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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Nitroglycerin-Tabletten und legte ihm dann eine Infusion, während der dritte Sanitäter eine Sauerstoffmaske über Dolans Nase befestigte.
    Ich ging hinaus. Kurz darauf kamen die Sanitäter aus dem Zimmer. Sie hatten Dolan auf eine Tragbahre gelegt und rollten ihn nun zur Hintertür des Rettungswagens, die sie aufzogen, um ihn hineinzuschieben. Ein paar Leute, die gerade den Parkplatz überquerten, blieben stehen und glotzten, aber die meisten gingen weiter, sobald sie begriffen hatten, was los war. Ich war ihnen für ihre Diskretion dankbar. Es ist schon schlimm genug, wenn man krank ist, da will man nicht noch das Gefühl haben, sich in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellt zu haben.
    Ein Sanitäter stieg hinten zu Dolan in den Wagen, und die Hintertür wurde zugeschlagen. Das Krankenhaus lag sieben Straßen entfernt. Der zweite Sanitäter erklärte mir den Weg, bevor er auf der Beifahrerseite einstieg. Die Frau setzte sich wieder ans Steuer. Sie manövrierte rückwärts aus dem Parkplatz und bog mit jaulender Sirene und Blaulicht im Eiltempo auf die Straße ein. Ich vergewisserte mich, dass Dolans Zimmertür abgeschlossen war, und fuhr in seinem Wagen hinterher.
    Bei meiner Ankunft stand der Rettungswagen bereits vor der Notaufnahme. Ich parkte vorn, und als ich drinnen eintraf, hatte man Dolan bereits zur Behandlung gebracht. Ich sprach mit der Verwaltungsangestellten und erklärte ihr, wer ich war. Sie stellte mir ein paar Fragen über Dolan, die mir bewusst machten, wie wenig ich eigentlich über ihn wusste. Ich sagte ihr, er hätte Versicherungsschutz über die Polizei von Santa Teresa, und sie meinte, sie werde sich die restlichen Angaben von ihm selbst holen. Mit dem Klemmbrett in der Hand stand sie auf und verließ ihren Tresen, nicht ohne mir noch mitzuteilen, dass die Notärztin herauskommen würde, sobald sie mit ihm fertig wäre.
    Ich setzte mich ins Wartezimmer, das sparsam und einigermaßen gefällig eingerichtet war: blassgrüner Teppich, künstliche Pflanzen und stapelweise zerfledderte Zeitschriften. Ein Sortiment Kinderspielzeug war über den Fußboden verteilt. Man hatte mehrere Reihen aneinander hängender Stühle aufgestellt, die sich wie in der Tanzstunde die Wände entlangzogen. In der Ecke stand ein ausgeschalteter Fernseher. Irgendjemand hatte eine Osterdekoration mitgebracht: einen Korb mit Plastikeiern, die in unrealistisch grünem Papiergras ruhten. Ich wusste nicht einmal genau, wann dieses Jahr Ostern war, aber zweifellos stand es kurz bevor, es sei denn, die Deko stammte vom letzten Jahr. Während ich wartete, kamen zwei Patienten herein: ein Mann mit oberflächlichen Blutergüssen und Abschürfungen von einem Fahrradunfall (was ich aus seinen rasierten Beinen und den hautengen Lycra-Shorts um seinen Po schloss) und eine Frau, die ihren rechten Knöchel zwischen zwei Eisbeutel gepackt hatte. Beide wurden zu hinten gelegenen Untersuchungsräumen geführt, mussten aber wahrscheinlich warten, solange die Ärzte mit Dolan beschäftigt waren.
    Draußen schien die Sonne und die Leute von Quorum gingen ihren Geschäften nach, als wäre nichts Ungewöhnliches passiert. Es war seltsam, mitten am helllichten Tag einen medizinischen Notfall zu erleben. In meinem Leben ereignen sich derartige Krisen sonst immer in tiefster Nacht. Ich konnte gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon in Warteräumen wie diesem gesessen hatte, während die Straßen draußen finster und menschenleer dalagen.
    Unruhig verließ ich meinen Sitzplatz und ging in den Flur hinaus, wo ich eine Krankenschwester nach dem nächstgelegenen Münztelefon fragte. Sie schickte mich in die Krankenhauslobby, zwei lange Flure weit weg. Ich wählte Staceys Nummer und ließ das Gespräch auf meine Kreditkarte buchen. Nach dem zweiten Klingeln meldete er sich, und ich berichtete ihm alles.
    »Wie hält er sich?«
    »Keine Ahnung. Ich habe noch nicht mit der Ärztin gesprochen. Wenn ich doch bloß gleich sein Zimmer aufgebrochen hätte. Ich sage Ihnen, Stacey, sein Gesicht war grau. Er hätte eigentlich selbst die Sanitäter rufen sollen, aber ich glaube, er wollte die Sache verdrängen. Sie kennen ihn ja.«
    »Das ist doch lächerlich. Sie schaffen das nicht allein. Ich komme rüber.«
    »Seien Sie nicht albern. Ihnen geht’s doch selbst nicht gut. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich habe schon genug um die Ohren.«
    »Mir geht’s prima. Hat Ihnen das Dolan nicht erzählt? Die Ärzte haben meine Röntgenbilder irgendeiner Oberkoryphäe

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