Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
Vom Netzwerk:
der in meinem Haus gestrandet und mir ausgeliefert ist. Und wer hat doch gleich gesagt, Träume würden nicht wahr?« Ich lachte. »Natürlich. Meine Haushaltsgeräte stehen dir zur Verfügung. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.« Ich hob suggestiv die Brauen.
    »Na ja, es ist vielleicht das Mindeste, aber mit Sicherheit nicht alles, was du tun kannst …«
    Ich lächelte ihm zu. »Darüber werden wir uns unterhalten müssen. Ich gehe lieber hinunter.« Ich küsste ihn noch einmal, griff nach der Tüte und schloss die Tür hinter mir.
     

     
    Die Ermittler standen auf, als ich ins Wohnzimmer kam, und ich händigte ihnen die Tüte aus. Sie glich einem dieser Gefahrgutbehälter aus einem Katastrophenfilm – die Farbe verursachte Augenschmerzen. Es fehlten nur noch der Schädel und die gekreuzten Knochen darauf.
    Ich bot ihnen Kaffee an und lud sie ein, in die Küche mitzukommen, damit wir reden konnten, während ich die Bohnen mahlte. Ein paar Minuten später tauchte eine Frau von der forensischen Abteilung auf, und wir tranken zu viert Kaffee, während die beiden Ermittler mir die Fragen stellten, die ich bereits beantwortet hatte. Ich hatte meinen früheren Aussagen sehr wenig hinzuzufügen, und es dauerte keine halbe Stunde, bis ich sie wieder zur Tür brachte.
    Dort blieb ich mit der Hand auf der Klinke stehen. »Vielen Dank dafür, dass Sie heute alle so freundlich waren und dass Sie eigens vorbeikommen, um die Kleider abzuholen.«
    »Wir machen einfach unseren Job. Ihr Mr. Devereux kann sehr überzeugend sein.«
    »Mein Mr. Devereux?«
    Die Ermittler wechselten einen schnellen verstohlenen Blick. »Ja. Auf seinen Wunsch hin hat der Chief Ihretwegen die Regeln gelockert. Sie scheinen ein ziemlich
ungewöhnliches
Verhältnis zu haben. Mr. Devereux ist ein sehr einflussreicher Mann. Übrigens, Sie haben da draußen eine ganze Menge Publikum, vielleicht sollten Sie …«
    Ich öffnete die Tür und war augenblicklich vollkommen überwältigt. Stimmen brüllten Fragen, grelle Scheinwerfer leuchteten mir in die Augen, und Kameras wurden mir vor das Gesicht gehalten. Zu wissen, dass ich – wenn auch nur kurzzeitig – im Mittelpunkt des Medieninteresses stehen würde, hatte mich nicht auf die Wirklichkeit vorbereitet, dass es in meinem Vorgarten von aggressiven Fremden wimmeln würde, die darum wetteiferten, jede meiner Äußerungen zu dokumentieren.
    Die Ermittler nahmen sich der Situation an – marschierten zur Tür hinaus und erinnerten die Reporter daran, dass sie sich unbefugt auf einem Privatgrundstück aufhielten. Ich schloss die Haustür hinter ihnen und lehnte mich mit meinem ganzen Gewicht dagegen.
    Ich hatte meine Lektion gelernt. Dieses Mal vergewisserte ich mich, dass alle Türschlösser in Betrieb und die Alarmanlage eingeschaltet war. Ich wollte nicht riskieren, dass noch weitere vielversprechende Situationen durch uneingeladenen Besuch ruiniert wurden.
    Nachdem ich den beiden Ermittlern ein paar Minuten Zeit gegeben hatte, die Menge draußen zu zerstreuen, spähte ich unter einer Jalousie hervor und sah mehrere uniformierte Polizisten, die die Reporter zurückhielten. Ich konnte nur hoffen, dass die Medien bis zum Montag das Interesse an mir verlieren würden, denn ich hatte an diesem Tag einen vollen Terminkalender und wollte nicht, dass mein Alltag noch weiter aus dem Gleis geriet.
    Und was hatte das mit Devereux zu bedeuten? Das mit seinem Verhältnis zu dem örtlichen Polizeichef? Dieser Gedanke erinnerte mich wieder an die wüste Szene, die ich im Keller seines Clubs mitbekommen hatte. Und ebenso erinnerte er mich an das überwältigende Verlangen, ihm auf den Schoß zu klettern. Beides kam mir jetzt vor, als hätte es in einem anderen Leben stattgefunden. Ich wusste nicht, ob ich angewidert sein sollte, weil ich zuließ, dass meine Hormone mich in solche Schwierigkeiten brachten, oder dankbar dafür, dass die lange Durststrecke im Hinblick auf Männer zu Ende zu sein schien.
    Aber was, wenn er nun wirklich ein Vampir ist?
    Ich entschied, dass das alles zu viel auf einmal war und ich später darüber nachdenken würde. Jawohl! Scarlett O’Hara lässt grüßen. Der Berufsverband der Psychotherapeuten würde mich möglicherweise ausschließen, wenn er das hörte, aber ein bisschen Verleugnung hat noch nie geschadet.
    »Hey!«, schrie ich die Treppe hinauf. »Sie sind weg, du kannst jetzt herunterkommen. Es gibt Kaffee.«
    Ich ging in die Küche, um nach etwas Essbarem zum Kaffee zu fahnden,

Weitere Kostenlose Bücher