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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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sanft. Gleichzeitig flüsterte er mir mit seidig weicher Stimme ins Ohr, so dass meine Muskeln sich entspannten und mein Widerstand versiegte. »Fangen wir an!« Er streichelte mich weiter und raunte mir psychotische Koseworte zu.
    Während er sprach, teilte mein Verstand sich. Meine Wahrnehmung wurde zwiegespalten, und deutlich erkannte ich die beiden vertrauten Züge meiner selbst. Wieder einmal standen sie zusammen in meiner inneren Welt und warteten. Der Teil, den ich für mein professionelles Ich hielt – reserviert, scheu, vorsichtig –, schien kleiner zu werden. Ich – wer war
Ich?
 – wollte nach ihm rufen, ihn warnen, dass er getäuscht worden war, aber meine Stimmbänder funktionierten nicht.
    Der primitive Aspekt – Libido – trat vor, leuchtend vor roher Energie. Sie nahm Hallows unausgesprochene Einladung an und freute sich darauf, zu werden, was immer er verlangte. Ich erlebte dieselbe Dissonanz wie schon einmal, bei der ich beide Teile meiner selbst gewesen war und gewusst hatte, dass der primitivere im Begriff war, die Kontrolle zu übernehmen.
    Hallow drehte mich zu sich und blickte mir in die Augen. Seine silberne Iris fing an, zu verwirbeln und zu flackern. Meine Knie wurden weich, die Geräusche im Raum verebbten, und es wurde wärmer.
    Wie ein Stundenglas, das umgedreht wurde, floss Sand zwischen beide Hälften in mir und wandelte mich von einer Persönlichkeit in eine andere. Es war ein komisches Gefühl, gleichzeitig die zunehmende Kraft der einen Seite zu genießen und um die schwindende der anderen zu trauern. Die Wirklichkeit löste sich auf und wurde zu einem gänzlich ungekannten Zustand.
    Ist das ein Traum?
    Hallow lächelte.
    Ich betrachtete sein Gesicht, das noch schöner geworden war, noch überirdischer. Seine gemeißelten Konturen, die weichen Lippen und das üppige Haar faszinierten mich. Alles, woran ich denken konnte, war, ihn zu berühren, seine Haut unter meinen Händen zu spüren.
    Als Antwort auf meine Gedanken zog Hallow sich mit einer fließenden Bewegung das Hemd aus. Sein weiches Haar fiel ihm über den Körper. Ich tauchte meine Finger hinein und glitt mit ihnen über die langen dunklen Strähnen auf seiner muskulösen, blassen Brust.
    Er schlang seine Arme um mich und presste seine Lippen auf meine. Eine Hitzewelle pulsierte in mir, bescherte mir ein seltsames Gefühl, als würde ich schmelzen. Meine Haut schien sich aufzulösen. Ich fühlte, wie ich mit Hallow verschmolz, wie seine Aura meine verschlang. Intensivste Empfindungen schüttelten mich durch, und ich hörte mich schreien. Obgleich ich den Laut erkannte, war ich sicher, dass er nicht aus meinem physischen Mund kommen konnte, denn meine Lippen waren ja noch an Hallows gepresst. Mein Herz raste in einem solch harten, schnellen Rhythmus, dass ich mit dem stechenden Schmerz eines Infarkts rechnete. Der nicht kam. Grelle Bilder, wie ein Film im Schnellvorlauf, bomdardierten mein Gehirn. Szenen von Tod und Zerstörung, Visionen von blutleeren Leichen und uralten Friedhöfen. Waren das Hallows Erinnerungen?
    Er vertiefte den Kuss, jagte Elektrizität durch meinen Leib. Ich war nicht sicher, ob meine Muskeln zuckten oder ich es mir nur einbildete. Als Hallows Zunge in meinen Mund drang, schmeckte ich Blut.
    Dann, plötzlich, löste er den Kuss, hob seinen Kopf und starrte mich sekundenlang an, wobei seine Quecksilberaugen mich zu ihm zu ziehen schienen. Ohne nachzudenken, reckte ich mein Kinn und bot ihm die pulsierende Vene an meinem Hals an. Schlangenflink biss er zu.
    In diesem Moment knallte eine Tür in meiner Psyche zu, die jenen Teil von mir aussperrte, der überhaupt noch eine Hoffnung bot, dem wunderschönen Monster zu widerstehen. Diese Kismet war wieder einmal in ihrem schalldichten Glaskäfig gefangen.
    Ich erschauerte orgiastisch verzückt. Mein gesunder Menschenverstand, meine Ratio konnte nichts mehr tun, und mein primitives Ich war verzaubert. Ich bestand nur noch aus Verlangen. Während Hallow an meinem Hals sog, erbebte ich unter einem Orgasmus nach dem anderen.
    Als er schließlich seinen blutigen Mund von mir nahm, stöhnte ich und bog ihm abermals meinen Hals entgegen, denn sofort verzehrte ich mich nach dem, was einzig er mir geben konnte. Er lachte.
    »Das war bloß das Vorspiel. Das Finale kommt noch.« Er zog mir den Pullover über den Kopf und warf ihn auf die Teppiche, die Victoria bedeckten. »Dreh dich um, damit dein Liebhaber sieht, dass du ihm nicht mehr gehörst.« Langsam

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