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Kirchweihmord

Kirchweihmord

Titel: Kirchweihmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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gut.«
    Katinka wechselte ins Englische.
    »Ich untersuche den Tod von Antonella Malesanto«, sagte sie der Einfachkeit halber.
    »Oh«, machte Fiona. »Arme Antonella. Die Polizei hat mich auch schon ausgefragt. Wirklich, sie tut mir so Leid. Sie war so glücklich in Bamberg, nie im Leben glaube ich, dass sie sich umgebracht hat.«
    Katinka spürte, wie ihr Magen knurrte. Vom Imbiss Muhabbet wehte ein verführerischer Duft zu ihr herüber.
    »Haben Sie was dagegen, wenn wir bei Muhabbet etwas zu Essen holen?«
    Fiona war einverstanden. Sie tranken eiskalte Cola, Ka-tinka nagte an ihrem Döner. Es war eigentlich zu heiß dafür, aber ihr Frühstück war knapp ausgefallen.
    »Antonella hat es in Bamberg gefallen?«
    »Es gefällt uns allen im Kurs«, nickte Fiona. »Wir verstehen uns gut. Am Dienstagabend saßen wir zusammen im Pelikan .«
    »Was hat Antonella gegessen?«
    »Reis mit Thai-Gemüse, wie ich. Komisch, es ging ihr die ganze Zeit nicht so gut, sie hatte Fieber, und sie hat auch nur die Hälfte von ihrem Teller gegessen.« Fiona lachte und klappste sich auf die Hüften. »Ich habe immer einen gesunden Appetit.«
    »Haben Sie den Pelikan gemeinsam verlassen?«
    »Ja. Oreste wollte Antonella heimbringen, aber sie lehnte ab. Sie wohnte ja nur wenige Schritte entfernt. Na ja, wir gingen so gegen 23 Uhr, aber ich habe noch eine ganze Weile mit Antonella am Ufer gesessen und wir haben geredet. Dann brachen wir beide auf. Ich wohne in der Judenstraße, und Antonella hat mich bis zur Unteren Rathausbrücke begleitet.«
    »Warum lernen Sie eigentlich Deutsch?«, wollte Ka-tinka wissen.
    »Ich werde einen Deutschen heiraten. Einen Bamberger. Simon Metzler.« Der Nachname ihres Freundes kam nur mühsam aus Fionas strahlendem Mund.
    »Gratuliere«, sagte Katinka verkniffen. Dann lächelte sie. »Und Antonella? Hat die sich auch verliebt?«
    »Hm«, machte Fiona geheimnisvoll. »Sie hat nie etwas gesagt, aber wir nehmen an, dass es sie während ihrer Zeit hier erwischt hat. Irgendwie wirkte sie in der ersten Woche noch so schüchtern, plötzlich war sie viel munterer. Gervais hat sie immer aufgezogen, du bist verliebt, zeig uns, wer der Glückliche ist, hat er gefrotzelt, aber Antonella hat nur gelacht und geschwiegen.«
    »Sie hat nichts abgestritten?«
    Fiona trank ihre Cola aus. »Wieso sollte sie. Es ist toll, sich zu verlieben.«
    »Aber sie mochte doch Männer?«
    Die Australierin starrte Katinka mit großen Augen an.
    »Ja!«
    »Es gibt Anzeichen, dass Antonella lesbisch war«, sagte Katinka ruhig.
    Fionas Blick verdüsterte sich.
    »Ich glaube das nicht.«
    »Waren Sie am Wochenende mit Antonella zusammen?«
    »Nein. Gervais hatte die Idee, Samstag und Sonntag mit dem Bayernticket zusammen wegzufahren. Wir fuhren nach München. Antonella hat von vornherein gesagt, dass sie nicht mitkommt.«
    Katinka zerknüllte ihre Papierserviette.
    »Danke, Fiona!«
    Sie reichte ihre Visitenkarte über den Tisch.
    »Bitte, wenn es etwas gibt im Zusammenhang mit Antonella, das Sie mir noch nicht gesagt haben, rufen Sie mich an. Egal wann.«
    »Klar«, sagte Fiona etwas ratlos.
    Katinka schloss ihr Rad auf. Sie hatte noch Zeit. Hardo wollte sie um drei Uhr sehen, es war gerade kurz nach zwei. Sie setzte sich auf den Gepäckträger und wählte die Nummer von Eagles Handy.
    »Denninger?«, kam seine ruhige Stimme aus dem Hörer.
    »Katinka Palfy hier. Wir haben uns gestern bei Mila im Garten kennen gelernt.«
    »Ach, klar.«
    »Haben Sie mal ein bisschen Zeit für mich?«
    »Im Augenblick arbeite ich in Frensdorf. Aber heute Abend wollte ich sowieso die Sandkirchweih mit eröffnen. Ich bin ab 20 Uhr im Stilbruch . Schauen Sie doch vorbei.« Katinka lauschte dem Klang seiner Stimme nach. Schwebte da ein Hauch Nervosität mit?
    »Gute Idee«, sagte sie und nickte. »Bis dann.«
    Anschließend rief sie Johannes Herzing an und verabredete sich mit ihm für den kommenden Vormittag. Er wollte seine Jungs um 10 zu seinen Eltern nach Stegaurach bringen, danach wäre er wieder zu Hause in Scheßlitz. Nein, er hatte nichts von seiner Frau gehört.
    Katinka wunderte sich, dass er sie gar nicht fragte, ob es etwas Neues gäbe. Herzing kam ihr ziemlich lethargisch vor. Wie kam eine tatendurstige Frau wie Claudia mit so einem Schnarchsack aus? Nachdenklich wischte Katinka sich den Schweiß von der Stirn. Es könnte ja sein, dass der gute Johannes erst durch das Verschwinden seiner Frau so teilnahmslos geworden ist, zischte die Wespe.
    Katinka

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