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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Obergeschoss. Ich bin auf der Suche nach einem Versteck hineingestolpert, und da waren sie dann. Ich war entsetzt und er auch.«
    Sie hielt inne. Ich dachte schon, das wäre alles gewesen, doch sie nahm den Faden wieder auf. »Vermutlich war ich naiv, aber ich mochte Charisse wirklich. Ich wusste nicht, dass sie mich benutzt hat, um an ihn ranzukommen.«
    »Was hat sie zu Ihnen gesagt?«
    »Was konnte sie schon sagen? Ich hatte sie ja in flagranti erwischt. Nicht, dass sie sich je für irgendwas entschuldigt hätte, was sie gemacht hat. Ich habe ihr gesagt, dass sie das Letzte ist, aber sie hat nur mit den Schultern gezuckt. Meine Meinung war ihr genauso egal wie die aller anderen. Hinterher habe ich sie angefleht, sich von ihm fern zu halten, aber sie war versessen auf ihn. Dafür habe ich sie gehasst. Sie hätte fast sein Leben ruiniert.«
    »Wie das?«
    Erneutes Schweigen. »Fragen Sie ihn. Es ist ja eigentlich seine Geschichte, nicht meine.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte ich. »Sie hat ihm erzählt, dass sie schwanger ist.«
    Adrianne schwieg erneut.
    »Habe ich Recht?«
    »Ja. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, ihn zu heiraten. Das hat sie mir verraten, bevor sie es ihm gesagt hat.«
    »Warum?«
    »Weil sie sich eingebildet hat, ich würde ihr helfen. Ich habe gesagt, sie soll es sich aus dem Kopf schlagen, aber sie hat gedroht, es Mom und Dad zu erzählen, wenn ich ihn nicht dazu überreden würde.«
    »Hat sonst irgendjemand davon gewusst?«
    »Nein. Sie war überzeugt davon, dass er sie heiraten würde, um der Peinlichkeit aus dem Weg zu gehen. Und wenn er das erst mal getan hatte, wäre es zu spät, als dass irgendwer dazwischenfunken könnte – womit natürlich Justine gemeint war.«
    »Und er war bereit mitzumachen?«
    »Er hatte keine Wahl. Sie wissen ja, wie engstirnig meine Eltern sind, vor allem Mom. Wenn sie davon erfahren hätten, hätten sie ihn sowieso gezwungen, Charisse zu heiraten.«
    »Und wie lautete dann der Plan?«
    »Es gab keinen Plan. Sie hatte sich alles ausgerechnet. Sie würden zusammen durchbrennen. Sie wusste, wo sie eine staatliche Heiratserlaubnis bekommen würden, obwohl sie noch minderjährig waren.«
    »Da muss er ja massiv unter Druck gestanden haben.« »Er hatte wirklich Angst. Ich habe ihm gesagt, dass er dumm ist. Wie konnte er sich überhaupt sicher sein, dass das Kind von ihm war? Er hätte doch bloß fünf oder sechs seiner Kumpel überreden müssen, dass sie beschwören, auch mit ihr gebumst zu haben, und schon wäre er aus dem Schneider gewesen.«
    »Hübsche Idee, Adrianne. Sind Sie von selbst darauf gekommen?«
    »Ja, was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte nicht zulassen, dass sie das Leben meines Bruders zerstört. Außerdem war es die Wahrheit. Warum sollte er dafür bezahlen? Er hat nichts anderes gemacht als alle anderen Typen auch. Was ist daran so verkehrt?«
    »Ja, ja. Ich weiß schon, was Sie meinen. Es gibt da nur ein winziges Problem.«
    »Was?«
    »Sie war nicht schwanger.«
    »Doch, war sie.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe den Autopsiebericht gelesen.«
    Sie starrte mich an. Eine ihrer Hände flog zum Mund, wie von Strippen gezogen. »Ach du Scheiße. Sie hat es nur erfunden?«
    »Offensichtlich. Als sie dann verschwunden ist, was haben Sie sich da gedacht? Dass sie einfach von sich aus weggegangen ist, um ihm die Schande zu ersparen?«
    »Ich wusste ja nicht, dass sie gelogen hat. Ich dachte, sie hätte vielleicht beschlossen, das Kind abzutreiben.«
    »Wenn sie überhaupt schwanger gewesen wäre.«
    Wieder trat langes Schweigen ein, und ich ergriff erneut das Wort. »Als Sie gehört haben, dass Medora Vermisstenanzeige erstattet hat, haben Sie da nicht befürchtet, man könnte sie finden?« »Ich habe gehofft, dass das nicht passiert, aber befürchtet habe ich es schon.«
    »Es hätte allerdings eine Möglichkeit gegeben, sie aufzuhalten.«
    »Wen?«
    »Die Polizisten, die nach ihr gesucht haben.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Der Anruf.«
    Sie sah mich verständnislos an, aber ich kannte sie nicht gut genug, um zu erkennen, ob sie nur spielte.
    Ich fuhr fort: »Jemand hat im Sheriffbüro angerufen, sich als Charisses Mutter ausgegeben und behauptet, sie sei wieder zu Hause, gesund und unversehrt. Das Sheriffbüro in Lompoc und das hier standen kurz davor, die beiden Fälle zu verbinden – das vermisste Mädchen und die unbekannte Tote. Dann kam der Anruf, und damit hatte es sich.«
    »Also, ich war das nicht.

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