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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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meine?«, fragte er.
    Ein Schmunzeln wanderte über meine Lippen. »Nein … Selbstverständlich kommen deine Komplimente aus tiefstem Herzen …«
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Kein Wort.«
    Er verzog sein Gesicht und antwortete verzögert. »Hat das was mit Brad Pitt zu tun?«
    »Mit Brad Pitt ?«
    »Wie war das? … › Wenn mir im Spiegel nicht Angelina Jolie entgegenblickt, dann brauche ich auch nicht auf Brad Pitt zu warten‹ ?«
    Wow … Ich hoffte für Alex, dass sie die letzten Minuten, die ihr noch blieben, genoss.
    »Das hat sie dir nicht erzählt«, sagte ich.
    Elyas grinste.
    »Und jetzt hältst du dich für Brad Pitt oder was?« Ich verschränkte die Arme.
    Er lachte. »Nein«, sagte er sanft. »Ich frage mich nur, ob der Grund, warum du mir nicht glaubst, auf deine völlig falsche Selbsteinschätzung zurückzuführen ist.«
    »Falsche Selbsteinschätzung?«
    »Was dein Äußeres betrifft«, sagte er.
    »Erstens Mal habe ich eine sehr gute Selbsteinschätzung«, antwortete ich. »Und zweitens, hast du schon mal daran gedacht, dass es an dir liegen könnte?«
    »An mir?«
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Elyas, aber du bist nicht gerade die glaubwürdigste Person, die ich kenne.«
    »Ich renne dir seit über vier Monaten hinterher und du findest mich immer noch nicht glaubwürdig?« Er hob eine Augenbraue.
    »Vielleicht liegt es daran, dass du zwar meinem Rock hinterherläufst, aber nicht mir?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist alles nicht logisch«, sagte er. »Du denkst, ich will nur Sex und habe menschlich gesehen keinerlei Interesse an dir. Stimmt das?«
    Ich nickte. »Richtig.«
    »Wäre dann nicht die logische Konsequenz, dass ich dich ziemlich attraktiv finden müsste, um so lange durchzuhalten?«
    Wieso machte es den Eindruck, als würde er meine eigenen Worte gegen mich verwenden?
    Böses Argument, wirklich böses Argument. Und es brachte mich zu der Frage, die ich mir schon seit Monaten stellte: Was zum Teufel fand er nur an mir?
    »Okay, Elyas«, sagte ich und wollte endlich Tacheles reden. »Was ist es?«
    »Was ist was?«
    »Was gefällt dir so an mir? Zu welchem Chirurgen muss ich gehen, damit ich endlich meine Ruhe vor dir habe?«
    Er ließ einen Mundwinkel nach oben zucken. »Äußerlich?«, fragte er.
    »Was sonst?«
    »Natürlich, ich vergaß, charakterlich interessierst du mich ja nicht.« Er schmunzelte und erntete einen ungeduldigen Blick von mir.
    »Also gut«, sagte er und sammelte seine Gedanken. »Ich mag deine mandelförmigen, haselnussbraunen Augen … Sie sind unheimlich tief. Man bekommt das Gefühl, darin zu versinken und langsam aber sicher von ihnen verschlungen zu werden. Aber gleichzeitig ist da eine Sperre, die im letzten Moment verhindert, dass man vollends darin eintauchen kann.
    »Das fasziniert mich irgendwie«, sagte er. »Es macht den Anschein, als hättest du Angst, jemand könnte in deinen Augen zu viel sehen, zu viel lesen: Deine Seele, deine Gedanken, oder was auch immer …
    »Genau deshalb frage ich mich oft, was du denkst und was in deinem Kopf vorgeht. Weißt du?« Er lächelte und sprach kurz darauf weiter. »Wenn du lachst, dann glänzen deine Augen, als würden sich die Sonnenstrahlen darin fangen und wenn du sauer bist, dann werden sie finster wie die Nacht.
    »Du kneifst sie dann so lustig zusammen und ziehst eine Augenbraue nach oben, so als würdest du mich gleich auffressen. Aber es sieht einfach zu niedlich aus, als dass ich es ernst nehmen könnte. Übrigens genauso, wie du jetzt gerade guckst.«
    Ich weitete die Augen und glättete mein Gesicht.
    »Dann mag ich deine Lippen …«, fuhr er fort. »Sie haben kein typisches Rot, so wie es jeder hat. Deine haben eine eigene und völlig individuelle Farbe, eine wunderschöne Mischung aus Kirschrot und Bordeaux.
    »Außerdem« Kurz sah er mich an, wie, um sich zu vergewissern. »Sehen sie unheimlich weich aus …
    »Dein Gesicht wirkt so zart, als wäre es aus Porzellan. Deine Haut ist so glatt und hell. Wenn du lächelst, bilden sich zwei kleine Grübchen an den Seiten.« Weil er mir verdeutlichen wollte, wo ich sie bei mir finden könnte, nahm er seine Finger zur Hilfe und zeigte es mir anhand seines Gesichts. »Und zu allerletzt«, fuhr er fort, »spätestens wenn du rot wirst, würde jeder Mann in ganz Berlin dahin schmelzen.« Er schloss und ich war … durcheinander.
    Völlig durcheinander!
    Was hatte er mir da gerade erzählt? Entweder war er ein wirklich guter Schauspieler

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