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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zumindest stammte sie nicht von hier. So könnte die Statue möglicherweise ein Posten oder eine Markierung gewesen sein. Ein Hinweis auf die Menschen, die schon einmal hier zu Besuch gewesen waren.«
    »Und wer?« fragte Suko.
    »Das ist die große Frage. Die Kultur ging unter, vernichtet durch eine Katastrophe.«
    »Atlantis?«
    »Kann sein, Mr. Sinclair, kann sein. Einige Menschen können überlebt haben. Sie wußten von Ägypten, und damit meine ich die Menschen, die ganz woanders ihre Heimat hatten. Vielleicht sogar in der Antarktis. Sie sind vor den Katastrophen geflohen. Sie kamen hierher, um sich eine neue Heimat aufzubauen. Das ist natürlich Theorie. Das große Problem ist nun mal der Übermittlungsprozeß. Ich stelle mal eine Frage. Wenn die Sphinx viel älter ist, mehr als zehntausend Jahre, wie wurde dann das Wissen über die Jahrtausende hinweg erhalten? Man kann aber nicht so tun, als hätte es diese Jahrtausende nicht gegeben, wie viele meiner Kollegen einfach behaupten. Sie leugnen sie. Aber wir haben die Mythen, und wir wissen heute, daß jemand eine Geschichte, wenn sie richtig erzählt ist, in welcher Sprache auch immer, irgendwann einmal wieder in ihrer Originalstruktur ans Tageslicht gelangt. Sei es durch die Hilfe geheimer Kulte und irgendwelcher Gesellschaften, deren Mitglieder Eingeweihte sind, die das alte Wissen bewahren und weiterfragen sollen. Man darf eben nichts ungeprüft lassen. Das meine ich zumindest.«
    »Kann sein.«
    »Schön, daß Sie das sagen, Mr. Sinclair. Hier ist einmal vieles anders gewesen. Sehen Sie, wenn ich zurück in die erste Zeit gehe, die auch von meinen Kollegen anerkannt wird, so muß ich noch darauf kommen, daß man aus dem Sand vor einiger Zeit Boote ausgegraben hat, die fünftausend Jahre und älter sind.« Er hob die Hand und schaute gegen seine gespreizten Finger. »Das ist doch Wahnsinn!«
    »Wieso denken Sie in diese Richtung? Wenn es Boote gewesen sind, daran besteht ja kein Zweifel. Wer hat sie benutzt?«
    »Ja, Mr. Sinclair, wer hat sie benutzt?«
    »Und?«
    »Ich weiß es auch nicht.«
    »Also stehen wir vor einer Wand.«
    Hogland lächelte. »Nein, das tun wir nicht. Es gibt Menschen, die behaupten, daß die Neter, die Götter der fernen ersten Zeit, auf diesen Schiffen gefahren sind und die Kultur nach Ägypten brachten. So erklärte man sich ihr Vorhandensein.«
    Suko konnte das leise Lachen nicht unterdrücken. »Diese Behauptung steht aber auf einem im wahrsten Sinne des Wortes sandigen Boden, meine ich.«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Ist es denn auch wichtig?«
    »Nein, Inspektor, für uns wohl nicht. Uns geht es ja um den Succubus, den weiblichen Teufel.«
    »Eben.«
    »Und wo sehen Sie die Verbindung zur Statue?«
    Er räusperte sich. »Das ist alles nicht so einfach zu sagen, ich gebe es zu. Aber ich behaupte, daß Fatima und die Sphinx ungefähr gleich alt sind.«
    »Bitte?« Diesmal hatte ich mich gemeldet. »Glauben Sie denn, daß es vor einer so langen Zeit schon den Namen Fatima gegeben hat? Ich nicht. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.«
    »Kann durchaus sein, Mr. Sinclair. Ich gehe trotzdem davon aus. Und den Namen kann sie ein paarmal geändert haben, um sich den neuen Zeiten und Veränderungen anzupassen.«
    »Das stimmt.«
    »Auch diese Frau wird sich daran gehalten haben. Und sie konnte überleben. Sie saugte die Kraft der Menschen in sich hinein. Sie ernährte sich von ihnen. Da es Menschen zu allen Zeiten gab, war es für sie überhaupt kein Problem. Und sie hat sich auch nicht nur im Hintergrund gehalten, sondern ist nach vorn gestoßen. Die Menschen haben sie erlebt, sie gesehen. Sie merkten, daß Fatima nicht älter wurde, sie hielten sie für eine Göttin, und sie haben dann auch erfahren, wie sie es schafft, praktisch unendlich lange zu leben. Für mich ist sie eine Zauberin. Sie ist eine der Personen, die aus der Zeit stammen, als die Statue vor uns errichtet worden ist. Daran glaube ich fest.«
    »Wer baute dann die Sphinx – wenn nicht die alten Ägypter?« fragte ich.
    Damit war ich wieder auf den Punkt gekommen, was Walter Hogland überhaupt nicht störte. Er suchte für einen Moment nach den richtigen Worten und nickte sich selbst zu, als er sicher war, sie gefunden zu haben.
    »Wissen Sie, das hängt alles mit den legendären und prähistorischen Kulturen zusammen, von denen in allen Mythologien der Welt die Rede ist. Irgendwo gleichen sie sich alle. Ich will nicht abschweifen und auf die Kulturen des mittel-

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