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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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bestand, dass mein Gehirn ein offenes Buch für ihn darstellte.
    In dem Zimmer sah alles so ziemlich wie bei meinem letzten Aufenthalt hier aus. Devereux war ein begnadeter Künstler, und seine Gemälde füllten sämtliche Wände. Eine Ecke des Zimmers war für seine Künstlermaterialien, leeren Leinwände und Staffeleien mit entstehenden Werken reserviert. Das Porträt, das er von mir gemalt hatte – angeblich vor achthundert Jahren –, hing an prominenter Stelle und wurde von oben und unten angestrahlt. Es befand sich gleich neben dem Porträt seiner Mutter. Sie war längst tot, und dennoch war sie bei einem Ritual erschienen, um mich in der Familie willkommen zu heißen.
    Lange Tische voller Flaschen, Schmuckkartons, Kerzen und New-Age-Accessoires teilten sich die Fläche zwischen dem Künstlerzubehör und dem Bett. Eine wunderschöne große Amethystkugel lag auf einem goldenen Podest bereit, durch die man in die Zukunft sehen konnte. Anscheinend war Devereux ein berühmter Seher. Er hatte mir erzählt, dass er in seltsamen Flaschen Kräuter und andere Zutaten für seine magischen Zauber und Tränke aufbewahrte. Ich hatte anfangs gedacht, er machte Witze und sein Hokuspokus wäre nur ein albernes Hobby, aber von dieser Annahme kurierte er mich schnell. Inzwischen hatte ich Dinge bezeugt, für die ich keine rationale Erklärung hatte. Andererseits konnte ich mir die Existenz von Vampiren ebenso wenig rational erklären.
    Nun schnippte Devereux mit den Fingern, um mehrere Kerzen anzuzünden, trat einen Schritt zurück und beäugte mich mürrisch. »Ich werde eine Lösung für das Problem finden.«
    »Welches Problem?«
    Er ignorierte die Frage. »Wenn meine Vampirkräfte dafür nicht ausreichen, sorge ich für eine magische Lösung.« Mit diesen Worten bewegte er sich auf eine Tür zu, die zu einem Büro führte. »Ich muss in meinen Büchern nachschauen, welcher Zauber geeignet ist.«
    Eilig lief ich zu ihm und versperrte ihm den Weg. »Warte mal, Zuckerschnute! Ich bin nicht hergekommen, um allein hier herumzuhocken, solange du dich mit deinem Abrakadabra-Kram beschäftigst! Das war nicht mein Plan. Eine Frau hat bestimmte Bedürfnisse, klar?« Ich klimperte mit den Wimpern und hoffte, dass mir mein hintergründiges Lächeln gelang. »Setzen wir uns aufs Bett und quatschen ein bisschen.«
    Devereux bedachte mich mit der gebündelten Laserkraft seines Blicks, so dass meine Knie gleich wieder einzuknicken drohten. Ich hielt mir den Kopf fest. »Autsch, verdammt! Hör auf damit! Ich kriege Kopfschmerzen. Wenn mir der Schädel explodiert, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich!«
    Er hob mich in seine Arme. »Eigentlich dürftest du solche starken mentalen Zugriffe gar nicht abwehren können. Hallow muss in deine Träumen eingedrungen sein, um eine Blockade dieser Dichte zu schaffen. Nachdem ich gestern ging, habe ich dein Haus mit jedem erdenklichen Schutzzauber belegt, also weiß ich, dass er dich dort nicht erreichen konnte. Und ich hatte dir gesagt, du sollst das Haus nicht verlassen, also hättest du sicher sein müssen.« Er ging zum Bett hinüber und legte mich auf den bunten Überwurf. Dann setzte er sich auf die Bettkante und zog seine Stiefel aus, ehe er sich neben mich hockte.
    Ich lächelte noch breiter und rutschte zur Seite, damit er sich neben mich setzen konnte. Mit einer Hand strich ich über seinen lederverhüllten Schenkel gen Norden. »So ist es schon viel besser. Weniger reden, mehr Spaß.«
    Er blickte mich mit hochgezogener Braue an. »Victoria und Nigel haben recht. Du benimmst dich wirklich wie ein hormongeplagter Teenager. Irgendwie hat Hallow es geschafft, dich zu kontrollieren. Ich muss einen Weg finden, gegen seinen Einfluss zu wirken, und das schnell, denn ich fürchte um deine Sicherheit. Dieses neue Verhalten, das du an den Tag legst, ist gedankenlos und gefährlich. Genau wie der, der dich kontaminiert hat.«
    Welches neue Verhalten? Mich kontaminiert? Hormongeplagter Teenager?
    Meine Finger griffen nach dem Reißverschluss seiner Hose, und ich fing eben erst an, es Devereux sehr viel bequemer zu machen, als er meine Hand packte und sie von seinem Schritt schob. »Nein! Wir haben Wichtiges zu besprechen. Die privaten Vergnügungen können warten. Erzähl mir, was du von den letzten vierundzwanzig Stunden in Erinnerung hast.«
    Ich machte einen übertriebenen Schmollmund, der meinem untoten Richter und Henker jedoch keinerlei Reaktion entlockte. »Ich erinnere mich an gar

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