, und er tröstete mich in angemessener Form. »Ach, übrigens, du hast ein Päckchen aus Lompoc bekommen. Es hat heute Morgen vor deiner Tür gelegen. Ich hab’s reingeholt.«
    »Von wem ist es denn?«
    »Steht nicht drauf.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Etwa das Format einer Hemdenschachtel, ein Kilo schwer. Wahrscheinlich keine Bombe. Ich halte es mir gerade ans Ohr, aber es tickt nicht.«
    »Jetzt hast du mich neugierig gemacht. Mach’s auf und schau rein.«
    »Ich lehne es ab, deine Post zu öffnen. Ich hebe es auf, bis du wiederkommst.«
    »Falls du’s dir anders überlegst, erlaube ich dir offiziell, nachzuschauen, was drin ist«, sagte ich. »Wie geht’s Mattie?« »Gut. Sie ist jetzt doch einen Tag länger geblieben, um noch die Wanderung über den Diamondback Trail zu machen. Da oben gibt’s eine heiße Quelle, die sie früher immer mit ihrem Mann besucht hat. Sie möchte gern ein Bild davon malen, falls sie die Stelle wiederfindet.«
    »Klingt gut. Bist du mitgegangen?«
    »Nein, nein. Da machen meine Knie nicht mit. Ich hab sie alleine losgeschickt. Außerdem habe ich mich bereit erklärt, für Moza Teegebäck zu machen, und den ganzen Tag damit zugebracht, Mini-Sandwiches zu fabrizieren und Plätzchen zu backen.« Henry war früher von Beruf Bäcker gewesen und konnte noch immer nicht von seinem Handwerk lassen. Ab und zu belieferte er kleine Büffets oder Teegesellschaften. Außerdem hatte er eine Abmachung mit Rosie, die er gegen gelegentliche Gratis-Mahlzeiten mit selbst gebackenem Brot versorgte.
    »Ich fand Mattie sympathisch. Sie macht einen netten Eindruck.«
    »Ich will dich ja nicht abwürgen, aber ich bin spät dran. Wann kommst du denn wieder?«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Ich sage dir Bescheid.«
    Ich legte auf, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Dabei fragte ich mich: Sp ät dran wofür? Er hatte das Telefongespräch eilig beenden wollen, aber mir war nicht klar, ob er mir ausweichen wollte oder dem Gespräch über Mattie. Ich hätte gern erfahren, ob er an ihr und sie an ihm interessiert war. Sie und Henry hatten ein schönes Paar abgegeben, und ich empfand Besitzerstolz. Ich hatte es für ein gutes Zeichen gehalten, dass sie noch einen Tag länger geblieben war, aber die Erwähnung ihres Mannes behagte mir nicht. Eigentlich hatte ich sie für verwitwet gehalten, aber sie konnte ja auch geschieden sein. Wie dem auch sei, jedenfalls hatte sie ihren Mann zweimal erwähnt, also hing sie vielleicht emotional immer noch an ihm. Kein gutes Zeichen.

15
    Bei meiner zweiten Tasse Frühstückskaffee sagte ich: »Heute Morgen gehe ich zu Dr. Nettleton, damit ich den auch abhaken kann.« Ich sah Dolan zu, wie er seine Eggs Benedict verspeiste. Das Gelb der Sauce war verdächtig hell, was vermuten ließ, dass der »Küchenchef« Hollandaise-Pulver aus dem Päckchen verwendet hatte.
    Dolan tunkte eine Pfütze pochierten Eis mit einem Fetzen seines gebutterten Rosinenbrötchens auf. »Ich dachte, Sie hätten gestern schon sämtliche Zahnärzte abgeklappert.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Den nicht. Er ist im Ruhestand. Die Adresse habe ich von Dr. Spears bekommen, aber dort gewesen bin ich noch nicht. Möchten Sie mitkommen?«
    »Klingt, als würden Sie das auch alleine schaffen. Setzen Sie mich einfach am Sheriffbüro ab. Ich habe sie gebeten, ihre alten Akten durchzugehen und nach Vermisstenanzeigen Ausschau zu halten, die zu unserem Mädchen passen könnten. Danach gehe ich zu Fuß zum Hotel zurück und hoffe, dass sich Mandel bis dahin gemeldet hat. Ich habe ihn gestern am späten Abend noch gesprochen, und er hat gesagt, der Fahrer, der den Mustang abgeholt hat, war von der schnellen Truppe und ist sofort aufgebrochen. Er ist nämlich heute Morgen mit seiner Frau in Urlaub gefahren, und das hat sich zu unseren Gunsten ausgewirkt. Mandel meint, die Spurensicherung wird sich heute gleich in aller Frühe über den Mustang hermachen. Er ruft an, sowie er etwas zu berichten hat. Wenn ich nicht bald etwas höre, kann ich ihn ja selbst wieder anrufen.« »Klingt gut. Und ich melde mich, wenn ich

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