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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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behalten wollte und panisch wurde, weil nun die Waffe außer Reichweite war. Nicht dass sie gegen den Vampir viel hätte ausrichten können, aber sie hätte ihn vielleicht kurzzeitig abgelenkt und mir eine Fluchtchance eröffnet.
Ja, klar! Wie willst du wohl vor einer Kreatur weglaufen, die sich per Gedanken durch Raum und Zeit bewegt?
    Ich merkte, dass er mich anstarrte, und sah ihn an.
    Ein träges Lächeln huschte über sein Gesicht. »Sie haben vollkommen recht, liebe Frau Doktor. Eine Waffe kann mir nichts anhaben. Sie würde mich nicht einmal verlangsamen. Ich glaube, keine der traditionellen Methoden, einen Vampir loszuwerden, verfangen noch bei mir. Manchmal empfinde ich diesen Umstand tatsächlich als verdrießlich, ganz zu schweigen von langweilig. Wie ich Ihnen heute früh bereits sagte, bin ich älter, als Sie es sich vorstellen können.«
    Was?! Wie er mir heute früh sagte? Was redet er denn? Er ist ein Vampir, und ich hatte heute keine Vampirklienten. Wie konnte er …
    Sowie mir dämmerte, wo ich diese Stimme schon einmal gehört hatte, bekam ich schreckliche Angst. Mein Herz schlug doppelt so schnell.
    »Ja, ich sehe, Ihnen geht ein Licht auf, wie man so sagt. Gestatten, Lyren Hallow.« Er verneigte sich. »Ich war Ihr mysteriöser Anrufer in der Radiosendung heute Morgen. Die Sendung, in der unser werter Verstorbener es unverzeihlich an dem nötigen Respekt Ihnen gegenüber mangeln ließ. Ich gestehe, dass ich unabsichtlich einige seiner weniger zivilisierten Neigungen provozierte – ich scheine eine recht
primitive
Wirkung auf andere zu haben –, aber er trieb es entschieden zu weit. Ich musste einfach ein Exempel statuieren und ihn für seine schlechten Manieren bestrafen.«
    Ich war sprachlos. Mein Mund war so trocken, dass ich mehrmals schlucken musste, ehe ich sprechen konnte. »Sie wollen mir erklären, Sie hätten ihn umgebracht, weil er sich heute Morgen mir gegenüber schlecht benahm? Meinten Sie das damit, dass alles nur für mich veranstaltet wurde?«
    Achselzuckend und mit einem solch harmlosen Gesicht, als würden wir über Farbmuster reden, antwortete er: »Aber ja, selbstverständlich. Ein derart ungehobeltes Betragen ist nicht entschuldbar. Noch weniger indessen ist es die widerwärtige menschliche Angewohnheit, glühende Zigarettenstummel zu benutzen, um Frauen zu misshandeln, die sich von ihm überreden ließen, Zeit mit ihm zu verbringen. Obgleich ich mich gemeinhin nicht mit den leidigen Angelegenheiten der Sterblichen befasse, war dieses einzelne Exemplar doch besonders reizvoll. Seine Vorlieben erinnerten mich an meine eigenen, daher können Sie sich das sadistische Vergnügen ausmalen, das es mir bereitete, ihn zu zerstören. Eventuell sollte ich eines Tages einmal Ihre Couch aufsuchen, damit wir meine Motive ergründen können. Auf jeden Fall aber war sein Tod so oder so fällig und ich lediglich derjenige, der diese Aufgabe übernahm. Schließlich bin ich ein Vampir, und Töten ist das, was wir nun einmal tun – auch wenn ich gestehe, dass ich mehr töte als die meisten anderen von uns. Wir alle besitzen unsere eigenen Talente.«
    Mein Verstand wollte nicht über die Tatsache hinwegkommen, dass Carsons Ermordung mit mir zu tun hatte. Ich wusste, dass ich selbst nichts getan hatte, um seinen Tod zu verursachen – der reißzahnige Sensenmann hatte klargemacht, dass er seine eigenen Gründe gehabt hatte. Dennoch konnte ich die Traurigkeit und die Verwirrung nicht abstellen. Und die Furcht. Was hatte der Vampir für mich in petto? Sollte ich gleichfalls bestraft werden?
    »Nein, meine liebe Dr. Knight«, antwortete er. Offensichtlich las er meine Gedanken. »Sie haben nichts getan, was eine Strafe verdient. Vielmehr habe ich andere Pläne mit Ihnen.«
    »Pläne?«, krächzte ich stimmlos. »Was für Pläne?«
    Einige Sekunden lang betrachtete er mich, wobei sein Lächeln breiter wurde. »Dies ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um sie zu besprechen. Sie sind müde, und ich habe anderes, um das ich mich kümmern muss.« Er schaute hinunter auf die als Vampire Kostümierten, die in kleinen Häufchen wie schlafende Welpen überall herumlagen. »Ich muss meine Anhänger aufwecken, ihre Erinnerungen löschen und sie nach Hause schicken. Ebenso gut könnte ich sie hierlassen, so dass man sie für den Mord verantwortlich machen würde, aber ich habe später noch Verwendung für sie. Daher muss ich mich jetzt ihrer annehmen.«
    Ich blickte mich im Saal um. Immer noch fühlte

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