Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
Vom Netzwerk:
auf die einer vermissten Jugendlichen namens Charisse Quinn passte, bei der Nebenstelle in Lompoc gemeldet. Sie hatte ihr Zuhause am 27. Juli verlassen. Das Sheriffbüro von Riverside County gab als ihr Geburtsdatum den 10. 4. 52 an, ihre Körpergröße mit einem Meter sechzig und ihr Gewicht mit vierundfünfzig Kilo. Blonde Haare, blaue Augen, Ohrlöcher und umfassende Zahnreparaturen. Als ihre Pflegemutter war Medora Sanders genannt, unter der Adresse, wo ich mich mit ihr unterhalten hatte. Laut Orbison war sie am Morgen des 9. August gekommen, um Vermisstenanzeige zu erstatten.
    Nach Orbisons Anruf hatte Mandel zweimal erfolglos versucht, Medora zu erreichen. Dann, am 11. 8. 69, ca. 18 Uhr 55, hatte das Sheriffbüro von Riverside County wieder angerufen. Diesmal berichteten sie Mandel, dass sie einen Anruf von einer Frau erhalten hätten, die erklärte, sie habe eine Tochter namens Charisse Quinn und ihr sei zu Ohren gekommen, dass man diese für das Opfer eines Mordes hielt. Sie wolle ihnen mitteilen, dass das Mädchen wohlbehalten nach Hause gekommen sei. Außerdem gab sie dem Hilfssheriff von Riverside County eine Telefonnummer, unter der sie zu erreichen sei, und diese Nummer gab Orbison an Mandel weiter. In seinem getippten Bericht wies Mandel darauf hin, dass er versucht hatte, Kontakt zu ihr aufzunehmen, die Nummer sich jedoch als abgemeldet erwiesen habe. Falls er weiter versucht hatte, die Betreffende zu erreichen, so war nichts dergleichen vermerkt. Ich blätterte weiter durch die Akte, fand aber weder Medora noch Charisse ein weiteres Mal erwähnt. Ich machte mir ein paar Notizen, spielte anschließend planlos mit meinen Karteikarten und legte sie in zufälligen Reihen auf dem Tisch aus.
    Es war seltsam zu sehen, wie sich die Einzelteile neu formierten. Als Dolan mir die Kopie der Mordakte gegeben hatte, hatte ich genau diese Berichte schon einmal gelesen, viele davon mehr als einmal. Der Eintrag über das vermisste Mädchen war nur eine von vielen Einzelheiten gewesen, die außerhalb des gegenwärtigen Kontexts keinerlei Bedeutung hatten. Der Name selbst spielte eigentlich keine Rolle, bis sich Stacey an ihn erinnerte. Das Gleiche traf auf Frankie Miracles Arbeitsstelle zu. Beim ersten und zweiten Lesen war mir die Angabe unwichtig erschienen. Jetzt sprang mir die Information von der Seite förmlich ins Auge.
    Drei Dinge fielen mir auf: Zuerst einmal war Medora beim Aufgeben ihrer Vermisstenanzeige nicht ganz so schnell gewesen, wie sie mich hatte glauben lassen. Sie hatte behauptet, unverzüglich zur Polizei gegangen zu sein, dabei hatte sie in Wirklichkeit über eine Woche gewartet. Ich würde sie noch einmal aufsuchen und nach der Verzögerung fragen müssen. Zweitens lag Charisse, wenn sie am 27. Juli aus Quorum verschwunden war, locker in Reichweite für Frankie Miracles Autofahrt nach dem Mord an Cathy Lee Pearse am 29. Juli. Ich konnte mir allerdings immer noch nicht vorstellen, wie der Mustang nach Lompoc gekommen war, es sei denn, Charisse hatte ihn selbst gestohlen. Trotz Medoras Behauptung, sie habe keinen Führerschein besessen, hatte sie ja womöglich doch fahren können. Wenn ja, war durchaus denkbar, dass sie bis Lompoc gekommen war, das Auto dort stehen gelassen und versucht hatte, per Anhalter weiterzukommen. Und drittens fragte ich mich, wer angerufen und sich als Charisses Mutter ausgegeben hatte. Falls Frankie irgendetwas mit dem Mord an Charisse zu tun gehabt hatte, hätte Iona die Anruferin gewesen sein können, um ihn zu decken. Am 11. August, als der Anruf einging, war Charisses Leiche bereits entdeckt worden und man bemühte sich darum, herauszufinden, wer sie war. Wie hätte man den Zusammenhang effektiver vertuschen können als durch die Behauptung, das vermisste Mädchen sei wieder zu Hause? Soweit ich es beurteilen konnte, hatte der Anruf Charisses Namen praktisch aus den Ermittlungen getilgt.
    Nachdem ich Mordakte und Karteikarten in die Schreibtischschublade gelegt hatte, zog ich mein zuverlässiges Mini-Telefonbuch heraus, das Quorum, Blythe, Mesa Verde, Hazelwood Springs, Palo Verde, Ripley, Creosote und acht Orte in Arizona abdeckte. Ich schlug die Gelben Seiten auf und suchte die Einträge für Malerbetriebe. Es gab nur vier in der ganzen Gegend – zwei in Blythe, einen in Palo Verde und einen in Hazelwood Springs. Laut der Anzeige im Kasten war Lennie Root von R&R Spezialist für das Streichen von Privathäusern, übernahm aber auch Eigentumswohnungen, Mietwohnungen

Weitere Kostenlose Bücher