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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und südamerikanischen Raums zurückkommen, obwohl die Parallelen zu dieser prähistorischen ägyptischen auf der Hand liegen, da existieren wahnsinnig viele Gemeinsamkeiten, die meine Theorien stützen und auch die Hinterlassenschaften der alten Kartographen erklären. Wichtig sind die großen Katastrophen, die es zum Ende der letzten Eiszeit gegeben hat. Spuren davon finden sich eben in den Geschichten der Völker. Es gab Überlebende. Und die wenigen machten sich auf die Wanderschaft. Es wurde auch hier und dort das Wissen gerettet und weitergegeben. Ich gehe davon aus, daß die Sphinx damit zu tun hat.« Er lächelte. »Wissen Sie, ich könnte mit Ihnen wetten. Ich würde sagen, daß diese Statue vor uns älter ist als die letzte Eiszeit. Daß sie zumindest in den Wehen dieser Zeit errichtet wurde.« Er bewegte seine Hand. »Sie ist ungefähr vor zehn- oder fünfzehntausend Jahren vor Christus entstanden. Sie ist also uralt.«
    Suko und ich waren skeptisch, aber mir gefiel ihr Aussehen nicht. Darauf kam ich zu sprechen. »Es gibt eine Ungereimtheit«, sagte ich zu dem Professor. »Wie erklären Sie sich dann das typische Kopftuch, den Nemes, aus viel späterer Zeit?«
    Hogland winkte ab. »Das ist für mich nicht wesentlich, Mr. Sinclair. Ich weiß nicht, ob Sie es wissen, aber Ägyptologen behaupten, daß das Gesicht der Sphinx dem des Pharaos Chephren ähnele. Das ist für sie ein Argument, daß er die Statue errichtet hat. Ich glaube aber, daß der Kopf neu gestaltet wurde. Der Kopf war früher anders. Ein Löwenschädel muß es gewesen sein. Denn er paßt auch zu dem Körper. Die Sphinx ist ein sehr altes Standbild, das in neuerer Zeit renoviert wurde, tatsächlich aber einen Löwenkopf und einen Löwenkörper darstellt.«
    Wir schwiegen. Die Luft war kühler geworden. Ein leichter Wind trieb dünnen Staub vor sich her, als wollte er die Fahnen aus der Vergangenheit hervorholen und die Botschaft dieser fernen Zeiten an uns herantragen, aber bisher hatten wir keine schlüssigen Beweise, obwohl ich die Argumente des Professors nicht von der Hand weisen wollte. Er ging davon aus, daß die alten Kulturen einmal in Südpolnähe existiert hatten und dann, vor rund zehn- bis fünfzehntausend Jahren, als die letzten großen Katastrophen begannen, flüchteten, um andere Orte auf der Erde zu suchen, wo sie sich niederlassen konnten.
    Walter Hogland bemerkte unsere Nachdenklichkeit und sagte: »Das war ein wenig viel auf einmal, nicht?«
    »Ja. Aber man kann es in einem Zusammenhang sehen.«
    »Gut, Mr. Sinclair. Und was ist mit Ihnen, Inspektor?«
    »Ich schließe mich meinem Freund an.«
    »Hervorragend.«
    »Trotzdem hätte ich noch eine Frage, Professor.«
    »Bitte, fragen Sie. Ich bin auf alles gefaßt.«
    »Woher wissen Sie denn, daß die Sphinx so alt ist? Sie haben von Beweisen gesprochen…«
    »Pardon, das vergaß ich. Ich möchte mich dabei aber kurz fassen, denn Fatima ist wichtiger. Würden wir sehr nahe an die Statue herantreten und sie genau untersuchen können, dann würden wir feststellen, daß die eingefrästen Wellenmuster an den Seiten dieser Statue die Folgen von Erosion durch Niederschlag sind.«
    »Regen.«
    »Richtig, Inspektor. Diese Statue war über Jahrtausende hinweg einem schweren Regen ausgesetzt. Damals sah das Land noch nicht so aus wie heute. Es gab diese riesigen Wüstengebiete nicht. Auch die Sahara war fruchtbar. Auf keinen Fall können Wind und Sand diese senkrechten Einkerbungen hinterlassen haben. Zudem steht die Figur in einem Graben, auch er kann durch den Regen entstanden sein. Diese immensen Niederschläge haben auch die weichen Lagen des Felsgesteins weggeschwemmt. So konnte der Graben größer werden, und er hat natürlich Risse bekommen. Ich will jetzt keinen geologischen Vortrag halten, aber meine Behauptungen stütze ich auf Berechnungen.«
    Ich atmete scharf aus und schaute zu Suko hin, der einen sehr nachdenklichen Eindruck machte. »Wenn das so ist«, sagte mein Freund, »warum ist es nicht allgemein bekannt?«
    Der Professor hob die Arme. »Da sagen Sie was, Inspektor. Aber haben Sie schon mal mit meinen konservativen Kollegen so richtig zu tun gehabt?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Eben. Was nicht sein darf, das kann auch nicht sein. Ich habe Ihnen schon in London erzählt, daß die Besiedlung für diese Menschen erst vor rund sechstausend Jahren begann. Um die Jahrtausende dazwischen kümmern sie sich einfach nicht. Sie vergessen sie, weg damit. Das paßt nicht in

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