Kismet Knight
stattgefunden hatte. Dass ich fast das Abendessen für einen wahnsinnigen vampirischen Eiferer abgegeben hätte.
Wie kommt es, dass Brother Luther eiternde Wunden am Körper hat? Warum heilt sein Körper sie nicht augenblicklich? Warum bin ich nie auf den Gedanken gekommen, dass er selbst ein Vampir sein könnte? Nicht sehr helle, Kismet!
Nichtsdestoweniger – mein Wohnzimmerfußboden war voller Blut.
Eine verwüstete Praxis und ein Wohnzimmer, das roch wie eine gebrauchte Damenbinde.
Luna stand mit einer fließenden Bewegung auf und klopfte sich den Staub von ihrem schwarzen Ensemble.
Ich rappelte mich ebenfalls auf, was bei mir nicht annähernd so elegant aussah, und stellte fest, dass sämtliche Vampire im Raum mich anstarrten.
Ich befand mich in einem Zimmer voller Vampire. Bluttrinker. Kinder der Nacht.
Oh, Mist!
Was macht man, wenn man das Wohnzimmer voller Vampire hat?
Ich kann ihnen schlecht Kaffee und Bagels anbieten. Soll ich sie fragen, ob sie meine Dusche benutzen wollen? Meine Waschmaschine? Sollte ich mir als Zeichen der Gastfreundschaft eine Ader öffnen?
Das Problem wurde für mich gelöst, als einer von ihnen – der große Mann, an dem der verrückte Vampir gesaugt hatte – auf mich zukam, sich verneigte und sagte: »Wir dienen dem Meister. Wir werden uns draußen verbergen und bis zum Sonnenaufgang über dich wachen.«
Er hob die Hand zu einer »Kommt schon«-Geste, und ein Dutzend Untote strömte durch meine zertrümmerte Haustür ins Freie hinaus.
Luna musterte mein verwüstetes Wohnzimmer und fragte: »Willst du hierbleiben? Oder würdest du den Rest der Nacht vielleicht lieber im
Crypt
verbringen?«
Ich hatte wie auf Autopilot bereits damit begonnen, die Papiere und Bücher einzusammeln, die von meinem Schreibtisch gefallen waren. Ich war emotional zu erschöpft, um mich mit Lunas Sticheleien zu befassen.
Wenn irgendjemand eine Psychotherapie hätte brauchen können, dann war es fraglos sie. Ärger und Feindseligkeit strömten von ihr aus wie Wellen. Nur gut, dass es Verbote gab, was die therapeutische Arbeit mit persönlichen Bekannten anging – aber selbst wenn es keine gegeben hätte, hätte ich lieber Gift genommen, bevor ich sie als Patientin angenommen hätte. Halt, Moment! Schlecht gewähltes Bild. Wahrscheinlich hätte ich Gift genommen,
nachdem
ich sie als Patientin angenommen hatte.
Ich seufzte, und meine Stimme klang wackelig, als ich antwortete. »Ich bleibe hier. Oben ist ja kein Blut, und ich brauche eine Dusche.«
»Dann bleibe ich auch. Devereux würde mich pfählen, wenn ich dich heute Nacht allein ließe.«
Na fantastisch!
Sie ging zur Küchentür und sah sich um.
»Wo hast du Waschmaschine und Trockner stehen?«
Ich zeigte hinüber.
Ich bückte mich nach dem nächste Stoß Papiere, und als ich mich umdrehte, um mich zu überzeugen, dass Luna mit der Waschmaschine zurechtkam, ging sie gerade ins Wohnzimmer zurück, splitternackt und die Hände in ihre Hüften gestemmt.
»Ist es dir recht, wenn ich als Erste dusche, während du hier unten noch aufräumst?«
»Äh, nur zu! Schon in Ordnung. Fühl dich wie zu Hause!«
Und es wird immer noch abgedrehter
.
Ich hörte das leise Knackgeräusch, das mir mitteilte, dass irgendein Vampir gerade unangekündigt gekommen oder gegangen war, und dann das Geräusch der aufgedrehten Dusche.
Was hatten diese ganzen Vampire eigentlich für einen Tick mit der Nacktheit? Musste man nackt sein, um ihrem Club beizutreten, oder was?
Menschen mit seelischen Störungen versuchen manchmal, die Beschämungen ihrer Kindheit zu bewältigen, indem sie sich nackt zeigen und sexuell aggressiv werden. Masturbation als Methode der Selbstberuhigung und Stressbewältigung war vollkommen normal. Damit hatte ich keinerlei Problem.
Und prüde war ich auch nicht. Auch ich hatte gelegentlich meine Zeit in den Umkleideräumen irgendwelcher Fitnessclubs verbracht und dort mit anderen nackten Frauen geschwatzt.Aber eine nackte Vampirin mit dem Körper eines silikonverstärkten Supermodels, die sich gelassen meine Küche zu eigen machte – das stellte meine Unverkrampftheit dann doch auf die Probe.
Es war nur natürlich, Neugier angesichts eines so perfekten Körpers zu empfinden, aber sie offen anzustieren kam natürlich nicht in Frage. Andererseits – was sollte ich mir eigentlich sonst ansehen, während ich gerade mit ihr redete?
Ich fragte mich, wie oft Devereux sie schon nackt gesehen hatte.
Himmeldonnerwetter! Zusammen würden sie
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