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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Dann schürzte sie die Lippen und sah zu Tom. »Dr. Radcliffe, würden Sie den Wachen an der Tür bitte sagen, dass wir menschliches Essen und Trinken brauchen? Und bitten Sie eine von ihnen, mit Ihnen nach oben zu gehen und alles zu holen.«
    Tom reckte die Nase in die Luft. »Sie erteilen hier keine Befehle! Warum gehen
Sie
nicht?«
    Victoria blickte erst zu mir, dann zu Tom. Ich verstand ihre stumme Botschaft. »Bitte, Tom, tu es für mich! Ich bin am Verdursten.« Dazu schenkte ich ihm meinen besten Welpen-Bettelblick.
    »Ja, klar! Glaub bloß nicht, dass ich dir das abkaufe! Ich weiß, dass ihr über mich reden wollt, solange ich weg bin. Aber das kenne ich ja schon. Ich wecke oft Eifersucht.« Mit diesen Worten stampfte er zur Tür.
    Victorias Miene gab mir eine ziemlich klare Vorstellung davon, was ihr auf der Zunge lag; deshalb kam ich ihr zuvor. »Ja, ich weiß, er ist ein Arsch. Ein unausstehlicher Egomane. Aber ob du es glaubst oder nicht: Wir kennen uns so lange, dass er mein ältester Freund ist. Genau genommen ist er für mich das, was einem Bruder am nächsten kommt – na gut, okay, eher wohl einem Cousin dritten Grades, der mich jederzeit für einen Schuss Botox in die Sklaverei verkaufen würde. Trotzdem, lass uns beide für den Moment so tun, als wäre er nicht der größte Blödmann im Universum.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dennoch, Kismet, ich begreif’s nicht. Wie konntest du mit jemandem wie Tom zusammenleben? Ich meine, er sieht ja gut aus, aber hat er dich nicht in den Wahnsinn getrieben?«
    Ich musste nur einen Moment überlegen, dann grinste ich. »Doch, hat er. Tja, ich lernte ihn kennen, als ich noch studierte. Ich war jung, unsicher und schüchtern. Er galt damals schon als Wunderkind – der Sunnyboy der psychologischen Fakultät. Ich war erschrocken und geschmeichelt, weil er mich bemerkte. Er war bei allen beliebt. Die meiste Zeit bin ich nur hinter ihm her gezockelt und ließ zu, dass sein Leben zu meinem wurde. Es dauerte, bis mir klar wurde, wie leer die Beziehung war. Aber es war nicht seine Arroganz, die uns auseinanderbrachte, sondern seine Untreue. Er konnte eben keinem strammen Busen widerstehen.« Ich lachte. »Nachdem wir uns getrennt hatten und ich nicht mehr tat, als würde ich nicht sehen, was für alle offensichtlich war, fing ich wirklich an, Gefallen an ihm zu finden – größtenteils. Wenn wir allein sind, ist er nicht annähernd so schlimm wie in Gegenwart anderer. Vielleicht glaubt er, bei mir würde sich das Auftrumpfen nicht lohnen. Manchmal kann er richtig witzig sein. Aber solltest du ihm jemals verraten, dass ich das gesagt habe, sperre ich dich mit ihm zusammen in ein Zimmer!«
    Wir lachten beide, wurden jedoch gleich wieder ernst. »Okay, was hast du mir nicht erzählt?«
    Victoria zog sich einen Stuhl neben das Bett und setzte sich. »Wir beide wissen, dass Devereux – entzückende Seele, die er ist – eine gewisse Neigung zur Überheblichkeit hat. Er käme nie auf den Gedanken, seine Ansichten könnten keine universelle Gültigkeit besitzen. Er ist überzeugt, dass Hallows einzige Kommunikation mit dir in deinen Träumen stattfand.«
    Ich nickte, denn mir fiel die Szene auf dem Berg ein. »Hallow
war
in meinen Träumen.«
    Die Hände im Schoß faltend, sah Victoria mich an. »Ich kann deinen Geist nicht so lesen wie Devereux, aber ich verfüge über einige hellseherische Fähigkeiten, und meine stärkste Gabe ist dieselbe wie deine: der sechste Sinn. Ich weiß Dinge einfach. Und manchmal bin ich hellsichtig. Deshalb ist mir bewusst, dass du noch anderen Kontakt zu Hallow hattest als den in deinen Träumen. Ich sah dich auf einer Bühne mit ihm, ihr beide voller Blut. Dann sah ich ihn in deinem Haus. Ich habe beobachtet, wie er dich biss.« Sie zögerte nachdenklich. »Dieser Teil war sexuell aufgeladen. Trotz allem, was Devereux denken mag, scheint Hallow unbegrenzten Zugang zu dir zu haben, egal, wie viele magische Flüche oder Vampirzauber um dich herum existieren. Erinnerst du dich an irgendetwas von dem, was ich beschrieben habe?«
    Ich starrte sie an. Die Bühne war wahrscheinlich diejenige in dem Freizeitpark. Daran erinnerte ich mich auf jeden Fall. Wie hätte ich vergessen können, einen Mord mitangesehen zu haben? Aber was ihn in meinem Haus betraf, musste ich passen.
    »Ja.« Ich benetzte meine sehr trockenen Lippen. Vor Angst krampfte sich mein Magen zusammen, und ich konnte Victoria nicht in die

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