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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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bisher allerdings jedes Mal, das Thema zu wechseln, sowie ich ihn darauf ansprach. Noch ein Rätsel?
    Mir fiel außerdem ein, dass ich vergessen hatte, ihn nach den Todesfällen zu fragen, die Mr. Roth erwähnte. Ich nahm mir vor, es bei unserem nächsten Wiedersehen zu tun.
    Mein Stadthaus war so still und blutsaugerfrei, wie ich es verlassen hatte. Ich schlenderte in die Küche, kramte im Kühlschrank herum und nahm den am frischesten aussehenden Behälter mit einem chinesischen Gericht heraus. Ich schnupperte daran und befand es für essbar. Dann schnappte ich mir die einsame Gabel aus der Spüle und lehnte mich zum Essen an die Wand. Als ich an meinem hübschen schwarzen Kleid hinabsah, stellte ich stöhnend fest, dass es voller Flusen und schmutzig war. Und nun kleckerte auch noch eine fettige Nudel auf den weichen Stoff. Na super!
    Ich warf den leeren Karton in den Müll, steckte die Gabel in den Geschirrspüler und schlurfte zur Treppe, die nach oben in mein Schlafzimmer führte. Eine heiße Dusche wäre himmlisch.
    Als ich erst ein paar Stufen hinaufgegangen war, klingelte es an der Tür. In meinem Vor-Vampir-Leben war es vollkommen normal und natürlich gewesen, dass jemand vor meinem Haus aufkreuzte. Kein Grund zur Besorgnis. Aber seit ich in ein alternatives Universum gestolpert war, konnten abendliche Besucher etwas extrem Schlechtes bedeuten.
    Auf Zehenspitzen schlich ich zur Tür und linste durch den Spion. Dort stand eindeutig jemand, nur konnte ich nicht erkennen, wer. Ich stellte die Verandabeleuchtung an und sah noch einmal durch den Spion. Eine große Frau mit einem Wasserfall weißen Haars stand auf der Veranda und winkte lächelnd.

[home]
Kapitel 6
    M axie? Was machst du hier? Woher hast du meine Adresse?« Das Stirnrunzeln in meiner Stimme passte zu dem in meinem Gesicht.
    Ich hatte die Tür weit genug geöffnet, um den Kopf hinauszustecken, bat sie jedoch nicht herein. Was zur Hölle tat eine Reporterin auf meiner Türschwelle?
    Ihr Grinsen wurde breiter. »Ich kriege jede Adresse heraus, denn ich bin so etwas wie ein Computer-Genie. Übrigens war deine einfach zu finden. Wusstest du, dass die American Psychological Association eine Mitgliederliste mitsamt Kontaktdaten auf ihrer Website veröffentlicht? Und die ist nur durch läppische Passwörter geschützt. Ein Kinderspiel, echt! Darf ich reinkommen?« Wenig subtil schob sie ihre Schuhspitze in den Türspalt.
    Ich packte den Türknauf fester und lehnte eine Hüfte von innen gegen die Tür. »Nein, lieber nicht. Ich bin müde und habe noch haufenweise Papierkram zu erledigen. Wie wär’s, wenn du mich morgen anrufst?«
    Schmollend schob sie ihre Unterlippe vor. »Ich habe dir heute zig Nachrichten aufs Band gesprochen, Doc. Weißt du nicht mehr, dass wir heute zur Vampirpfählung gehen? Ich hatte dir eine Wegbeschreibung gegeben, aber dann wurde der Veranstaltungsort geändert, also habe ich noch eine Nachricht hinterlassen, dass du mich anrufen sollst, was du nicht getan hast. Da dachte ich mir, ich sause hierher und sehe nach, ob irgendetwas los ist. Wie es sich für eine besorgte Bürgerin gehört, nicht?«
    Maxies Energie fühlte sich intensiv und chaotisch an.
    Während ich sie ansah, zog sie ihren Fuß zurück und senkte zerknirscht den Blick. »Tut mir leid, Doc. Ich neige manchmal dazu, ein bisschen zu forsch zu sein. Ich bin gerade von einem Interview mit einem Pädophilen zurück, den ich mit sämtlichen aggressiven Befragungstechniken bombardiert habe, die ich kenne. Schließlich ist er eingeknickt, und das war nicht schön. Ich schätze, ich stehe noch ein bisschen zu sehr unter Dampf, aber ich will an meinen höflichen Umgangsformen arbeiten, ehrlich! Das steht ganz oben auf meiner Liste.« Sie schmunzelte und sah mich wieder an. »Nein, im Ernst, ich entschuldige mich. Und ich würde morden für ein Glas Wein.«
    Falls sie wirklich gerade von solch einem scheußlichen Interview kam, konnte ich verstehen, warum ich lauter unterschiedliche Energiesignale von ihr empfing. Es war gut möglich, dass ich sogar noch die Täteraura wahrnahm. Also dachte ich mir, dass es nicht schaden konnte, sie auf ein Glas Wein hereinzubitten. Im Grunde klang es doch nach einer ganz guten Idee.
    »Ein Pädophiler? Das muss ja ein selten gruseliges Interview gewesen sein.« Ich öffnete die Tür weiter. »Wie hältst du deinen Job bloß aus?«
    Maxie kam herein und lächelte melancholisch. »Dasselbe könnte ich dich fragen, Doc. Du musst dir den

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