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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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ich sie zuordnen musste.
    »Domenic«, stellte ich fest und dachte mir: Scheiße, hätte ich mich mal wie vereinbart gemeldet.
    Er lief die letzten Schritte auf mich zu und trug ein breites Lächeln im Gesicht. »Hey, schön dich hier zu treffen«, begrüßte er mich, was ich mit einem Nicken bestätigte. Gleichzeitig schickte ich ein Stoßgebet in den Himmel, dass er nicht fragen würde, warum ich mich nicht gemeldet hatte. »Keine Zeit« wäre nämlich für die Dauer von eineinhalb Wochen eine ziemlich fadenscheinige Ausrede gewesen.
    »Wie geht’s dir?«, erkundigte er sich.
    »Gut, danke. Und dir?«
    »Jetzt bestens«, zwinkerte er, und mir huschte ein leises »Schleimscheißer« durch den Kopf.
    »Warst du einkaufen?«, wollte er weiter wissen.
    Ich blickte auf meine Tüte. »Ja, aber nichts Besonderes. Und du?«
    »Eigentlich wollte ich mich mit Jan treffen, aber er hat gerade angerufen und abgesagt.«
    Jan war, wenn ich mich recht entsann, der etwas schüchterne Junge aus dem Club gewesen. »Das tut mir leid«, sagte ich.
    »Kein Drama«, antwortete er und überrumpelte mich im nächsten Moment. »Was machst du denn jetzt, wenn ich fragen darf?«
    »Ehm … Nichts Bestimmtes«, stammelte ich.
    »Wenn das so ist«, grinste er, »hast du dann vielleicht Lust, mit mir was Trinken zu gehen?« Hoffnungsvoll ruhten seine braunen Augen auf mir, während mich mein Hirn mit einer guten Ausrede gnadenlos im Stich ließ.
    »Klar. Warum nicht?«, sagte ich schließlich gestellt entschlossen und dachte mir eigentlich: Mist!
    Er schlug eine Cocktailbar namens »Dusk« vor, die sich wohl gleich in der Nähe befand und laut seinen Angaben richtig nett wäre. Als wir nach fünf Minuten dort eintrafen, konnte ich mir ein eigenes Bild davon machen und musste Domenic Recht geben. Die Bar war urig, im mexikanischen Stil gehalten und an jeder Tafel sprangen einem die »Tacos des Tages« entgegen. Wir entschieden uns für einen kleinen runden Vierertisch in der Ecke. Und nachdem die Bedienung die Miniatur- Jack Daniel‘s Flasche, die in der Mitte des Tisches stand und zu einer Öllampe umfunktioniert worden war, angezündet hatte, widmeten wir uns der Getränkekarte. Das Vibrieren meines Handys unterbrach meine Suche.
    »Entschuldige bitte kurz«, wandte ich mich an Nick, als ich bereits den Namen »Alex« auf dem Display erkennen konnte. Domenic nickte und so nahm ich das Gespräch in seiner Gegenwart an.
    »Ja?«
    »Emely, du musst mir unbedingt helfen«, flüsterte sie ins Telefon.
    »Wobei?«, fragte ich und wunderte mich über ihr leises Sprechen.
    »Sebastian und Elyas wollen noch weggehen und haben mich gefragt, ob ich mit möchte.«
    »Aber das ist doch gut, oder?« Ich runzelte die Stirn. Schließlich nervte sie mich seit einer Ewigkeit damit, ihn endlich wiedersehen zu wollen.
    »Freut mich, dass du das genauso siehst. Wir sind dann in zehn Minuten bei dir!«
    »Was?«
    »Na, du kommst natürlich mit!«
    Wow, wie froh ich doch plötzlich war, auf Nick getroffen zu sein.
    »Würde ich ja gerne«, log ich scheinheilig und griff nur allzu gerne auf meine zündende Ausrede zurück. »Aber ich bin gerade mit Nick in einer Kneipe und kann leider nicht.«
    »Du bist mit wem in einer Kneipe?«
    »Mit Nick«, wiederholte ich und verdrehte die Augen. Damit Letzterer nicht misstrauisch wurde, fügte ich »Du weißt schon, der Freund von Elyas aus dem Club«, hinzu.
    »Ich weiß sehr wohl, wer Nick ist. Aber warum zum Teufel treibst du dich mit dem rum?«
    »Wir haben uns zufällig getroffen …«, nuschelte ich und kam mir vor Nick allmählich blöd vor.
    »Und wo bist du mit ihm?«
    »In einer Kneipe namens Dusk ; ist ganz in Ordnung.«
    »Warte, ich frag mal kurz nach.«
    »Wie, du fragst mal kurz nach? Was fragst du nach? Alex?«
    Doch sie hörte mich schon nicht mehr und hatte ihr Handy offenbar an ihre Brust gedrückt, denn nachdem es eine Weile in der Leitung geraschelt hatte, konnte ich nur noch gedämpfte Stimmen aus dem Hintergrund vernehmen. Wenn Alex vorhatte, mit den Zweien hier anzurücken, dann konnte sie das aber gewaltig vergessen!
    Nach ein paar Sekunden raschelte es erneut in der Leitung, bis Alex sich schließlich wieder zurück meldete. »Okay, dann viel Spaß noch«, flötete sie.
    »Danke … Dir auch«, stammelte ich und spürte, wie sich meine Stirn in Falten zog.
    »Werde ich haben, bis Morgen oder so. Bye«, trällerte sie und schon im nächsten Moment war ein Klicken in der Leitung zu hören. Sie hatte

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