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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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über den Rahmen gezogen worden, durch das frische Luft zirkulieren konnte. Ein kleines Täfelchen verhieß NÄGEL VON IONA, und darunter stand zu klein, um sie im Vorbeigehen entziffern zu können, eine Telefonnummer. Ein ausgebleichtes Stück Markise bildete eine überdachte Veranda, die sogar mit leuchtend grüner wetterfester Auslegware aufwarten konnte. Der Wohnwagen war klein und alt. Zwei Frauen saßen in der Kochnische, eine auf einer Bank und die andere auf einem verchromten Stuhl, der dicht an einem Klapptisch mit nur einem Bein stand. Beide wandten sich um und sahen uns an. Die Jüngere der beiden malte weiter an den Fingernägeln der Älteren. »Ist eine von Ihnen Iona Mathis?«, erkundigte sich Dolan.
    »Das bin ich«, antwortete die Jüngere und fuhr fort, dunkel-karminroten Lack auf den linken Daumennagel der anderen aufzutragen. Auf dem Tisch zwischen ihnen befanden sich ein Orangenholzstäbchen, Nagelfeilen, eine Flasche Nagellackentferner, Wattebällchen, eine Nagelbürste und eine mit Seifenwasser gefüllte halbmondförmige Plastikschale. Rechts von der Älteren lag eine Packung Winston mit einem in das Cellophan geklemmte treichholzbriefchen. Der Aschenbecher war voller Kippen.
    Die Ältere lächelte und sagte: »Ich bin Ionas Mom, Annette.«
    »Lieutenant Dolan von der Polizei Santa Teresa. Das ist Miss Millhone. Sie ist Privatdetektivin.«
    Iona warf uns einen Blick zu, bevor sie sich über den Zeigefinger ihrer Mutter hermachte. Wenn sie sechzehn gewesen war, als sie Frankie geheiratet hatte, dann musste sie jetzt an die fünfunddreißig sein, also ungefähr in meinem Alter. Ja gut, ich war ein bisschen älter, aber wer wollte es schon so genau nehmen? Ich versuchte mich in ihre Lage zu versetzen und fragte mich, was mich dazu bringen könnte, hier zu leben und mir mein Geld damit zu verdienen, dass ich anderen Leuten die Nagelhäutchen schnitt und ihnen die Zehen massierte. Man hätte sie beinahe hübsch nennen können. Ich sah ihr durch den weich zeichnenden Schleier der Fliegentür interessiert zu und versuchte zu ergründen, wo ihr Aussehen zu wünschen übrig ließ. Ihre Haare waren braun, wellig, schulterlang und glänzten, hätten allerdings einen frischen Schnitt vertragen. Der Mittelscheitel ließ ihr Gesicht zu lang wirken. Sie hatte volle Lippen, eine kräftige Nase, braune Augen und dunkle Brauen, die eine Spur zu breit waren. Auf der Oberlippe und der linken Wange hatte sie je ein Muttermal. In vieler Hinsicht sah sie immer noch wie sechzehn aus – schlaksig und mit runden Schultern. Ihre Füße waren nackt, und sie trug ausgeblichene, an den Knien aufgerissene Jeans und eine hüftlange Bluse mit einem indischen Muster in Rostrot und Braun.
    Annette beugte sich zu ihrer Tochter hinüber und sagte: »Schätzchen, wenn du den Mann nicht fragst, mach ich es.« Als Iona nichts erwiderte, sah sie wieder Dolan an. »Es wäre nett, wenn Sie uns verraten würden, warum Sie hier sind. Sie machen mir nämlich tierisch Angst.« Ionas Mutter, die weit über fünfzig sein musste, wirkte näher an fünfunddreißig als Iona. Sie besaß die gleiche kräftige Nase, hatte sie sich allerdings zu einem schmaleren und flacheren Modell umoperieren lassen. Ihre Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, wiesen den gleichen Braunton auf, der allerdings von so gleichförmiger Intensität war, dass sie vermutlich gefärbt waren, um die grauen abzudecken. Ein ärmelloses weißes Stricktop betonte ihre großen Brüste, die über eine breite Taille und einen leicht gerundeten Bauch ragten. Sie trug rote Shorts und rote Stoffsandalen mit Keilabsatz.
    Ihre Zehennägel waren im selben Rot lackiert, das Iona gerade auf ihre Fingernägel auftrug. Ich fand, sie wäre besser beraten gewesen, wenn sie einen größeren Teil von sich bedeckt hätte.
    Dolan sagte: »Wir haben ein paar Fragen über Ionas Ex. Dürfen wir reinkommen?«
    »Die Tür ist offen«, erwiderte Annette.
    Dolan schob die Fliegentür auf, trat in den Wohnwagen und machte dann einen Schritt zur Seite, damit auch ich Platz fand. Drinnen wandte ich mich nach rechts und hockte mich aufs vordere Ende der blauen, mit Plastik gepolsterten Bank, auf der auch Annette saß. Über die Rückenlehne der Bank zog sich ein langes, weiches Kissen, und ich vermutete, dass es einen Mechanismus gab, mit dem man die Couch zu einem Doppelbett umfunktionieren konnte, nachdem man den Tisch mithilfe seiner Scharniere an die Wand geklappt hatte. Teilten

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