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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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schaffen, und zweitens wollte ich eigentlich auf etwas anderes hinaus.«
    »Wieso habe ich die Befürchtung, dass du es mir, unabhängig davon ob ich es hören will oder nicht, sagen wirst?«
    »Also pass auf«, fing er an. »Ich kenne da ein Mädchen. Und ich weiß, dass sie total scharf auf mich ist. Aber sie will es sich partout nicht eingestehen.«
    Ich warf den Kopf in den Nacken und jammerte vor mich hin.
    »So, und die Frage wäre jetzt: Was kann ich tun, damit sie es endlich zugibt und sich auf die Nacht ihres Lebens einlässt?«
    Meine Finger zuckten und wünschten sich nichts sehnlicher, als sich um seinen Hals zu legen und fest zuzudrücken.
    »Ich frage mich, für wen es die Nacht seines Lebens wäre«, mischte sich Sebastian ein und hob eine Augenbraue an. Ich bedankte mich mit einem Nicken bei ihm, ehe ich mich Elyas zuwandte, um ihm seine Frage zu beantworten. »Ich kann dir sagen, was du machen sollst.«
    »Ja?« Er rückte näher an mich heran.
    »Miete dir ein Zimmer in Guantanamo Bay und komm erst wieder zurück, wenn ich meinen Namen geändert und mein Studium beendet habe!«
    Elyas grinste. »Ach, das meinst du nicht so, Schatz.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Am liebsten wäre es mir, wenn du überhaupt nicht mehr zurückkommst.« Ich vergrößerte erneut den Abstand und drehte ihm die kalte Schulter zu.
    »Elyas«, hörte ich Andy seufzen. »Warum sagst du ihr nicht einfach, dass du sie magst?«
    Na toll, jetzt hatten sich seine Freunde auch noch gegen mich verschworen.
    »Emely«, sagte Elyas, doch ich reagierte nicht.
    »Schau mich mal bitte an, Emely.«
    »Warum?«
    »Bitte.«
    Irgendetwas in seiner Stimme ließ mich gegen meinen Willen handeln. Ich drehte mich um und blickte ihm in die Augen. Von den blaugrünen Farbfacetten seiner Iris ging ein Bann aus, der mich gefangen nahm.
    »Emely, ich mag dich …«, sagte er.
    Meine Atmung stockte und ein warmes Gefühl durchfuhr mich von Kopf bis Fuß.
    Warum konnten seine Worte nicht einfach wahr sein?
    Ich blickte zurück aufs Feuer. »Wer’s glaubt, Elyas.«
    Ein Seufzen entwich seinem Mund, und kurz darauf wandte er sich erneut an Andy. »Deswegen«, sagte er.
    Für die nächste Viertelstunde sprachen Elyas und ich kein Wort mehr miteinander. Die Stimmung blieb weiterhin locker, der Vorfall mit Jessica rückte immer mehr in den Hintergrund, aber zwischen uns beiden schien sich eine unsichtbare Barriere aufgetan zu haben. Es war seltsam, denn normalerweise war ich diejenige, die eine Mauer errichtete, und Elyas derjenige, der sie einriss.
    Umso überraschter war ich, als ich nach dieser langen Pause meinen Namen zum ersten Mal wieder aus seinem Mund hörte. »Sag mal, Alex«, fragte er seine Schwester, »ist Emely eigentlich immer so … na ja … verklemmt ?«
    Mit geöffnetem Mund starrte ich ihn an. Dann boxte ich ihm gegen die Schulter. »Du spinnst wohl!«
    Er lachte. »Gut, sagen wir, abweisend. Ist sie das nur bei mir oder auch bei anderen Männern?«
    »Hmm … «, überlegte Alex und strich mit ihren Fingern über Sebastians Hände, die er vor ihrem Bauch verhakt hatte. Elyas nutzte die Zeit, um von seinem Wasser zu nippen.
    »Na ja«, beendete Alex ihr Grübeln. »Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass sie Jungfrau ist.«
    Elyas spuckte das Wasser, das er gerade noch im Mund hatte, in einer großen Fontäne ins Feuer. Er hustete mehrere Male und hielt den Kopf nach unten, während ich nicht glauben konnte, was ich soeben gehört hatte. Was redete Alex da?
    »Ju … Ju … Jungfrau?«, stotterte Elyas mit aufgerissenen und vom Husten Tränen unterlaufenen Augen.
    Ich stöhnte. »Natürlich, Blödmann. Ich habe mich nur für dich aufgehoben, was denkst du denn?« Ich konnte mir bestens vorstellen, was das Wort »Jungfrau« in einem dämlichen Männerkopf anrichtete.
    »Was erzählst du für einen Mist?«, fragte ich Alex. Aber sie kicherte nur. Die anderen hingegen sahen aus, als wüssten sie nicht, ob sie lachen oder mich bemitleiden sollten.
    »Gott, … Emely, … Jungfrau …«, stammelte Elyas mit zitternden Unterkiefer. »Bitte, geh mit mir ins Zelt … Bitte … Ich werde auch ganz zärtlich sein, bitte«, flehte er mich an.
    Ich fasste mir an die Stirn. »So ein Schwachsinn, Elyas! Ich bin dreiundzwanzig! Sitze ich hier und halte mir eine Knarre an den Kopf? – Nein! So viel zum Thema Jungfrau, verdammt!« Ich ließ den Blick weiter zu Alex wandern. »Jetzt stell das gefälligst richtig!«
    Sie schmunzelte. »Gut, vielleicht

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