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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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und nahm mir dann das Telefon vor, um meine Nachrichten abzuhören. Eine Stimme vom Band teilte mir mit, dass der Speicher für Nachrichten ausgeschöpft war und ich ein paar davon würde löschen müssen, bevor neue Mitteilungenaufgezeichnet werden konnten. Ich wusste nicht einmal, wo die Obergrenze lag, aber ganz offensichtlich hatte ich sie überschritten.
    Ich hörte mir die ersten paar Sekunden mehrerer Nachrichten an, hob alles auf, was von Patienten oder potenziellen Patienten stammte, löschte alles, was mir Medienleute hinterlassen hatten, und dann hörte ich die reizend sinnliche Stimme von Vaughan dem Chiropraktiker, der irgendetwas über unsere Verabredung heute Abend zu sagen hatte.
    Mist!
    Das hatte ich vollkommen vergessen. Es kam mir vor, als wäre es Wochen her, seit ich die Verabredung getroffen hatte – damals, als noch kein einziger anderer Mann am Horizont zu sehen gewesen war –, und jetzt konnte ich mir nicht einmal vorstellen, wie ich es anstellen sollte, sie einzuhalten. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr dieselbe Person zu sein. Aber als ich mir den Rest der Nachricht anhörte, teilte er mir mit, dass er meine Geschichte in den Frühnachrichten gesehen hatte, dass er hoffte, mit mir wäre alles in Ordnung, und dass die Verabredung selbstverständlich verschoben werden musste – aber würde ich ihn bitte anrufen und ihn wissen lassen, dass ich am Leben und gesund war? Geradezu niedlich. Ich machte mir eine Notiz auf der Tafel an der Küchenwand; ich würde ihn später anrufen.
    Bei dem Geräusch nackter Füße, die in die Küche getappt kamen, drehte ich mich in der Erwartung um, einen köstlich nackten Mann zu sehen, und stattdessen brach ich in Gelächter aus. Alan musste sich in meinem Schrank umgesehen haben; er hatte eine alte zerrissene rosa Gymnastikhose gefunden, deren Beine bei ihm auf Wadenhöhe endeten und die an ihm saß wie eine zweite Haut, und dazu ein sehr kleines und enges T-Shirt mit der Aufschrift »Woman Power!«. Und obwohl er absolutgrotesk hätte aussehen sollen, konnte ich mich nur mit Mühe davon abhalten, mich auf ihn zu stürzen und zu Ende zu bringen, was wir vorhin begonnen hatten.
    Er lächelte über meine Reaktion und stolzierte einmal im Kreis herum, damit ich den spektakulären Anblick von allen Seiten würdigen konnte.
    »Ich wollte nichts anziehen, was ich komplett zerdehne, und ich nehme einmal an, dir liegt an denen hier vielleicht nicht so sehr viel. Außerdem sehe ich in Rosa fantastisch aus.«
    »Ich glaube, du siehst wahrscheinlich in so ziemlich allem fantastisch aus.«
Ganz zu schweigen von in gar nichts
.
    Er zwinkerte ein Mal langsam und kam dann zu mir herüber; sein Gesichtsausdruck war ernst. »Danke. Ich glaube, das war wirklich so gemeint.«
    Die Nähe seines Körpers und die plötzliche Intimität überraschten mich, und ich hatte das Gefühl, zu einer Pfütze zu zerfließen. Ich lehnte mich an die Anrichte und räusperte mich. »Natürlich war es das.«
    Wir starrten einander sekundenlang an, dann zwang ich mich dazu, den Blick abzuwenden. So wunderbar es gewesen wäre, in mein Schlafzimmer zurückzukehren und den Rest des Nachmittags mit der Erkundung unserer jeweiligen erogenen Zonen zu verbringen – der Schock und die Verwirrung des Vormittags waren bei mir abgeklungen, und jetzt meldete sich die Erschöpfung. Und es wurde Zeit, sich all den Dingen zu stellen, über die ich lieber nicht nachgedacht hätte.
    Mein Magen knurrte. »Hast du genauso viel Hunger wie ich?«
    Er lächelte.
    »Auf Essen meine ich?«
    »Ja, habe ich tatsächlich. Sollen wir irgendetwas bringenlassen? Was soll es sein? Pizza? Chinesisch? Mexikanisch? Damenwahl.«
    »Wie soll der Bringdienst durch die Reportermeute da draußen kommen?«
    »Ich rufe an und bitte darum, dass ein Polizist ihn bis zur Haustür bringt«, überlegte Alan.
    Nachdem das Essen bestellt war, sagte er: »Ich schmeiße mein dreckiges Zeug in die Waschmaschine, und dann müssen wir uns unterhalten. Dir ist gestern Nacht irgendetwas Traumatisches passiert. Du bist offensichtlich nicht aus eigenem Antrieb verschwunden, und ich will jedes Detail hören – ganz gleich, wie nebensächlich es aussieht!« Er zögerte ein paar Sekunden lang. »Und außerdem muss ich dir etwas erzählen.«
    Etwas an seinem Tonfall teilte mir mit, dass die Neuigkeit mir nicht gefallen würde, und ungeduldig, wie ich bin, folgte ich ihm zur Waschmaschine.
    »Was musst du mir erzählen?«
    »Einen Moment.«
    Ich

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