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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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sehr Gentleman, um Namen zu nennen. Sowie sie hier angekommen waren, hat er irgendeine Ausrede angebracht und ist rausmarschiert. Hat immer ‘ne Taschenflasche braunen Rum dabeigehabt, und dazu haben wir unsere Zigaretten geraucht. Wenn er mal ins Reden gekommen ist, hat man ihn nicht mehr zum Schweigen gebracht. Soweit ich weiß, hat er seine Eskapaden auf Palm Springs beschränkt, damit Medora keinen Wind davon kriegt.«
    »Wenn sie so viel getrunken hat, hätte ihr das dann überhaupt etwas ausgemacht?«, fragte ich.
    »Natürlich hätte ihr das was ausgemacht! Untreue vertragen die Ladys gar nicht gut. Die reißen einem glatt den Kopf ab.«
    Ich hörte ein Auto in die Einfahrt rollen und drehte mich gerade rechtzeitig um, um Cornell seinen weißen Pick-up parken zu sehen. Als er durch das hintere Tor in den Garten kam, stürmten seine drei Töchter auf ihn zu und warfen sich gegen seine Beine. Das Hündchen hopste hinter ihnen drein wie ein Basketball. Es folgte wildes Kreischen und Umarmen, durchsetzt vom schrillen Gebell des Hundes. Cornell machte sich los und ging auf uns zu. Dabei kämmte er sich mit den Fingern die Haare und steckte sein Hemd dort wieder in die Hose, wo die Mädchen es herausgezogen hatten. Mit gewissem Elan sagte er: »Hey, Dad.« Mir gönnte er ein »Hi« in einem Tonfall, der so schlapp war wie ein Glas zwei Tage alte Cola.
    Ich machte ihn mit Stacey bekannt, und die beiden Männer schüttelten sich die Hände. »Wir haben gerade mit Ihrem Vater über Charisse gesprochen.«
    Das Thema schien Cornell peinlich zu sein. »Justine hat mir schon davon erzählt. Hat mir Leid getan, das zu hören.« »War sie eine Freundin von Ihnen?«
    »Nein, das nicht, aber ich habe sie in der Schule öfter gesehen. Bevor sie rausgeworfen worden ist und an die Lockaby gewechselt ist.«
    »Hat sie einen festen Freund gehabt?«
    »Sie ist nie fest mit jemandem gegangen, den ich gekannt habe. Aber sie hat sich mit ziemlich vielen Typen getroffen, auch einigen Klassenkameraden von mir.«
    »Wer fällt Ihnen da spontan ein?«
    Cornell überlegte kurz. »Ich würde sagen Toby Hecht und George Baum. Bei denen könnten Sie anfangen.«
    Stacey notierte sich die Namen, während Cornell ihm über die Schulter sah und ihn korrigierte. »Er heißt B-A-U-M, nicht B-O- M-B.«
    »Kapiert. Und wie könnte ich wohl Kontakt zu diesen Vögeln aufnehmen? Leben die noch hier in der Gegend?«
    »George ist ganz leicht zu finden. Er handelt drüben in Blythe mit neuen und gebrauchten Autos. Von Toby weiß ich nichts. Den habe ich seit Jahren nicht gesprochen.«
    Ruel hatte das Gespräch verfolgt, doch nun erhob er sich. »Wenn mich die Herrschaften bitte entschuldigen wollen. Ich muss mal kurz für kleine Jungs. War nett, mit Ihnen zu plaudern.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Stacey und tippte sich erneut an seinen nicht vorhandenen Hut.
    Ruel trottete übers Gras auf das Haus zu, während Stacey zu Cornell sagte: »Wie steht’s mit Wilbur Sanders? Haben Sie sie je mit ihm gesehen?«
    Cornell verlagerte das Gewicht, fasste in seine Hemdtasche und zog ein Päckchen Zigaretten hervor. Er schüttelte eine heraus, zündete sie sich an und warf einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass ihn weder Edna noch Ruel sahen. »Tut mir Leid, aber ich will nichts Schlechtes über den Vater meiner Frau sagen.«
    »Wir fordern Sie nicht zum Tratschen auf«, sagte Stacey. »Er ist bestimmt ein braver Mann.«
    Cornell war offenbar nicht bereit, so weit zu gehen. »Ich weiß nur, dass sie nicht schlecht von dem Mann denken will, selbst wenn er weg ist.«
    »Gutes Argument. Aber was will sie nicht denken – dass Wilbur ihre Mutter betrogen hat?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Er hat sich einiges gefallen lassen.«
    »Sie meinen Medoras Trinkerei? Das kann eine Familie wirklich zerrütten. Aber nachdem wir von verschiedenen Seiten gehört haben, dass Charisse sich so für Männer interessiert hat, fragen wir uns eben zwangsläufig, ob sie auch an ihm interessiert war.«
    »Ich glaube, ich habe genug gesagt. An Ihrer Stelle würde ich das Justine gegenüber nicht erwähnen. Auf das Thema reagiert sie empfindlich.«
    Danach drückte Cornell seine Zigarette aus und wehrte alle unsere Versuche ab, weiter zu bohren. Ich hörte zu, wie Stacey sich der Sache aus unterschiedlichen Richtungen zu nähern versuchte, aber so sehr er sich auch abmühte, er brachte nichts mehr aus ihm heraus.
    Als ich später neben Stacey auf dem

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