Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
Vom Netzwerk:
vorhabt.«
    »Fahren?«, fragte er.
    »Wieso habe ich das befürchtet?«
    Er schmunzelte. »Glaub mir, sobald du einmal drauf gesessen hast, willst du nicht mehr runter.«
    Ich ließ meinen Blick über die Motorräder schweifen. »Das wage ich zu bezweifeln …«, murmelte ich. »Wem gehören die überhaupt? Sind das eure?«
    »Dieses hier gehört mir«, antwortete er. Es war klobig, hatte zwei Auspuffe und wirkte protzig. Auf der schwarzen Verblendung stand » Streetfighter «, und genauso sah es auch aus. Ich schluckte.
    »Das da vorne gehört Sebastian, er nimmt Alex mit«, deutete er, »und die Enduro dahinter gehört Andy.«
    Ich folgte seinem Blick. »Und wo bin ich eingeplant?«, fragte ich.
    »Andy fährt mit dem Jeep, weil Sophie nicht Motorrad fahren will. – Sie hat Angst um ihre Frisur.« Er verdrehte die Augen. »Aber immerhin hat es den Vorteil, dass wir die Zelte alle problemlos unterkriegen.«
    Bisher war der Jeep meine erste Wahl gewesen, aber weil ich immer noch nicht wusste, was ich von Sophie halten sollte, war ich nun doch nicht mehr besonders glücklich mit dieser Lösung.
    »Und wer fährt bei dir mit?«, fragte ich.
    »Wie wäre es mit dir?«
    »Ich?« Meine Augen weiteten sich. »Ich … Ich weiß wirklich nicht, ob ich auf so ein Ding will.«
    »Ich fahre schon Motorrad, seit ich sechzehn bin. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    Ich biss mir auf die Lippe und versuchte zu lächeln. »Kann ich mir das erst mal durch den Kopf gehen lassen?«
    »Klar, wir müssen sowieso noch auf die anderen warten.« Er zwinkerte mir zu. »Am besten, du bringst erst mal dein Gepäck in den Jeep. Danach werde ich dir in aller Ruhe meine Frau genauer vorstellen.«
    »Deine Frau?«
    Er grinste und zeigte auf sein Motorrad.
    Ich verdrehte die Augen. Meine Theorie, dass Männer schon mit Gehirnfehler zur Welt kamen, bestätigte sich jeden Tag ein bisschen mehr.
    Unentschlossen wanderte mein Blick Richtung Jeep. Wieso lernte man in der Schule allen möglichen Scheiß, aber keine Dinge, die für das Leben wirklich wichtig waren, wie zum Beispiel das Zugehen auf fremde Leute?
    Ich seufzte. Nie war Alex da, wenn man sie brauchte.
    Mit den Händen in der Bauchtasche meines Kapuzenpullovers steuerte ich schließlich auf die beiden zu. Sie nahmen keinerlei Notiz von mir, als ich bei ihnen eintraf.
    »Das nennst du schlichten?«, zeterte Sophie.
    »Ja, das tue ich. Dahinter steckt ein System, nur erkennst du das nicht.«
    »Und woher hast du das System? Von einem Dreijährigen?« Sophie stemmte die Hände in die Hüften.
    »Hallo«, mischte ich mich vorsichtig ein. »Ich will nicht stören. Nick meinte nur, ich solle-«
    »Ah, hey Emely«, unterbrach mich Andy und zog seinen Kopf aus dem Kofferraum. »Immer her mit deinem Gepäck.« Noch ehe ich etwas erwidern konnte, nahm er mir den Rucksack und den Schlafsack aus der Hand.
    »Besser ist, du verabschiedest dich von deinen Sachen«, wandte sich Sophie an mich. »Es ist noch unklar, ob wir sie bei dem System jemals wieder aus dem Kofferraum bekommen.«
    »Und weißt du, was das allerbeste ist?«, brachte sich Andy ein. »Wenn du Sophie einfach ausblendest. Ich bin seit vier Jahren mit ihr zusammen – glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    Ich schmunzelte. Irgendwie fand ich die beiden witzig.
    »Frag mich mal.« Sophie schnaubte. »Ich muss den Schlichtweltmeister jeden Tag ertragen.«
    Andy tat genau das, was er mir geraten hatte und ignorierte seine Freundin. Er blieb seinem System treu und verstaute nacheinander das Gepäck im Jeep.
    »Wie weit ist es eigentlich bis zu dem Grundstück?«, fragte ich.
    »Ungefähr eine Stunde«, antwortete Sophie, als plötzlich eine weibliche Stimme hinter mir meinen Namen quietschte: »Emely! Du bist ja schon da!« Ich drehte mich um und schon im nächsten Moment sprang mich Alex an. Nein, sie sprang mich nicht an, sie warf mich fast um!
    Ich strauchelte. »Hast du deine Tabletten nicht genommen?«, fragte ich.
    »Ach, du wieder«, winkte sie meine Bemerkung ab. »Ich freue mich einfach, dich dabei zu haben.«
    »Hatte ich jemals eine Chance?«, grummelte ich.
    Sie grinste. »Nein.« Kurz darauf trudelte Sebastian hinter ihr ein.
    »Hey Emely«, sagte er.
    »Na, hast du dir schon überlegt, ob du Alex wieder eintauschst?«
    Er lachte und gab seiner Freundin einen Kuss. »Für kein Geld der Welt«, sagte er. »Und wie sieht‘s bei dir aus, Andy? Kommst du zurecht?«
    »Alles optimal verfrachtet«, grinste er.
    »Dann können wir ja

Weitere Kostenlose Bücher