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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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vor ihm zu stehen, wenn dieser Punkt erreicht war.
    Ich ließ mich auf den Boden fallen, kroch in Richtung Haustür, so schnell Hände und Knie mich vorwärtsbrachten, und zuckte zusammen, als ich seinen orgiastischen Aufschrei hörte. Es klang eher nach Schmerzen als nach Lust, und gleich darauf spürte ich, wie ich am Bund meiner orangefarbenen Hose gepackt und hochgezogen wurde.
    Das scheußliche Lachen spülte wieder über mich hinweg, und ich fragte mich gerade, ob mein Tod schnell und schmerzlosoder langwierig und qualvoll ausfallen würde, als die Haustür aufsprang und eine ganze Schar Vampire ins Zimmer geströmt kam.
    Mehrere von ihnen stürzten sich auf meinen Besucher, und ich flog gegen die Wand, wo ich benommen sitzen blieb und zusah, wie die Mitglieder meiner vampirischen Eingreiftruppe durch die Gegend geschleudert wurden wie Stoffpuppen.
    Was zum Teufel ist hier los? Ist er so eine Art vampirischer Dämon?
    Brother Luther – wenn er denn Brother Luther war – schien Vampire ebenso wie Menschen mit Gedankenkraft beherrschen zu können, aber es waren zu viele für ihn. Oder vielleicht hatte er auch einfach das Interesse verloren – denn er schleuderte einen großen Vampir von sich, an dessen Hals er gesogen hatte, richtete seine roten Augen auf mich und kreischte: »Bald!«
    Entweder verschwand er gleich darauf, oder er konnte sich so schnell bewegen, dass ich ihn nicht gehen sah, aber in einem Moment war er da und im nächsten keine Spur mehr von ihm zu sehen.
    Die Vampire lagen überall im Zimmer verstreut wie Kegel nach einem gelungenen Wurf.
    Das Schweigen wurde erst gebrochen, als eine tiefe Männerstimme schnauzte: »Mach, dass du von mir runterkommst!«, und ein kleiner rundlicher Mann hastig aufsprang.
    Ich erkannte keinen meiner blutüberströmten Krieger mit einer einzigen Ausnahme – und die Ausnahme war die letzte Person, die ich zu sehen erwartet hätte.
    Immer noch unter Schock kroch ich zu einer Frau hinüber, die zwischen Wohnzimmer und Küche auf dem Boden lag. Ihr langes schwarzes Haar war verklebt von dem Blut, das aus mehreren Kopfwunden sickerte, und über ihrer linken Brust klafftenzwei große Löcher, wo Reißzähne ihre Haut aufgerissen hatten. Die Wunden begannen bereits zu heilen.
    »Luna? Bist du das?«
    »Nein, es ist die Avondame. Bist du immer so begriffsstutzig?«
    »Was machst du hier?«
    »Dir den unwichtigen Arsch retten, das mache ich hier.«
    Ich nickte und schob ihr eine lange Haarsträhne aus dem missgelaunten Gesicht. »Glaub mir, ich weiß es zu schätzen, aber woher habt ihr gewusst, dass … wer das auch war … hier war?«
    Sie schlug meine Hand zur Seite. »Devereux rechnete damit, dass es heute Nacht Ärger geben würde, und hat mich geschickt, damit ich dein Haus bewache. Er sagte, ich solle Verstärkung mitnehmen, nur zur Sicherheit. Ich habe gedacht, er wäre übervorsichtig wegen seiner komischen Vorliebe für dich, also ging ich allein, hing draußen herum und sah durch die Fenster herein. Ich habe den Widerling hereinkommen sehen und die anderen alarmiert, und der Rest ist Geschichte.«
    Sie setzte sich auf.
    Ich versuchte, ihr zu helfen; sie schlug meine Hand zum zweiten Mal beiseite.
    »Wer ist der Typ? Oder besser ausgedrückt:
Was
ist der Typ?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich weiß auch nicht, er war dein Herrenbesuch, nicht meiner. Aber Devereux reißt ihm den Arsch auf. Ich hoffe, ich darf zusehen!«
    »Aber wie hat er es fertiggebracht, dich und alle anderen Vampire zu kontrollieren? Ich dachte, diese Fähigkeit zur Bewusstseinskontrolle würde nur bei Menschen funktionieren?«
    Sie nickte und tippte sich dabei nachdenklich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn.
    »In der Regel klappt es wirklich nur bei Menschen. Es brauchtschon einen wahnsinnig mächtigen Vampir, um die Gedanken anderer Vampire zu beherrschen. Der Einzige, den ich das jemals machen sah, ist Devereux. Er rastet todsicher aus.
    Ganz egal, wer der Kerl mit dem Steifen war – er findet demnächst heraus, was mit Vampiren passiert, die sich am Besitz des Meisters vergreifen.«
    Besitz?
    Ich war viel zu erschöpft und traumatisiert, um mich hier auf eine Diskussion einzulassen, aber Devereux und ich würden uns ganz entschieden auf ein paar Dinge verständigen müssen.
    Während der kurzen Unterhaltung waren die Wunden an sämtlichen Vampirkörpern bereits verheilt. Wäre das Blut überall am Fußboden nicht gewesen, wäre man nie auf den Gedanken gekommen, dass hier ein Kampf

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