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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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Bad«, murmelte ich und deutete auf den kleinen Schrank, den man durch die geöffnete Tür einsehen konnte. Nachdem er ein paar Sekunden darin herumgekramt hatte, wurde er fündig und legte seine Utensilien zu mir aufs Bett.
    »Für einen Nicht-Mediziner bist du erstaunlich gut ausgestattet«, sagte er.
    »Erstens fliege ich andauernd auf die Fresse, und zweitens kommen die Sachen von deinem Dad. Er gibt mir jedes Mal massenweise von dem Zeug mit, wenn er mich sieht.«
    »Ernsthaft?« Elyas lachte, woraufhin ich überhaupt nicht erheitert nickte.
    Er unterdrückte ein Schmunzeln. »Kann es sein, dass du wirklich sehr ungeschickt bist, Emely?«
    Weil ich die Frage total blöd fand, gab ich ihm keine Antwort und blickte zu meinen Füßen. Daraufhin lachte er leise und verschwand noch einmal kurz im Bad, um eine kleine, mit Wasser gefüllte Schale zu holen. Nachdem er sich alles so zurechtgelegt hatte, wie er es brauchte, kniete er sich vor mich auf den Boden und nahm vorsichtig meine Hand.
    »Halt still …«, forderte er mich auf, weil ich ein wenig zurückgezuckt hatte.
    Mit angefeuchteten Kompressen reinigte er die Wunde zunächst grob, damit er einen genaueren Blick darauf werfen konnte. Anschließend griff er zur Pinzette, beugte sich konzentriert über meine Hand und fing langsam an, Scherbe für Scherbe aus ihr herauszuziehen. Und auch wenn das alles andere als ein schöner Anblick war, konnte ich dennoch nicht wegsehen.
    »Geht’s?«, vergewisserte er sich nach einer Weile, was ich mit einem murmelnden »Ja«, bestätigte und ihn weiter bei seiner Arbeit beobachtete. So ungerne ich es auch zugab, er ging wirklich behutsam mit mir um und schien sehr darauf bedacht zu sein, mir nicht unnötig weh zu tun. Was mich allerdings störte, war diese extreme Nähe zu ihm. Würde ich mein Gesicht zwanzig Zentimeter senken, würden seine Haare meine Nasenspitze berühren. Ich hielt die Hand so weit entfernt von meinem Körper wie nur möglich, doch eine Armlänge war eben begrenzt. Und eindeutig nicht ausreichend.
    »So«, sagte Elyas abschließend und legte die Pinzette beiseite, »das Schlimmste hast du bereits überstanden.« Wieder tauchte er eine Kompresse in das Wasser und tupfte damit über die Schnittverletzung. Im Anschluss überprüfte er noch einmal sorgfältig, ob er auch tatsächlich alle Splitter entfernt hatte. »Sieht gut aus«, stellte er fest und war offensichtlich zufrieden mit seiner Arbeit. So leid es mir tat, aber ich war der gleichen Ansicht.
    »Versuch sie mal zu bewegen«, forderte er mich auf. Ich folgte seiner Anweisung und formte eine leichte Faust. Es schmerzte, keine Frage, aber funktionieren tat zum Glück alles noch bestens.
    »Sehr schön«, sagte er, griff nach einer neuen Kompresse und tränkte diese in Alkohol. »Das brennt jetzt noch mal ein bisschen«, warnte er mich vor. Ich nickte und als er begann, damit über die Wunde zu tupfen, musste ich für einen Moment die Zähne zusammenbeißen. »Ein bisschen« war leicht untertrieben gewesen.
    Als er auch das erledigt hatte, inspizierte Elyas ein letztes Mal meine Hand, bevor er eine dickflüssige Salbe auf der gesamten Wundfläche verteilte. Danach legte er zum Schutz zwei Kompressen darüber und wickelte einen leichten Verband um meine Hand.
    »Den lässt du über Nacht dran und wechselst ihn morgen früh nach dem Aufstehen. Sollte sich der Schnitt entzünden, musst du unbedingt doch noch zu einem Arzt gehen, verstanden?«
    Ich nickte still und sah mir meine nun verbundene Hand an, die durch die angenehme Kühle der Salbe schon deutlich weniger brannte.
    »So, und jetzt ziehst du am besten deine Hose aus«, fuhr er fort.
    Augenblicklich legte sich meine Stirn in Falten. Packte der‘s noch?
    Da Elyas mein Blick nicht entging, setzte er erneut an. »Wegen deinem Knie. Du bist teilweise ganz schön gehinkt, als wir hoch gelaufen sind«, sagte er, konnte mich aber kein Stück überzeugen.
    »Zwei Worte, Elyas: Vergiss es!«
    »Kann es sein, dass mein Schatz ein wenig schüchtern ist?«, neckte er mich, woraufhin sich langsam wieder sein typisches Lächeln ins Gesicht schlich, das er seit meinem kleinen Unfall abgelegt hatte.
    »Nein, › Schatz ‹ wird nur den Teufel tun und sich in Unterwäsche vor dich hinsetzen!«
    »Okay, du bist also schüchtern«, durchschaute er mich eiskalt und grinste. »Obwohl ich das, zugegeben, sehr süß finde, bringt es uns jetzt mit deinem Bein nicht weiter. Lass es mich wenigstens hochkrempeln«, schlug er

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