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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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auf das Pentagramm, und Devereux’ Stimme flüsterte in meinen Gedanken: »Dieser Anhänger dient deinem Schutz. Du darfst ihn niemals abnehmen.«
    Was zum Teufel …?
    Ich sah mich um in der Erwartung, er würde auftauchen, aber es passierte gar nichts. Ich hatte gedacht, Vampire könnten nicht ins Sonnenlicht gehen, woher war also die Stimme gekommen? Andererseits – nach dem, was ich schon gesehen hatte, konnte ich auch bezeugen, dass es keinen Regelkatalog für das gab, was Meister Devereux tun konnte oder auch nicht.
    Ich hob die Kette ein zweites Mal über meinen Kopf, und in dem Sekundenbruchteil, den ich dazu brauchte, kehrte das Pentagramm an seinen Platz zwischen meinen Brüsten zurück.
    Die gleichen Worte wie zuvor trieben mir durchs Hirn. »Dieser Anhänger dient deinem Schutz. Du darfst ihn niemals abnehmen.«
    Allem Anschein nach hatte Devereux diese Mitteilung irgendwie in den Anhänger programmiert, und jetzt lief sie ab, sobald das Ding den Kontakt mit meiner Haut verlor.
    Ach, zum Teufel damit! Dann würde ich das verdammte Collier eben anbehalten. Es war einfach nur eine weitere Methode, wie Devereux versuchte, sich in mein Leben zu drängen, und ich würde der Sache keine Sekunde mehr Aufmerksamkeit schenken, als ich unbedingt musste.
    Ich brachte meine Haarwäsche zu Ende, wickelte mich in ein Handtuch und stieg aus der Wanne.
    Das Handy klingelte. Es war Midnight, die anrief, um einen Termin auszumachen.
    Wir beschlossen, uns in einer Stunde in meiner Praxis zu treffen, was mir genug Zeit ließ, um mich anzuziehen und etwas zu essen. Mein leerer Magen hallte wie eine verlassene Höhle.
    Als ich wenig später nach Hand- und Aktentasche griff und gerade aus dem Haus gehen wollte, klingelte mein Handy wieder. Dieses Mal war es Alan. Er hörte sich entschieden robuster an als zuvor und hatte auch seine übliche Dreistigkeit wiedergefunden.
    Jedenfalls verlor er keine Zeit.
    »Sag mal, habe ich mir etwas eingebildet, oder hat Devereux dir da einen ausgesprochen leidenschaftlichen Kuss verpasst, als ich gestern bei dir war?«
    »Äh, ja, ich glaube, ich erinnere mich an so etwas in dieser Art.«
    »Willst du mir vielleicht erzählen, was da los ist?«
    »Nein.«
    »Was?!«
    »Ich meine damit nicht ›Nein, ich will es dir nicht erzählen‹. Ich meine damit, nicht gerade jetzt. Ich bin unterwegs in die Praxis zu einem Termin. Außerdem bin ich im Moment ziemlich erledigt, was das Nachdenken und Reden über das ganze merkwürdige Zeug angeht, das in letzter Zeit passiert ist. Keine Reserven mehr. Können wir später darüber sprechen?«
    Pause. »Klar. Ich dachte einfach, dass es da vielleicht Möglichkeiten gäbe mit dir und mir, aber nach dem, was ich gesehen habe, weiß ich’s einfach nicht mehr. Was meinst du? Gibt es da Möglichkeiten?«
    Oh, verdammt! Das ist genau das chaotische Zeug, über das ich nicht reden will. Das Zeug, von dem ich sowieso keine Ahnung habe
.
    Ich konnte die Ungeduld und Frustration nicht vollständig aus meiner Stimme fernhalten.
    Ich ging im Zimmer auf und ab. »Darf ich schwafeln und für den Moment einfach sagen, dass ich ziemlich durcheinander bin? Dass ich gerade jetzt kaum meinen eigenen Namen weiß, ganz zu schweigen von dem, was in meinem Liebesleben los ist? Ganz im Ernst, können wir an diesem Punkt ein Lesezeichen in diese Diskussion einlegen?«
    Entweder beschloss er, mir den Gefallen zu tun, oder er begriff wirklich, was ich da sagte. Oder vielleicht war es ihm so wichtig nun auch wieder nicht.
    »Keine Frage. Bei mir ist es auch noch ziemlich chaotisch. Es gibt ein paar Hinweise im Mordfall Emerald Addison, und ich weiß nicht, wann ich wieder einen Moment Ruhe habe. Ich lasse mich von einem Streifenwagen bei dir vorbeifahren und nehme mein Auto mit. Die Klamotten hole ich ein andermal ab. Ich bin da, wenn du dich melden willst – jetzt bist du an der Reihe.«
    Ich nickte, bevor mir einfiel, dass er mich nicht sehen konnte. »Danke. Ich melde mich.«
    Mit dem Gefühl, gerade einer Kugel ausgewichen zu sein, zwang ich mich zur Ruhe.
    Dann warf ich einen weiteren Blick zum vorderen Fenster hinaus, um mich zu vergewissern, dass draußen keine Presseleute auf der Lauer lagen, entdeckte niemanden und ging in die Garage hinüber. Ich fuhr sehr vorsichtig auf die Straße hinaus und in die Stadt, wobei ich ständig in den Rückspiegel sah, um zu überprüfen, ob sich irgendjemand für meinen Aufenthaltsort interessierte. Allem Anschein nach war ich inzwischen

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