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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Nacht passiert?«
    Er streckte seine langen rosa bekleideten Beine aus und legte die gekreuzten Knöchel auf den Sofatisch, und ich rollte mich mit hochgezogenen Füßen in der Sofaecke zusammen.
    »Na ja, nachdem ich dich im Club gesehen und wir uns wieder getrennt hatten, um Tom zu suchen … Moment mal, dabei fällt mir etwas ein: Du hast mich angelogen! Du hast gesagt, du würdest mir suchen helfen, und dann habe ich gesehen, wie du durch die Kellertür gerannt bist. Wie soll ich dir eigentlich vertrauen können, wenn du mich anlügst? Und woher soll ich wissen, dass du bei anderen Dingen nicht auch lügst?«
    Er studierte den Teppich und schüttelte den Kopf. »Prügel mich! Ich verdien’s.« Er sah wieder auf, musterte mich unter unfair langen Wimpern hervor und grinste. »Es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe. Aber du musst eins über mich wissen: Mein Beruf ist mir sehr wichtig, und es lag einfach nicht im Bereich des Möglichen, dass ich mich auf die Suche nach Tom mache, statt erst einmal herauszufinden, was bei den Vampiren im Keller los war. Das gehört bei zwanghaften Typen wie mir ganz einfach dazu.«
    Ich runzelte die Stirn, aber zugleich musste ich mir eingestehen,dass ich sehr gut nachvollziehen konnte, was er da sagte. Meine eigene Wissbegier hat mich schon in mehr heikle Situationen gebracht, als ich zählen kann.
    »Und was war nun mit den Vampiren im Keller los? Warum die Schlägerei? Nach dem, was ich gesehen habe, war das ein Blutbad – da rede noch einer von
Nacht der lebenden Toten!
«
    Er rutschte aufgeregt bis an die Vorderkante des Sofas, um seine Geschichte loszuwerden.
    »Als ich dort unten auftauchte, hatte die Sache sich schon etwas beruhigt, und die Eindringlinge waren weg. Nach allem, was ich mitbekam, gibt es Vampire, die Devereux’ Herrschaft über seinen Zirkel nicht anerkennen. Bryce – der, von dem wir schon geredet haben – ist entschlossen, Devereux zu stürzen. Er scheint das alles sehr persönlich zu nehmen. Die beiden haben ganz entschieden irgendetwas miteinander abzumachen. Bryce und seine Leute bedrohten die Frau, die seinen Club leitet, weil sie wussten, dass sie Devereux damit ärgern können, und damit fing der Spaß an. Der Raum hat vielleicht ausgesehen, nachdem es vorbei war …«
    Ich verzog das Gesicht. »Oh ja! Ich habe da irgendwelche Körperflüssigkeiten durch die Türöffnung fließen sehen.«
    Er nickte. »Vampirkörper heilen sehr schnell – sogar die übelsten Verletzungen haben sich innerhalb von ein paar Minuten geschlossen. Wäre nicht überall Blut gewesen, wäre niemand darauf gekommen, dass da drin ein Vampirkrieg stattgefunden hatte.«
    »Und was hast du gemacht? Dich mitten reingestürzt und angefangen auszuteilen? Bist du lebensmüde?!«
    Er lachte. »Nein. Ich bin unternehmungslustig. Ich bin mutig. Ich bin hartnäckig. Aber ich bin nicht dumm. Außerdem weiß ich von meiner vampirischen Informationsquelle Ian – duweißt schon, mein Kontaktmann –, dass ein Vampir, der Blut verloren hat, sich als Allererstes nach einem Spender umsieht. Ich hatte keine Lust, für irgendjemanden das Abendessen abzugeben, also habe ich mich aus allem herausgehalten, bis Devereux allein war.«
    Ein kleiner Stromschlag schien durch mich hindurchzugehen. »Du hast mit Devereux gesprochen?«
    Alan wollte gerade antworten, als jemand an der Tür klingelte. Ich ging hin und sah durch den Türspion, um mich zu vergewissern, dass der Besucher willkommen war. Er war sogar mehr als willkommen. Er brachte Essen – Essen mit Polizeischutz. Ich öffnete die Tür einen Spalt weit, reichte das Geld für das Essen zusammen mit einem großzügigen Trinkgeld hinaus, packte die Tüte, bedankte mich und schloss die Tür wieder ab. Dann trug ich den Sack mit chinesischem Essen zum Küchentisch.
    »Willst du mit dem Rest der Geschichte warten, bis du gegessen hast, oder kannst du weitermachen?«, fragte Alan.
    Der Geruch des Essens machte mich fast rasend, und ich bewegte mich im Rekordtempo durch die Küche, um Teller, Gläser und Besteck zu besorgen. »Ich kann beim Essen reden. Wow, du hast wirklich eine Menge bestellt!«
    »Was denn, hättest du auch etwas gewollt?« Er lachte.
    »Wahnsinnig komisch!«
    Ich öffnete eine neue Weinflasche und goss jedem von uns ein Glas ein.
    Dann setzten wir uns an den Tisch und stürzten uns auf das Essen. Keiner von uns hätte bei dieser Mahlzeit irgendwelche Preise für unsere Tischmanieren gewonnen. Das Essen war fantastisch,

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