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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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vorstellen«, erwiderte er ertappt.
    »Eine sehr weise Entscheidung, Herr Schwarz«, sagte ich und streifte mir meine Socken über.
    »Ich hätte es nicht überlebt, oder?«
    »Nein, definitiv nicht!«
    Elyas nahm einen tiefen Atemzug, während ich mich erhob und zu meinen Schuhen lief. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass er sich von der Wand abstieß und auf etwas zusteuerte, das seine Aufmerksamkeit erweckt hatte. In der Mitte des Raumes blieb er stehen und bückte sich, um einen Gegenstand aufzuheben. Als Elyas wieder aufrecht stand, betrachtete er eingehend einen schwarzen Slip in seinen Händen.
    Tja, nicht nur Männer konnten unordentlich sein …
    Ohne ihn eine Sekunde aus den Augen zu lassen, schlüpfte ich in meine Schuhe. Verträumt spielten seine Finger mit dem Saum des edlen Stoffes und ein Strahlen erhellte sein Gesicht. Als ich mein Schmunzeln allmählich nicht mehr unterdrücken konnte, bekam er das glücklicherweise nicht mit.
    »Elyas?«, fragte ich nach einer Weile skeptisch.
    »Hm?«
    »Was genau machst du da eigentlich mit … Evas Slip?«
    Innerhalb von einer Sekunde öffneten sich Elyas’ Finger und der Slip fiel zu Boden; sein Blick war starr geradeaus gerichtet.
    » Evas … Slip?«, wiederholte er heiser.
    Ich kicherte, weil sein dämlicher Gesichtsausdruck Bände sprach und dies genau die gerechte Strafe für jemanden war, der in anderer Leute Unterwäsche herumwühlte.
    »Können wir jetzt? Oder willst du vielleicht noch einen Blick in Evas Schmutzwäschekorb werfen?« Ich biss mir auf die Lippe.
    »Der war getragen … oder?«, fragte er mit hoher Stimme. Die Antwort folgte prompt mit einem Nicken.
    Er rieb sich die Handflächen an der Hose ab. »Okay …«, sagte er. »Dann gehe ich vielleicht noch kurz … Hände waschen.« Schnellen Schrittes verschwand er im Badezimmer.
    Ich sah ihm nach, schüttelte den Kopf und konnte nicht aufhören zu lachen. Dass ausgerechnet ihm so etwas passierte, rettete meinen Tag.
    Zwei Minuten später stand er mit frisch gewaschenen Händen wieder im Raum. »Das war kein Scherz, hm?«, fragte er.
    Ich verneinte grinsend. »Und im Übrigen kannst du froh sein, dass es Evas Slip war. Denn wäre es meiner gewesen, hättest du meine Wohnung nicht mehr lebend verlassen!«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, seufzte er. »Also, dann verlassen wir mal den Ort des Geschehens, bevor ich noch auf andere blöde Ideen komme und doch noch zu einer Leiche mutiere.«
    Charmant öffnete er mir die Tür, während ich dem leider nur kurzweiligen Moment nachtrauerte, indem ausnahmsweise ihm etwas Peinliches unterlaufen war. Wieso konnte er sich so schnell wieder fassen? Ich wäre sicherlich für die nächsten drei Jahre vor Scham im Erdboden versunken. Aber was tat er? Schloss lässig die Tür hinter uns, lächelte mich an und lief mit mir nach unten, wo sein Mustang schon auf uns wartete.
    Aufdringlicher- und unnötigerweise hielt er mir die Beifahrertür auf. »Habe ich dir schon gesagt, dass du wunderschön aussiehst?«
    »Nein, heute noch nicht.« Ich stöhnte und ließ mich auf den Sitz des Traumautos gleiten. Elyas schloss die Tür, lief ums Auto herum und stieg ebenfalls ein.
    »Gut, dann tue ich es hiermit: Du siehst wunderschön aus«, sagte er und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
    Was wollte er nur immer mit seinen dümmlichen Komplimenten bezwecken?
    »Du magst Komplimente nicht besonders, kann das sein?«, fragte er.
    Wow, Elyas machte definitiv Fortschritte. Zum ersten Mal seit über vier Monaten war ihm das aufgefallen! Respekt! War ich sarkastisch? Nein …
    »Das würde ich so nicht sagen«, antwortete ich in Begleitung von dem atemberaubenden Klang des Motors.
    »Wie würdest du es dann sagen?« Er legte eine CD ein und kurz darauf wurde unsere Fahrt mit den hypnotischen Rhythmen des Lieds »Road to Zion« von Damien Marley musikalisch unterlegt.
    »Ich habe generell nichts gegen Komplimente«, schwindelte ich.
    »Sondern?«
    »Ich mag es nicht, wenn sie gelogen sind.« Mein Blick schweifte nach draußen, wo ich trotz der Dunkelheit die vorbeirauschenden Straßen erkennen konnte. Es war so unvernünftig von mir, aber verdammt, ich liebte Elyas‘ Fahrstil. Er wirkte so vertraut mit dem Wagen und schien genau zu wissen, was er tat. Noch kein einziges Mal hatte ich ihn bei einem Moment der leisesten Unaufmerksamkeit erwischt. Das Auto gehorchte ihm, als wäre es eine Verlängerung seines Körpers.
    »Du denkst, dass ich meine Komplimente nicht ernst

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