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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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ich es nicht anders von Elyas kannte, gab er ordentlich Gas, und meine Sorge, es nicht mehr pünktlich zu schaffen, wurde vom Fahrtwind regelrecht davon geweht.
    Zumindest so lange, bis uns die berühmten dreifarbigen Lichtzeichenanlagen, auch genannt Ampeln, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machten und uns alle hundert Meter zum Anhalten zwangen.
    »Sorry«, sagte Elyas und ließ die Hände in den Schoß fallen, während ich mich auf das rote Licht konzentrierte und vergeblich darauf wartete, dass es endlich auf Grün umschaltete.
    »Ich denke, da kannst selbst du ausnahmsweise mal nichts dafür.«
    »Wie gnädig«, lächelte er ironisch.
    Ich gab die utopische Hoffnung, noch rechtzeitig bei der Fakultät anzukommen, allmählich auf, lehnte mich zurück und ließ meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Da fiel mir ein, dass dies eine günstige Gelegenheit war, ein paar Nachforschungen anzustellen.
    »Sag mal«, begann ich, als würde ich mich nach dem morgigen Wetter erkundigen, »was ist Sebastian eigentlich so für ein Typ?«
    Er musterte mich einen Moment. »Warum fragst du?«
    »Nur so.« Ich zuckte mit den Schultern. »Er schien ganz nett zu sein und jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob er das überhaupt sein kann, wenn er ein Freund von dir ist.«
    Aufgesetzt erwiderte er mein provozierendes Lächeln, ehe erneut Skepsis in seinen Ausdruck zurückkehrte. »Ja, er ist nett«, sagte er.
    »Geht’s vielleicht ein bisschen präziser?«
    »Was willst du denn wissen?« Er legte die Stirn in Falten und sah mich genauestens an.
    »Alles halt«, sagte ich. »Zum Beispiel würde mich interessieren, ob er – ebenso wie du – nur darauf bedacht ist, sein Sperma in der Welt zu verteilen. Oder ob er eventuell, auch wenn du das wahrscheinlich nicht kennst, so etwas wie ernsthafte Absichten für Frauen hegt.« Sein Blick war unergründlich, als er ihn noch ein letztes Mal auf mir ruhen ließ, ehe die Ampel auf Grün schaltete und er weiterfuhr.
    »Stehst du auf ihn?«
    Ich grinste. »Wäre das ein Problem?«
    »Für mich nicht«, lächelte er, »aber ich kann mir vorstellen, dass dir Alex dafür ein Messer in den Rücken rammen würde.«
    Verdammt, ich hatte nicht vorgehabt, ihren Namen in diesem Gespräch zu erwähnen, und überhaupt, woher wusste er davon? Um sicher zu gehen, dass es nicht nur ein dummer Test von ihm war, stellte ich mich ahnungslos.
    »Warum sollte sie so etwas tun?«
    »Nun ja«, seufzte er, »vielleicht deshalb, weil sie ihn jedes Mal fast anspringt, wenn er ›Hallo‹ sagt?«
    Joah, könnte ein möglicher Grund sein …
    Aber wenn Elyas bereits von Alex‘ Schwärmerei wusste, konnte er ja anscheinend auch nicht wirklich etwas dagegen haben. »Hm«, murmelte ich. »Das erschwert die Sache ungemein.«
    »Ach, komm schon, als hätte sie dir nicht schon längst davon erzählt. Frauen und ganz besonders Alex quatschen doch ständig über so was.«
    »Oh«, machte ich zynisch. »Ein Gespräch mit einem Fachmann.«
    Er grinste und fühlte sich offenbar tatsächlich als so einer. Ich rollte mit den Augen.
    »Du hast mich doch nur gefragt, weil Alex dich gezwungen hat, mich auszuhorchen, stimmt’s?«
    »Nein«, antwortete ich. »Ehrlich gesagt mache ich mir Sorgen um deine Schwester. Sie ist bei Männern immer so unglaublich naiv. Und obwohl Sebastian einen guten Eindruck macht, stört mich einfach der Aspekt, dass er mit dir befreundet ist.«
    Er schnaubte und sah kurz in meine Richtung. Scheinbar wollte er überprüfen, wie ernst ich das meinte und hatte es vorhin offensichtlich nur für einen Scherz gehalten. Die unausgesprochene Antwort in meinen Augen lautete: verdammt ernst!
    » Das ist dein Problem?«
    Ich nickte.
    »Aber der böse , böse Elyas ist doch gerade auch nett zu dir, oder?«
    »Nur weil seit deiner letzten anzüglichen Bemerkung fünf Minuten vergangen sind, macht dich das noch lange nicht nett.«
    Er lächelte in seiner gewohnt überheblichen Art und blickte nach vorne. Obwohl ich felsenfest mit irgendeiner dummen Erwiderung gerechnet hatte, folgte diese komischerweise nicht. Stattdessen überging er meinen Kommentar und kam nach kurzem Schweigen auf unser eigentliches Thema zurück.
    »Was Sebastian angeht, so kannst du beruhigt sein. Er ist ein netter Kerl, und nein, er ist nicht darauf bedacht, sein Sperma in der Weltgeschichte zu verteilen. Zufrieden?«
    Ich zuckte mit den Schultern und sinnierte darüber, ob ich Elyas Glauben schenken konnte oder nicht. Aber da

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