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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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versuchte, mich aufzusetzen. »Wieso steht ihr alle um mich herum?«
    Devereux’ Hand an meiner Schulter drückte mich auf den Boden. »Nein, meine Liebste, beweg dich nicht! Mein Blut hat eine stark betäubende Wirkung. Du warst bewusstlos. Wie wir inzwischen herausgefunden haben, ist die Lage weit übler, als ich befürchtet hatte. Von mir zu trinken, hat Hallows Einfluss auf dich noch vergrößert. Wir versuchen, einige der psychischen Fühler, mit denen er deine Aura durchdrungen hat, zu entfernen. Der Wahnsinnige ist so mächtig, wie ich es mir nie vorgestellt hatte. Ich habe sämtliche Meistervampire, Heiler und Zauberer zu Hilfe gerufen, die ich erreichen konnte. Sie treffen nach und nach ein, und wir werden die Nacht durcharbeiten. Ich lasse nicht zu, dass er dich bekommt!«
    »Mich bekommt? Was ist passiert? Warum fühle ich mich so furchtbar? Ich habe dein Blut getrunken?« Meine Stimme klang schwach.
    »Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?«, fragte er stirnrunzelnd.
    Mein Kopf war wie Watte, aber ich strengte mich an, mich zu konzentrieren. »Ich war zu Hause und wollte Papierkram erledigen. Ich hatte beschlossen, einen ruhigen Abend zu verbringen. Wie bin ich ins ›Crypt‹ gekommen?« Ich sah wieder nach unten. »Wo sind meine Sachen?«
    Die Zärtlichkeit, mit der Devereux mich betrachtete, machte mir Angst. Es war beinahe, als würde er mich bedauern oder zumindest vermeiden, mir etwas Unangenehmes zu sagen, das ich unbedingt wissen sollte.
    Panik überwältigte mich, und ich wollte mich seiner Hand entwinden. »Warum siehst du mich so an? Erzähl mir, was passiert ist! Sterbe ich?«
    Er lächelte sanft und strich über mein Haar. »Nein, du stirbst nicht. Ich erlaube nicht, dass dir Schlimmes zustößt. Aber die Situation ist ernst, und es wäre das Beste, wenn du noch ein paar Stunden weiterschläfst.«
    Was meinte er mit
noch
ein paar Stunden? Hieß das, ich hatte bereits Stunden geschlafen? Ich öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, und sah ihm in die Augen. Das wunderschöne Blaugrün verwirbelte zu einem hypnotischen Muster, und ich dämmerte weg.
     
    Ich stehe in einer diesigen, surrealen, sonnenuntergangsgefärbten Landschaft, in einem weißen Gebäude mit vielen Säulen hoch auf einem Berg. Eine duftende Brise weht durch den offenen Bau, die mir mein dünnes weißes Gewand an den Körper schmiegt. Ich blicke zum weiten Horizont hinauf, fasziniert von der unwirklichen, magischen Aussicht, und atme die erlesene Luft ein. Wie leicht sich alles anfühlt! So … frei.
    Als ich eine Präsenz spüre, wende ich meinen Blick von der atemberaubenden Landschaft zu der gutaussehenden Gestalt, die an einer der Säulen lehnt.
    »Ah, da bist du ja, Doktor! Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich die ganzen Zauber und Beschwörungsformeln deines Retters durchdrungen hatte. Ehrlich gesagt entpuppt sich dieses Abenteuer als ungleich aufregender, als ich dachte. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Devereux inzwischen solche Macht besitzt. Welches Geschenk für mich, einen Vampir seines Ranges schlagen zu dürfen! Es ist ein Jammer, dass ich nicht kam, um ihn zu ernten!«
    »Hallow? Wo bin ich?«
    Er schlendert lächelnd auf mich zu. Sein langes Haar fächert sich im Wind. »Auf dem Olymp natürlich, der Heimstatt der Götter – oder zumindest eines Gottes.«
    »Du bist ein Gott?«
    Sein Lächeln wird strahlender. »Unvermeidlicherweise.«
    »Warum bin ich hier?«
    Er umkreist mich. »Ich bereite dich vor, meine nächste
Lýtle
zu sein.
«
    Ängstlich drehe ich mich mit ihm. »Deine was?«
    »Lýtle.
Das ist ein altenglisches Wort. Übersetzt heißt es ›weiblicher Sklave‹, aber ich verlieh ihm im Laufe der Jahrhunderte eine sehr viel größere Bedeutung.
«
    Ich schüttle den Kopf. »Das kann nicht sein. Ich werde niemandes Sklavin! Dies ist eine Sinnestäuschung, ein Traum, stimmt’s?«
    Er bleibt vor mir stehen. »Sagen wir, es ist eine Traumdimension. Die richtige Erklärung würde zu viele Fragen aufwerfen, und ich muss dich in deinen Körper zurückbringen, bevor du dich zu sehr an diese Realität bindest. Die Zeit deines Übergangs ist noch nicht gekommen, aber ich konnte nicht widerstehen, allen zu zeigen, dass du mein bist, nur um die Zauberer zu verwirren. Und wo wir gerade von deinem Ritter in schimmernder Rüstung sprechen: Ich habe deine Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit maskiert. Er wird sie nicht fühlen können, solange du nicht an sie denkst.«
    Er tritt näher, zieht mich an

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