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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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ganz erwachen konnte, rappelte ich mich auf und griff nach meinem Handy. »Nicht rangehen« leuchtete in großen Buchstaben auf dem Display, was mich missmutig das Gesicht verziehen ließ. Trotzdem – und warum, konnte ich mir selbst nicht erklären – handelte ich gegen meine Prinzipien und nahm den Anruf entgegen.
    Ich seufzte. »Ja?«
    »Weshalb bist du noch wach?«, erklang seine angenehme Stimme.
    »Das würdest du wohl gerne wissen.«
    »Verrätst du es mir?«
    »Keine Chance«, sagte ich, legte mich zurück und kroch erneut unter die Decke. »Was willst du, Elyas? Hältst du es nicht mal mehr eine Dreiviertelstunde ohne mich aus?«
    »Ach, nichts Besonderes. Ich liege nur gerade nackt im Bett und musste aus unerfindlichen Gründen an dich denken«, schmunzelte er. Doch wieder einmal teilten wir nicht den gleichen Humor.
    »Nein! Bitte nicht auflegen«, lachte er, als mein Finger die Taste schon anvisiert hatte. »Das war doch nur ein Scherz.«
    Ich nahm einen tiefen Atemzug. »Du hast genau fünf Sekunden Zeit mir zu sagen, was du willst.«
    »Ich weiß nicht, warum ich angerufen habe …«
    »Fünf – vier – drei –zwei«, zählte ich runter.
    »Ist ja gut!«, unterbrach er mich und seufzte. »Ich wollte nur deine Stimme hören und dir schöne Träume wünschen.«
    Wenn man ihm das glauben könnte, wäre das wirklich süß gewesen – aber leider konnte man das nicht.
    »Zugegeben, deine neue Schiene gefällt mir deutlich besser als die alte«, sagte ich. »Aber ich kann mich nur wiederholen, Elyas, sie wird genauso wenig funktionieren.«
    »Vielleicht fahre ich ja überhaupt keine Schiene …«
    »Vielleicht gehört aber genau das mit zu deiner Schiene«, entgegnete ich. Er lachte leise, was fast schon in einem Schnurren endete. »Vielleicht aber auch nicht …«, sagte er und machte eine Pause, wodurch der Satz kurzzeitig im Raum zu schweben schien.
    »Ich wünsche dir eine gute Nacht, Emely Schatz. Träum was Süßes«, flüsterte er.
    »Nacht«, sagte ich für meine Verhältnisse zumindest halbwegs freundlich und legte auf.
    Suspekt, suspekter, Elyas Schwarz.
    Noch eine Weile hing ich mit gerunzelter Stirn diesem Gedanken nach, bevor ich ihn endgültig aus meinem Kopf verbannte. Ich winkelte die Beine an und zog mir die Decke über den Kopf.
    Ich beschloss, an das Einzige zu denken, was mir für heute Abend sicher kein Kopfzerbrechen, sondern nur noch Glücksgefühle bereiten würde.
    … Mustang …

KAPITEL 9
    Strawberry Margarita
    Lässig lehnte er mit verschränkten Armen an seinem Mustang und lächelte mich diabolisch an. Ich stand drei Meter vor ihm, zitterte nervös und wunderte mich, warum ich nicht schon längst die verdammten Beine in die Hand genommen hatte und geflüchtet war.
    »Komm her«, forderte er mich mit eben diesem Lächeln auf, woraufhin ich den Kopf schüttelte.
    Er seufzte, stieß sich geschmeidig vom Mustang ab und lief langsam und äußerst bedrohlich auf mich zu. Je näher er mir kam, desto weiter wich ich zurück. Doch jedes Mal glich er die Entfernung mit einem noch größeren Schritt aus.
    »Bist du ein schlechter Verlierer, Emely?« Seine Augen blitzten auf, während ich immer weiter nach hinten taumelte und verzweifelt den Kopf schüttelte.
    »Ich habe nicht verloren!«
    »Natürlich hast du verloren. Das weißt du so gut wie ich, Schatz.«
    Wieder schüttelte ich den Kopf; ich war mir wirklich sicher, nicht verloren zu haben, aber Elyas behauptete einfach das Gegenteil. Mit ängstlichem Blick beobachtete ich, wie er einen weiteren schnellen Schritt auf mich zu machte und mir seine Hände auf die Hüften legte. Das Herz schlug mir bis zum Hals, die Beine hingegen waren wie gelähmt und ich musste machtlos über mich ergehen lassen, dass er die wenigen Zentimeter Abstand zwischen unseren Körpern immer mehr verringerte.
    »Keine Angst, es wird nicht weh tun«, flüsterte er. »Zumindest nicht körperlich«, fügte er mit einem so boshaften Lächeln hinzu, dass mir am ganzen Körper eine eiskalte Gänsehaut stand. Langsam neigte er sein Gesicht dem meinen entgegen und seine Hände verstärkten den Griff um meine Hüften. Ich presste meinen zittrigen Mund zusammen und spürte im nächsten Moment, wie er seine Lippen auf meine drückte und anfing mich zu küssen …
    Ein plötzlicher und lauter Knall ließ mich zusammenzucken und hochfahren.
    »Sorry, ich wusste nicht, dass du schläfst«, sagte Eva. Steif wie eine Kerze saß ich da und blickte konfus um mich. Rechts von

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