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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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mich sein, wenn das bedeutet, dass du unversehrt bleibst. Wir holen deine Sachen später. Jetzt bringe ich dich in Sicherheit.«
    Sein Blick hatte das übliche benommene Gefühl in mir bewirkt, aber immer noch spürte ich meinen Zorn unter dem Nebel. Er fühlte sich sogar ziemlich gut an.
    Aber wieso war ich wütend? Und was war das für ein komisches Schwirren in meinem Kopf?
    Devereux legte seinen Arm um mich, und ich drehte mich weg, so dass er das Gleichgewicht verlor. Den Schreck in seinem Gesicht fand ich fast witzig. Mein Meister war eben nicht an Ungehorsam gewöhnt.
    Stress ist ein erstaunliches Phänomen. All das Adrenalin und das Cortisol, die da aufbrodeln.
    Wieder griff Devereux nach mir, und abermals entwand ich mich ihm mit einer Drehung, bei der ich ihn mit der Hüfte anstieß. Knurrend setzte er mir nach. So vollführten wir einige Sekunden lang einen albernen Fangtanz, während Devereux versuchte, mich festzuhalten, ohne mir weh zu tun, und ich mich bemühte, ihm zu entwischen. Zwischendurch gab es einen Moment, wo wir jeder die Haare des anderen ergriffen, schnaubend und ächzend.
    »Ähäm.« Luna, Devereux’ feindselige Vamp-Assistentin, tauchte wenige Meter neben uns auf. Auch sie hatte die Angewohnheit, unangekündigt und ungeladen zu erscheinen.
    »Verzeiht, dass ich euer ekelhaftes Paarungsritual störe, aber der Meister wird gebraucht. Der Waffenstillstand zwischen den Zirkeln wurde gebrochen, und sie gehen sich wieder einmal gegenseitig an die Gurgel. Wenn es euch recht ist, gehe ich gleich und pfähle mich, denn einen anderen Weg gibt es nicht, um mich von der grotesken Szene zu befreien, die ich soeben bezeugen durfte und die sich in mein Hirn gebrannt hat.«
    Devereux entwand sich mir und richtete sich Kleidung und Haar. Ich musste mich vorlehnen und meine Hände auf die Knie stützen, um zu verschnaufen. Was zur Hölle war hier gerade passiert? Das war doch nicht ich, die sich so unglaublich aufgeführt hatte! Ich konnte nicht glauben, dass ich so zornig auf Devereux wurde. Und seit wann löste ich meine Probleme mit Handgreiflichkeiten? Das hatte ich noch nie getan. Und woher hatte ich überhaupt die Muckis dazu?
    »Wir kommen mit dir, Luna«, verkündete Devereux.
    Abermals legte er einen Arm um meine Taille, um uns zum Penthouse zu transportieren, und ich schrie: »Nein!« Ich wollte bleiben, wo ich war, und über mein seltsames Verhalten nachdenken. Natürlich beachtete er meinen Einwand gar nicht. Aber etwas Merkwürdiges geschah. Zunächst setzte die ungewöhnliche, haarsträubende Empfindung ein, die jedes Mal das Beamen von einem Ort zum anderen begleitete, doch statt in Devereux’ elegantem Apartment zu landen, spürte ich ein juckendes Kribbeln und Ziehen an meinem Rücken, und dann waren wir wieder in meinem Wohnzimmer.
    Huch?
Ich war keine Fachfrau in Sachen Untotentransport, aber ich glaubte nicht, dass Devereux es so geplant hatte.
    »Was hast du gemacht?«, fragte er mit wütendem Blick.
    Zweifellos sah ich genauso verwirrt aus, wie ich mich fühlte. »Was gemacht? Ich habe überhaupt nichts gemacht!« Außer, zu denken, dass ich nicht wegwollte, und »Nein!« zu brüllen, zählten. Aber warum sollte es, wo es doch noch nie irgendetwas bewirkt hatte.
    Devereux kam näher, doch seine Augen waren distanziert und kalt. »Du hast uns zurückgezwungen. Das fühle ich. Woher kannst du wissen, wie das geht? Mit wem hast du …« Er knurrte leise. »Er war es. Irgendwie hat er dir seine Macht geliehen, deine geistigen Fähigkeiten gestärkt. Er fängt schon an, dich zu beeinflussen.« Es kostete ihn sichtlich Mühe, sich zu beruhigen. »Ich versichere dir, dass ich ihm nicht erlaube, sich einzumischen und dich zu verändern. Aber solange ich mir überlege, wie ich am besten vorgehe, bitte ich dich, mich freiwillig zu begleiten. Wahrscheinlich kann ich dich immer noch zwingen, doch das wäre für uns beide unschön. Kommst du mit?«
    Ich umfing sein Gesicht mit meinen Händen und sah ihm in die Augen. »Devereux, ich weiß, dass du mich beschützen willst. Ich weiß, dass du aus Liebe handelst. Du denkst, ich könnte nicht auf mich selbst aufpassen, und wahrscheinlich hast du recht, dass ich noch eine Menge über deine Welt lernen muss. Aber wie soll ich etwas über diese verrückte Realität lernen, wenn du mich nicht meine eigenen Fehler machen und meine Fähigkeiten erkunden lässt? Wenn du mich gefangen hältst, selbst aus Liebe, werde ich dich über kurz oder lang

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