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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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sich übel verhalten. Ja, sie ist ein Giftzahn, aber was soll’s? Vielleicht haben es ihr deine Mutter und Tante Gin mit gleicher Münze heimgezahlt. Als deine Eltern umgekommen sind, waren wir noch Kinder. Wir wussten nicht, was los war, und du auch nicht. Es kommt mir lächerlich vor, diesen Groll aufrechtzuerhalten. Zu welchem Zweck denn? Wir sind Verwandte. Du gehörst zu uns, ob es dir passt oder nicht.«
    »Bis jetzt bin ich sehr gut ohne Verwandte zurechtgekommen. Warum kannst du das Thema nicht sein lassen und einfach weiterleben?«
    »Warum kannst du es nicht?« Sie hielt inne und musste wohl um Beherrschung ringen. »Tut mir Leid. Versuchen wir’s noch mal. Ich verstehe nicht, warum wir jedes Mal, wenn ich anrufe, zu streiten anfangen müssen.«
    »Wir fangen nicht jedes Mal zu streiten an.«
    »Doch.«
    »Nein!«
    »Nenn mir ein Gespräch, bei dem wir uns nicht gestritten haben.«
    »Ich kann dir drei nennen. Du hast mir einen Auftrag gegeben. An diesem Tag haben wir zusammen zu Mittag gegessen und sind bestens ausgekommen. Seitdem haben wir zwei- oder dreimal telefoniert, ohne uns anzugiften.«
    »Stimmt«, sagte sie zögerlich, »aber mir ist ständig dieser Groll bewusst, der direkt unter der Oberfläche brodelt.«
    »Na und? Pass auf, Tasha, vielleicht finden wir ja mit der Zeit eine Möglichkeit, unsere Differenzen beizulegen. Bis dahin bringt es uns aber nicht weiter, wenn wir uns darüber streiten, ob wir uns streiten oder nicht. Ich behaupte nicht, dass ich rational wäre. Ich hab eben ‘ne Meise. Warum lässt du es nicht dabei bewenden?«
    »Okay. Genug geredet. Wir wollten dir nur sagen, dass wir immer noch Interesse haben. Wir hatten gehofft, dein gestriger Besuch auf der Ranch würde einen Ansatzpunkt bedeuten.«
    »Ach, das. Woher weißt du davon?«
    »Arne Johanson hat Pam angerufen. Er meinte, er hätte eine Frau gesehen, die deiner Mutter dermaßen ähnlich sah, dass er eine Gänsehaut bekommen hat. Es hat mich erstaunt, dass du überhaupt einen Fuß auf die Familienranch setzt.«
    »Das hätte ich auch nicht, wenn ich es gewusst hätte.«
    »Oh, das kann ich mir denken.«
    »Abgesehen davon ist mir durchaus klar, was es dich kostet, den Kontakt aufrechtzuerhalten. Ich will eigentlich gar nicht so feindselig sein.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.«
    »Ähm, Tasha? Das war keine Entschuldigung.«
    »Vergiss es. Schon kapiert. Mein Fehler«, sagte sie. »Aber ich bin eben Anwältin. Ich habe tagaus, tagein mit Feindseligkeit zu tun.«
    »Ich dachte, du machst Nachlassverwaltung. Wie kann irgendjemand bei etwas feindselig werden, was derart langweilig klingt?«
    »Hast du eine Ahnung. Immer wenn es um Geld geht, muss man damit rechnen, dass die Leute bösartig werden. Niemand will übers Sterben reden, und niemand will die Kontrolle über das Familienvermögen aufgeben. Und bei den Begünstigten schwingen meistens die Ansprüche mit«, erklärte sie und zögerte dann. »Zu einem ganz ähnlichen Thema – du hast wahrscheinlich gehört, dass man davon spricht, die Manse abzureißen.«
    »Die ›Manse‹? Nennt man das Haus so? Ich dachte, das hätte was mit Presbyterianern zu tun.«
    »Hat es auch. Unser Ur-Ur-Großvater Straith war Presbyterianer-Prediger. Damals hatte die Kirche nicht das Geld, ein Pfarrhaus zu bauen, also hat er es selbst finanziert. Ich glaube, er hatte vor, es nach seinem Tod der Kirche zu vermachen, doch die kühleren Köpfe haben gesiegt. Auf jeden Fall ist das Haus völlig heruntergekommen. In diesem Zustand kommt es billiger, es abzureißen.«
    »Ich nehme an, Grand hat keine Lust, das Geld auszuspucken, um es wieder so herzurichten, wie es früher war.«
    »Genau. Sie hat versucht, die Unterstützung verschiedener Gruppen zu bekommen, die sich für die Erhaltung historischer Gebäude einsetzen, aber niemand zeigt Interesse. Das Grundstück ist total abgelegen, und das Haus selbst ist nicht stilecht. Es ist nicht einmal ein gutes Beispiel für seine Art.«
    »Warum lässt man nicht einfach alles, wie es ist? Das Land gehört doch ihr, oder?«
    »Noch gehört es ihr, aber sie ist neunzig Jahre alt und weiß, dass keiner ihrer Erben das Geld oder den Elan aufbringt, die Arbeit auf sich zu nehmen. Außerdem hat sie noch ein Haus in der Stadt. Sie braucht ja wohl keine zwei.«
    »Das stimmt. Jetzt fällt es mir wieder ein. Liza hat mir erzählt, dass der größte Teil der Familie nur ein paar Blocks von ihr entfernt wohnt.«
    »Wir sind ein kuscheliger

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