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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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trommelte mit den Fingern, während er die Maschine füllte.
    Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Kontrollfreak. Komm, setzen wir uns ins Wohnzimmer!«
    Er griff nach meiner Hand, zog mich zum Sofa, und wir setzten uns.
    Ich sprach nicht laut aus, was ich dachte – dass wir das mit den Kontrollfreak-Zügen wohl gemeinsam hatten.
    Stattdessen seufzte ich ungeduldig.
    »Und? Du machst mich allmählich nervös. Ist irgendetwas Übles passiert? Ich meine, etwas anderes als das, was
mir
passiert ist?«
    Er nickte. »Ja. Etwas Übles ist passiert. Weißt du noch, derAnruf gestern Abend im Club? Als sie mir gesagt haben, dass sie wieder eine Leiche gefunden haben?«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Die Leiche war Emerald Addison.«
    Die Luft entwich aus mir wie aus einem angestochenen Ballon, und ich sackte sprachlos gegen die Sofalehne.
    Alan tätschelte mir die Hand. »Es tut mir leid. Das muss ein Schlag gewesen sein. Immerhin war sie deine Patientin.«
    Ich klärte ihn nicht auf. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Sie fanden sie in einem Durchgang hinter einem Wohnblock in Capitol Hill. Laut Polizeibericht wohnt ein Freund von ihr dort, ein gewisser Eric Weiss. Ihr Körper war blutleer, genau wie bei den anderen. Es war ein Vampirüberfall, obwohl die Polizei diese Möglichkeit nicht wirklich berücksichtigt.«
    Ich saß schweigend da und starrte die Wand an.
    Die arme kleine Emerald! Ich wünschte jetzt, sie wäre wirklich meine Patientin gewesen und ich hätte noch mehr Erinnerungen an sie außer unserer Fahrt zum Krankenhaus. Ich fragte mich, ob Midnight und Ronald informiert worden waren und wie sie damit fertig wurden. Und wenn sie von meiner Situation gehört hatten, machten sie sich wahrscheinlich auch meinetwegen Sorgen.
    Ich sprang auf, ging zu meinem Schreibtisch hinüber und begann, in meiner Aktentasche nach den aktuellen Patientenakten zu suchen.
    Alan stand auf. »Was ist los? Was machst du gerade?«
    »Ich muss ein paar Patienten anrufen, Freunde von Emerald. Du hast sie im Krankenhaus kurz gesehen. Es muss fürchterlich für sie sein.«
    Ich setzte mich an den Schreibtisch, fand die Telefonnummern der beiden, rief an und bekam beide Male den Anrufbeantworter.Ich hinterließ ihnen jeweils eine Nachricht, in der ich meine Privatnummer nannte und sie bat, mich zurückzurufen, ganz gleich, wann sie meine Nachricht abhörten. Ich musste irgendetwas tun, das jemandem half, und ich hoffte, irgendjemand würde mich wissen lassen, was das sein könnte.
    Alan trat hinter mich und begann, mir die Schultern zu massieren. »Willst du über Emerald reden, oder bist du so weit, mir zu erzählen, was letzte Nacht passiert ist?«
    »Beides, glaube ich.«
    Er drehte meinen Stuhl zu sich herum, griff nach meinen Händen, zog mich von meinem Sitz hoch und führte mich wieder zum Sofa.
    Ich musterte ihn und suchte in seinen Augen nach Antworten.
    »Du sagst, Emerald sei von Vampiren ermordet worden. Glaubst du das wirklich? Sagst du die Wahrheit? Es gibt wirklich Vampire?«
    Er nickte. »Ja, ich sage dir die Wahrheit. Nichts an meinem Hintergrund, meiner Erziehung oder meiner Berufsausbildung hat mich darauf vorbereitet zu glauben, dass Vampire existieren, aber genau das habe ich festgestellt. Es gibt keinen Zweifel. Und aus irgendeinem Grund, den ich noch nicht herausgefunden habe, tauchen zunehmend mehr von diesen seelenlosen, wahnsinnigen Vampiren in Denver auf.«
    Nichts von alldem ergab in meinen Augen irgendeinen Sinn.
    »Warum passiert das plötzlich? Gab es in Denver früher schon Mordfälle, bei denen den Opfern das Blut entzogen wurde?«
    »Meinen Recherchen zufolge gab es vereinzelt Todesfälle, die auf massiven Blutverlust zurückgingen, aber es waren wenige, und die zeitlichen Abstände waren groß. Was plausibel ist, denn Vampire hat es immer gegeben, und ein paar davon waren immervon der Sorte, die töten muss. Diese Häufung von Opfern ist erst in den letzten paar Monaten aufgetreten.«
    Er griff nach unseren Kaffeebechern, trug sie in die Küche, füllte sie nach und kam zurück. Die rosa Hosen klebten geradezu an seiner Haut und überließen absolut nichts der Einbildungskraft. Bei diesem Anblick musste ich lächeln, sowohl als ich ihn gehen als auch als ich ihn zurückkommen sah, aber dann fiel mir wieder ein, worüber wir sprachen. »Warum Emerald?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich nicht. Aber ich kann dir versprechen, dass ich es herausfinde. So, und jetzt erzähl’s mir – was ist letzte

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