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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Konflikt ansah, beschloss, sich nicht einzumischen und es der Vorsicht und der Rebellin zu überlassen, die Sache auszukämpfen.
    Während ich zusah, wie die Vorsicht der Rebellin auf den Rücken sprang und sie zu Boden zwang, hoffte ich, dass sie die Stärke besaß, sich wieder zu behaupten. Wer wäre ich denn ohne sie? Und in diesem Moment regte sich die Frage in mir, welcher Teil von mir eigentlich zuschaute?
    Ein Schuss Schizophrenie gefällig?
    Ich – was immer
Ich
an diesem Punkt heißen mochte – lenkte meine Gedanken zurück zu Hallow. Könnte er gelogen haben, was Maxie betraf? Könnte er ihr etwas angetan haben? Sogleich machte ich mich auf einen mentalen Angriff gefasst, auf Hallows Stimme, die mir durch den Schädel dröhnte, doch sie blieb aus. Hatte der Mörder tatsächlich aufgehört, in meinem Geist zu sprechen, weil ich ihn darum gebeten hatte? Nein. Das glaubte ich nicht. Bei Unsterblichen war nichts so simpel. Sicher würde das Ganze am Ende noch weit mehr furchterregende Schichten entblößen, als ich auch nur erahnte. Noch mehr Dinge, die sich dem menschlichen Denken verschlossen.
    Ich sah mich in der verlassenen Einöde um und fragte mich nochmals, wie ich nach Hause kommen sollte. Ich könnte ein Taxi rufen. In der Zentrale wüssten sie doch gewiss, wo sich dieser alte Freizeitpark befand. Ja, das wäre eine normale, vernünftige Vorgehensweise.
    Dann fiel mir ein, was Hallow über sein kleines Geschenk gesagt hatte. Wieso sollte ich das mit den Gedankenreisen nicht ausprobieren? Was, wenn es sich nicht bloß um eine einmalige Geschichte gehandelt hatte? Es hatte immerhin ein Mal funktioniert, wenn auch eher zufällig. Verweigerte ich mir die Möglichkeit nur, weil Hallow sie vorgeschlagen hatte? Ja, aus diesem Grund mit Sicherheit auch. Mein Versuch, die Erfahrung von vorhin zu wiederholen, würde ihn zweifellos amüsieren. Wahrscheinlich besorgte er sich seinen Kick, indem er mir zuguckte, wie ich kläglich scheiterte. Soziopathen, ob Vampire oder nicht, waren manche Züge gemein. Eigenheiten, die mir allzu bekannt waren.
    Warte mal!
Was wäre, wenn ich in einem kosmischen Strudel zwischen Raum und Zeit landete? Ich wusste zu wenig darüber, wie Vampire Energie manipulierten, als dass ich mich selbst hätte retten können, sollte ich zwischen den Dimensionen stecken bleiben. Unweigerlich dachte ich an eine besonders gruselige
Star-Trek
-Folge, in der ein armer Kerl aufgrund eines Transporterfehlers entsetzlich schrie, während seine Moleküle auseinandergerissen und im Universum verstreut wurden. Manchmal wünschte ich, meine Phantasie wäre nicht ganz so lebhaft. Ich war sicher, dass es schlimmere Wege gab, um dieser irdischen Mühsal zu entkommen, nur fielen mir im Moment keine ein.
    Es wäre ungleich hübscher gewesen, hätte es eine Art Fernsehkulisse gegeben, in die ich hätte hineinmarschieren können: feste Wände und einen Boden, auf dem ich stehen konnte. Nicht zu vergessen: jemand, der für alles verantwortlich war. Sich vorzunehmen, einfach per Blinzeln von einem Ort zum anderen zu wechseln, kam mir vor, als würde ich in einen bodenlosen Abgrund springen und auf das Beste hoffen.
    Trotz meiner rationalen Ängste, was die Überschreitung der allgemeingültigen Realität betraf, wollte meine stimulationsgierige Ader, dass ich zumindest einen Versuch startete. Meine Intuition stimmte kopfnickend zu und segnete das Experiment ab. Andererseits könnte das auch die Stimme meiner Rebellin gewesen sein. Schwer zu sagen. In meiner Psyche herrschte ein solches Gedränge, dass ich nicht mehr sicher war, welcher Teil von mir das Sagen hatte. Aber wer war ich, über solche Winzigkeiten zu debattieren wie meine Moleküle, die in alle Winde verstreut wurden?
    Ich schloss die Augen, stellte mir meinen Lieblingssessel in meinem Wohnzimmer vor und verzog mein Gesicht zu einer Grimasse höchster Konzentration. Nach einigen Sekunden, als die übliche kühle Brise ausgeblieben war, öffnete ich meine Augen wieder. Ich stand immer noch an derselben Stelle, sämtliche Muskeln angespannt, als machte ich mich angriffsbereit.
    Tja, Mist! Ich stellte es offensichtlich falsch an. Wie hatte ich es vorher geschafft? Ich hatte bloß daran denken müssen, wo meine Handtasche und meine Aktentasche lagen, und schon war ich dort gewesen. Ich zwang mich, meine Schultern zu entspannen, drehte meinen Kopf, um auch die Nackenverspannungen zu lösen, und schüttelte meine Hände, damit sie besser durchblutet

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